Kunst am Bau: Aus «Progression» wird «Stafette»
Wegen zunehmendem Platzbedarf an der Sekundarschule Frenke in Liestal verschwand das Kunst am Bau-Projekt «Progression» der renommierten Künstlerin Sylvia Goeschke allmählich hinter einer Wand. Mit der Gesamtsanierung der Schule verlegte das Hochbauamt das Kunstwerk fast 50 Jahre nach der Entstehung vom Innen- in den Aussenbereich. Es befindet sich neu als Kunstwerk «Stafette» zwischen Hartplatz und Laufbahn.
Seit 2011 befinden sich die Sekundarschulen im Besitz des Kantons. Der Platzbedarf nahm stetig zu und damit verbunden das Bedürfnis nach mehr Schulraum. Dies stand dem Kunstwerk entgegen und es verlor seine ursprüngliche Wirkung. Als anstelle des heute wiederhergestellten Haupteingangs ein zusätzliches Klassenzimmer eingebaut wurde, wurde zum Schutz des Kunstwerks eine Wand davorgestellt. Mit den Garderobenkästen im Gang versank das Werk der Künstlerin in eine Art Dornröschenschlaf. Sylvia Goeschke hatte sich innerlich bereits von ihrem Werk verabschiedet.
Umso grösser war ihre Freude, als das Hochbauamt mit der Gesamtsanierung der Sekundarschule auch das Kunstwerk wieder instand stellen liess. An anderen Orten verschwanden ihre Werke, ohne dass sie darüber informiert wurde. Sylvia Goeschke schätzt das Engagement des Hochbauamtes beim Erhalt von Kunstwerken am Bau deshalb besonders.
Im Jahr 2022 wurden die fünf Elemente des Kunstwerks «Progression» in Zusammenarbeit mit der Künstlerin im Aussenraum zwischen Hartplatz und Laufbahn neu platziert und arrangiert. Das Werk erhält an den Aussenwänden des Sportpavillons eine neue Aussage: Die Künstlerin betitelt ihre Arbeit nun mit «Stafette».
Abfolge und Progression sind geblieben, nehmen mit dem neuen Rhythmus und dem Bewegungsablauf Bezug zum Staffellauf, bei dem sich sportliche Mannschaften in bunten Trikots gruppieren. In Zusammenarbeit mit einem Atelier wurden die Farben genau bestimmt und Goeschke hat im Unterschied zum früheren Projekt «Progression» bei «Stafette» anstelle der Farbe Braun Anthrazit gewählt. Im alten Glanz und neu interpretiert wird das Kunstwerk nun wieder viele Schülergenerationen begleiten und inspirieren.
Bis Ende Jahr wird im Rahmen der Bemühungen um mehr Kulturvermittlung ausserdem ein Informationsschild angebracht. Dies wird ebenfalls bei weiteren «Kunst am Bau Werken» des Kantons Basel-Landschaft stattfinden. |