Verleihung des 20. Chancengleichheitspreises beider Basel am 17. November 2015

26.11.2015

Vor einem grossen Publikum durften die beiden Preisträgerinnen, die emeritierte Professorin Regina Wecker und das Netzwerk «[email protected]», den 20. und letzten Chancengleichheitspreis beider Basel von den Regierungen entgegennehmen. Regina Wecker erhielt den Preis für ihr wissenschaftliches Engagement für die Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie ihr gesellschaftspolitisches Wirken, das Netzwerk «[email protected]» für seinen Einsatz für faire Löhne und Arbeitsbedingungen von Care-Migrantinnen.



Sowohl in den Reden der beiden Regierungspräsidenten als auch im Gespräch zwischen der Moderatorin Katharina Bochsler (SRF Kultur), der Preisträgerin Regina Wecker und den Vertreterinnen von «[email protected]», Marianne Meyer und Bozena Domanska, wurden die Notwendigkeit von Gleichstellungsarbeit und die Bedeutung des Zusammenspiels von wissenschaftlichen Grundlagen und praxisorientiertem Handeln hervorgehoben. Die ehemalige Care-Migrantin Bozena Domanska betonte zudem, wie wichtig die Solidarität mit den Betreuerinnen und die Anerkennung der oftmals belastenden Arbeit sind. Faire Löhne, gerechte Arbeitsbedingungen und das Sichtbarwerden in der Bevölkerung sind dabei zentral.

Die Preisverleihung stand nicht nur im Zeichen der diesjährigen Preisträgerinnen, sondern auch in demjenigen von 20 Jahren Chancengleichheitspreis. In einem Gespräch diskutierten die Leiterinnen der Gleichstellungsfachstellen der beiden Basel, Sabine Kubli und Leila Straumann, was in den letzten 20 Jahren erreicht und verändert werden konnte. Der Wandel dokumentiert sich beispielsweise im Ausbau der familienergänzenden Kinderbetreuung, im Bildungsstand oder in der erhöhten politischen Vertretung der Frauen. Aktuelle gleichstellungspolitische Herausforderungen verorteten die Leiterinnen unter anderem im geringen Anteil von Frauen in Führungspositionen und in der von Geschlechterstereotypen beeinflussten Berufs- und Fächerwahl. Dass es bis zur Verwirklichung der tatsächlichen Gleichstellung noch viel zu tun gibt, wurde ebenfalls im präsentierten Kurzfilm der MedienFalle (Regie: Anna Thommen) ersichtlich. Im Film blicken sechs Preisträgerinnen und Preisträger des Chancengleichheitspreises auf die Zeit der Auszeichnung zurück und in die aktuelle und zukünftige gleichstellungspolitische Landschaft hinaus. Alle ausgezeichneten Best Practices aus 20 Jahren Chancengleichheitspreis sind unter chancengleichheitspreis.ch einsehbar. Die Verleihung wurde von den osteuropäischen Klängen der Band Amal begleitet.

Auch wenn es die letzte Preisverleihung war, so Regierungspräsident Anton Lauber in seiner Rede, werden wir auch weiterhin auf Best Practices und Impulse zur Gleichstellung angewiesen sein – in welcher Form dies in Zukunft in Baselland geschieht, wird nächstes Jahr bekannt.

Begrüssungsrede, Regierungspräsident Anton Lauber ; Laudatio, Regierungspräsident Guy Morin ; Medienmitteilung vom 2. September 2015 ; Medienbericht BaZ ; Medienbericht BZ ; Medienbericht RadioX ; Fotos der Preisverleihung