Kantonales Bedrohungsmanagement wird Teil vom neuen «Dienst Gewaltschutz»

10.11.2022
Der Kanton Basel-Landschaft entwickelt das kantonale Bedrohungsmanagement weiter, verbessert den Opferschutz und führt künftig eine Anlaufstelle Radikalisierung. Gründe für diesen Um- und Ausbau sind die Nationalen Aktionspläne (NAP) zur Verhinderung und Bekämpfung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus und zur Umsetzung der Istanbul-Konvention (Schutz der Opfer häuslicher Gewalt). Diese beiden Grundlagen haben zum Ziel, die genannten Bestrebungen schweizweit zu vereinheitlichen. Deshalb gibt es neu einen «Dienst Gewaltschutz», der die vier Komponenten Bedrohungsmanagement, Radikalisierung und Extremismus, Häusliche Gewalt und Opferschutz umfasst. Dafür werden bis 2024 drei zusätzliche Stellen bei der Polizei Basel-Landschaft geschaffen.
 
Das kantonale Bedrohungsmanagement ist seit dem 1. März 2020 eine Organisationseinheit der Polizei Basel-Landschaft und nimmt unter anderem die Funktion der Anlaufstelle Radikalisierung im Kanton BL wahr. Im Weiteren werden, soweit indiziert, gemeldete potentielle Gefährder ins Fallmonitoring des Bedrohungsmanagements aufgenommen.
Um Synergien zu erzielen und das Knowhow zu bündeln werden alle diese alten und die von den NAPs und weiteren Grundlagen vorgesehenen neuen Aufgaben rund um das Thema Gewaltprävention in einem Dienst Gewaltschutz vereinigt.
 

Dienst Gewaltschutz fachlich vernetzt

Die Bewältigung aller Aufgaben, welche die NAPs Radikalisierung und Extremismus sowie Umsetzung der Istanbul-Konvention von Bundesrechts wegen den Kantonen auferlegt, ist mit den bestehenden Personalressourcen nicht möglich. Deshalb und wegen der ansteigenden Fallzahlen ist nach heutigem Kenntnisstand eine Aufstockung um drei Vollzeitstellen bis 2024 unerlässlich. Zur effizienten Aufgabenerfüllung werden alle Aufgaben in diesem Zusammenhang im Rahmen des Dienstes Gewaltschutz fachlich vernetzt und sollen mit entsprechenden Qualitätsstandards bewältigt werden.
 

Schutz der Gesellschaft

«Mit dem Dienst Gewaltschutz haben wir die Möglichkeit, entsprechende Fälle in der geforderten Qualität vernetzt anzugehen», führt Regierungspräsidentin und Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer aus. Die Sicherheitsdirektorin weiter: «Denn die Fälle nehmen seit Jahren kontinuierlich zu, wie auch die Anforderungen ans Bedrohungsmanagement generell». Letztlich ginge es ja immer um den Schutz der Gesellschaft generell, oder auch um den Schutz einzelner.
 
 
Bedrohungsmanagement Symbolbild
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