Mein schönster Ort in der Region: «Auf dem Fahrersitz durch das Auenland»

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Der schönste Ort in der Region? Bei so vielen schönen Stellen und Orten kann und will ich mich nicht entscheiden müssen. Ich geniesse es, mit dem Auto durch die Hügel und Streifen des Baselbiets zu ziehen. Wichtig dabei sind die passende Musik und ein Fotoapparat. Auf diese Weise bekomme ich den Kopf frei und komme auf neue Ideen und Gedanken und kann dabei entspannen. Auf kleinen Ausfahrten mit meinem Vater habe ich schon von klein an die Vorzüge des Auenlandes, wie wir es im Freundeskreisen nennen, kennengelernt. Dabei war immer Pink Floyd, Bonny M. oder Carlos Santana im 8-Fach-CD-Wechsler mit am Start. 

Bepackt mit einigen Getränken, ausgerüstet mit Daft Punk oder auch M83 im Mediaplayer starte ich die Fahrt in Richtung Sissach. Dort wird erst einmal ein Pub besucht und allenfalls treffe ich einen Freund, der mit auf die Ausfahrt kommt. Von da aus führt der Weg über Zunzgen, am Büchel vorbei, über sanft gestrichene Kurven in Richtung Eptingen. Kurz vor Eptingen-Dorf biege ich ein auf den Bölchen. Der Chilchzimmersattel ist das erste Etappenziel. Mit etwas Glück kann ich die Abenddämmerung einfangen und die letzten Sonnenstrahlen geniessen. Danach führt ein relativ schneller Abstieg zum Kloster Schönthal. Über einen kleinen Umweg geht die Reise ins Waldenburgertal, vorbei an steilen Abhängen und alten Fabrikgebäuden. Bei Oberdorf weiter über Liedertswil, Reigoldswil und kurz vor Ziefen links in Richtung Seewen, an der Pony-Ranch vorbei nach Grellingen, über eine Seitenstrasse der Bahnlinie entlang. Hier befindet sich ein guter Spot für Fotos.

Über Duggigen fahre ich in Richtung Aesch. Es folgt eine gerade Strecke und ich kann den Blick streifen lassen. Je nach Jahreszeit fahre ich an einem Weihnachtsmarkt vorbei oder die Gäste einer Gartenbeiz trinken bei brütender Hitze ein kühles Getränk. Ist der richtige Zeitpunkt gekommen, muss ich mich für einen Weg entscheiden, denn viele Wege führen nach Gempen. Auf holprigen Pisten mit viel Gegenverkehr ist das nächste Etappenziel erreicht. Danach folgt ein Abstecher auf den Seltisberg, vorbei an interessanter Architektur und weiter zum alten Truppenübungsplatz meiner Heimatkaserne in Liestal. Die Fahrt geht nach Arisdorf, Schlenker rechts, Hersberg, Nusshof hoch zur Sissacher Flue, vorbei an einem der schönsten Bäume im Baselbiet – Insider kennen ihn.

Hoch auf die Flue, um dann die schöne Abfahrt in Richtung Sissach zu geniessen, wohl wissend, dass ein kühles Getränk in der Lounge 11 auf mich wartet. Auf meinen Fahrten und gelegentlichen Stopps lerne ich immer wieder Leute aus der Region aus unterschiedlichen Kulturen, jeden Alters, mit unterschiedlichen Meinungen und Ansichten kennen. Ein Gesprächsthema musste ich im Baselbiet nie lange suchen. Denn auch das gehört für mich zum Auenland dazu: Die Menschen, die diese Region bereichern und es zu dem machen, was es ist. Zu meinem Baselbiet. 

Ahmad Zingg, Bauinspektorat, Bau- und Umweltschutzdirektion