Chronik Dezember 2015

1.

Region; Verboten
Der ehemalige Regierungsrat Werner Spitteler hat in der Schweiz keinen Erfolg mit seinen Pillen. Er baut in Tansania Einjährigen Beifuss (Artemisia annua) an, aus dem er Pastillen herstellt, die gegen Malaria helfen und in unseren Breitengraden das Immunsystem stärken. Die als Nahrungsergänzungsmittel verkauften Präparate sind zu stark in der Wirkung. Swissmedic, die Zulassungsbehörde des Bundes, wünscht deshalb eine medizinisch- wissenschaftliche Dokumentation, damit die Zulassung als Heilmittel erfolgen kann. Werner Spitteler ist dies aber zu teuer und zu aufwendig, weshalb der Verkauf in der Schweiz eingestellt wird. Spitteler wartet nun eine Revision des Heilmittelgesetzes ab und versucht dann nochmals, das Präparat als Komplementärheilmittel registrieren zu lassen. In Deutschland ist das Präparat weiterhin als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.

1.

Baselland; Sparen
Die Regierung will mit 132 Massnahmen 198 Millionen einsparen, welche von der FDP Baselland unbestritten sind, aber zu wenig weit gehen. Die Partei will weitere 100 Millionen einsparen. Dabei sollen noch mehr Aufgaben vom Kanton von den Gemeinden übernommen werden, die diese Leistungen günstiger erbringen können. Auch wünscht die FDP eine Steuerentlastung beim Mittelstand.

2.

Region; Wirtschaft
Die Wirtschaftsstudie Nordwestschweiz ist nach 35 Jahren das letzte Mal erschienen. Die Studien analysiert die Wirtschaft der Regio Basiliensis. Innerhalb dieses Zeitraums wächst die Bevölkerung um 14 Prozent, die Beschäftigung um 16 Prozent. Die Wertschöpfung wächst um 300 Prozent, die Produktivität um 170 Prozent. In den 35 Jahren lagen die Hypothekarzinsen auch einmal bei 10 Prozent, und die Teuerung war ein Dauerthema.

2.

Rümlingen; Besucher
Der Besuchsdienst Homburgertal besteht seit 10 Jahren. Der Besuchsdienst wurde 2005 von den Frauenvereinen Rümlingen, Känerkinden, Wittinsburg, Buckten und Häfelfingen und der Kirchgemeinde Rümlingen gegründet. In diesen Jahren haben die Frauen gegen 1500 Stunden in ihre Besuche investiert. Zurzeit sind acht Frauen aktiv zu Besuch, ca. 30 Frauen haben die Aufgabe bisher übernommen.

3.

Region; Schlechte Luft
Die Schadstoffbelastung ist in der Region gross und schadet der Pflanzenwelt durch Versauerung des Bodens. Stickstoffverbindungen entstehen durch Ammoniak, das aus der Landwirtschaft stammt, und Stickoxiden, die hauptsächlich aus Abgasen entstehen. In der Region ist die Belastung der Luft 50-100 Prozent über den kritischen Werten. Durch Regen wird der Stickstoff in den Boden eingebracht und stört das Wachstum der Bäume wahrscheinlich aufgrund von Nährstoffmangel.

3.

Baselland; Freiwilligenpreis
In Sissach wird der "Aktion 72 Stunden" der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV der Baselbieter Preis für Freiwilligenarbeit im Sozialbereich verliehen. Die Aktion will innerhalb dreier Tage mit Freiwilligen gemeinnützige und nachhaltige Projekte durchführen. Die Aktion wird im Jahre 2005 zum ersten Mal organisiert. Ebenfalls Preise erhalten der Frauenverein Anwil für seine Arbeit seit 1931, und "Cartons du Coeur" für den Kampf gegen den gesetzlich bedingten Entsorgungswahn für noch geniessbare Lebensmittel, die an Bedürftige abgegeben werden können. Insgesamt werden 19 Projekte für den Freiwilligenpreis eingereicht.

3.

Landrat  [Traktandenliste + Protokoll/Vorlagen/Beschlüsse/Vorstösse]

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Aus Solidarität mit den Staatangestellten kürzt der Landrat seine eigenen Bezüge ebenfalls um 1 Prozent, was eine Einsparung von 13'000 Franken jährlich ergibt.

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Die Sanierung der Pensionskasse der Mitarbeiter der Universität mit einer Zusatzfinanzierung von 15 Mio. Franken wird mit 58:21 Stimmen genehmigt. Damit ist auch die Zahlung von 80 Mio. Franken durch den Kanton Basel-Stadt an den Kanton Basel-Landschaft gesichert. Die Sonderfinanzierung beträgt 3 Mio. Franken für die Jahre 2017-2021.

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Eine Investition von 5 Mio. Franken in das Departement für Biosysteme der ETH am Standort Basel wird 83:0 Stimmen bewilligt. Auch dieses Geschäft hängt mit den 80 Millionen aus Basel-Stadt zusammen. 

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In zweiter Lesung beschliesst der Landrat das Anmeldungs- und Registergesetz. Mit dem neuen Gesetz sollen die Melderegister von Bund, Kantonen und Gemeinden harmonisiert und der Aufbau eines kantonalen Personenregisters ermöglicht werden.

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Mit 44:39 Stimmen wird die Revision des Gerichtsorganisationsgesetzes angenommen: Mitglieder des Kantonsgerichts und Gerichtsschreiber dürfen in der ersten Instanz keine Geschäfte mehr vertreten, wenn das Verfahren vor ihre Abteilung beim Kantonsgericht weitergezogen werden könnte.

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Mit einstimmigem Beschluss wird die Beteiligung des Kantons an der WB Waldenburgerbahn vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen umgewidmet. Diese Transaktion ermöglicht die Fusion der Waldenburgerbahn mit der BLT Baselland Transport AG.

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Abgelehnt wird vorläufig eine gleiche Transaktion für die AAGL Autobus AG Liestal.

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Auch die Areale der Rheinhäfen in Birsfelden und Muttenz werden mit 65:0 Stimmen vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen umgewidmet. Mit der Transaktion stehen die Areale von 580'000 Quadratmetern nun mit einem Wert von 16,89 Mio. Franken (statt 126'000 Franken) in den Büchern.

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Insgesamt 16,4 Mio. Franken bezahlt der Kanton Basel-Landschaft in den nächsten drei Jahren an das Universitätskinderspital beider Basel UKBB für gemeinwirtschaftliche Leistungen wie etwa die Ausbildung von Aerzten. Von den jährlich 5,5 Mio. werden aber 4,4 Mio. Franken für Behandlungen im spitalambulanten Bereich benötigt, deren Kosten nicht gedeckt sind.

3.

Gelterkinden; Lesezentrum
An der Sekundarschule Gelterkinden wird das neue Lesezentrum eingeweiht. Da die Bibliothek 2006 zum Bahnhof zügelte, war das Schulhaus ohne Bibliothek am Standort selbst. Der Standort im Container ist allerdings nur provisorisch, da im geplanten Erweiterungsbau der Sekundarschule ein Lesezentrum eingeplant ist.

4.

Baselland; Sportpreise
In Laufen wird der 30. Baselbieter Sportpreis verliehen: Der Hauptpreis geht an die FCB-Legende Marco Streller. Die Anerkennungspreise gehen an Kuno Cereda, der 30 Jahre lang den FC Riederwald in Liesberg leitete, an den Lausener Daniel Bütikofer für sein Engagement für den Langlaufsport und an Bruno Schindelholz aus Niederdorf für seinen Einsatz als Trainer und Coach in der Leichtathletik.

4.

Allschwil; Millionenverlust
Wegen falscher Abrechnungen der Stiftung Tagesheime Allschwil entsteht der Gemeinde ein Schaden von circa 1 Million Franken. Seit 2012 sollte die Stiftung gemäss einer Leistungsvereinbarung abrechnen, bis 2011 erhielt die Stiftung eine Defizitgarantie der Gemeinde. Erst im Bericht zum Budget 2016 wird diese falsche Abrechnungsweise aufgedeckt, die jahrelang anscheinend auch von der Revisionsgesellschaft nicht bemängelt oder korrigiert wird. Zwei Gemeinderäte und ein Kadermitarbeiter der Gemeinde sollen über die falsche Praxis informiert gewesen sein.

4.

Liestal; Advent
Die Auszubildenden der Kantonsbibliothek in Liestal haben zur Adventszeit vier Kurzfilme realisiert, die abwechslungsweise in deren Räumlichkeiten projiziert werden. Die Drehbücher schrieben die Auszubildenden selbst, wer wollte, durfte sich auch selbst als Schauspieler betätigen.

6.

Sissach; Santichlaus
Der traditionelle "Schaeffer-Santichlaus" bei der ehemaligen Gärtnerei in Sissach ist in Pension gegangen. Für Ersatz ist von drei Frauen gesorgt worden, die in wochenlanger Arbeit das neue Kleid genäht haben. Unterstützung erhielten sie vom Werkhof der Gemeinde Sissach, der das Unternehmen anstiess und das Modell schreinerte.

7.

Baselland; Flüchtlinge
Mit Unterstützung des Kantons kann der Bund in der Feldreben in Muttenz ein Erfassungs- und Verfahrenszentrum EVZ für mindestens 500 Flüchtlinge einrichten. Bevor die ersten Registrierungen erfolgen können, müssen das ehemalige Logistikzentrum umgebaut und 40 Arbeitsplätze eingerichtet werden. Da das Gelände über der Deponie Feldreben liegt, werden noch Luftmessungen wegen Gefahrstoffen durchgeführt. Der Boden muss versiegelt bleiben. Nach Ende der Zwischennutzung soll die Deponie saniert werden. Die Plätze im neuen Flüchtlingszentrum werden an die Aufnahmequote angerechnet, die der Kanton übernehmen muss; Muttenz muss gar keine Flüchtlinge mehr aufnehmen. Das geplante Zentrum im ehemaligen Zeughaus im Oristal wird nicht weiterverfolgt.

8.

Baselland; Wirtschaftsoffensive
Mit der kantonalen Wirtschaftsoffensive sind in den Jahren 2014 und 2015 circa 800 Arbeitsstellen neu geschaffen und 700 Millionen Franken investiert worden. Allerdings konnte das Steueraufkommen der juristischen Personen nur auf 11,9 Prozent gesteigert werden statt der gewünschten 15 Prozent Gewinnsteuer. Unter der Leitung der Standortförderung wird die Wirtschaftsoffensive nun mit der Wirtschaftsförderung zusammengelegt.

9.

Region; Wald und Jagd
Das Amt für Wald beider Basel AFW soll ab auch 2018 zuständig sein für das Jagdwesen in den beiden Kantonen und wird in "Amt für Wald und Wild" umbenannt. Erste Priorität ist eine Wildtierstrategie, die für eine gesunde Wildtiertierpopulation durch Aufwertung der Lebensräume aufzeigen soll. Das bikantonale Amt für Wald besteht seit Oktober 1994, einen gemeinsamen Kantonsförster gibt es allerdings seit 50 Jahren. Das Fischereiwesen bleibt in der Zuständigkeit des jeweiligen Kantons.

10.

Region; Zusammenspannen
Die beiden Basel und der Kanton Jura arbeiten bei der Förderung von innovativen Projekten enger zusammen. Basel Area, i-Net und China Business Platform fusionieren unter dem Namen Basel Area zu einer neuen Standortförderung. Sitz der Organisation ist der Swiss Innovation Park Region Basel in Allschwil. Die neue Stelle beschäftigt 18 Mitarbeiter und kostet zehn Prozent weniger als die Vorgängerbüros. Das Budget von 3,6 Mio. Franken wird finanziert von den beiden Basel (je 1 Mio. Franken), Kanton Jura (400'000 Franken) und dem Staatssekretariat für Wirtschaft Seco (1,2 Mio. Franken).

10.

Baselland; Spitalorganisation
Das Kantonsspital baut seine Organisationsstruktur weiter um. Die vier Bereiche Chirurgie, Medizin, Orthopädie und Notfall werden von je einem Chefarzt für alle drei Standorte geleitet. Die drei Standorte erfahren zudem eine Spezialisierung, wobei nicht   mehr alle Disziplinen an jedem der drei Standorten angeboten werden. Das Kantonsspital in Liestal wird dadurch gestärkt. Bis 2020 soll zudem die Spitalgruppe mit dem Universitätsspital Basel realisiert werden, wozu weitere Organisationsstrukturen bereinigt werden müssen.

10.

Augusta Raurica; Zeichnungen
Eine Ausstellung in der Universitätsbibliothek zeigt die ersten bekannten Pläne zu Augusta Raurica. Basilius Amerbach erkundigt ab 1588 das Amphitheater und gibt Hans Bock dem Älteren den Auftrag zum Vermessen des Theaters und Zeichnen der Pläne. Die Archäologen benutzen die Dokumentation Amerbachs bei den Sanierungsarbeiten des Amphitheaters in den Jahren 1993-2007.

10.

Baselland; Kunstförderung
In Folge der Sparbemühungen des Kantons wird der Kunstkredit des Kantons per 2016 auf 50'000 Franken gekürzt (von 190'000 Franken); im Jahr 2017 soll der Betrag von 100'000 Franken bereit stehen. Die vorübergehende Kürzung wird mit vollen Depots und der aufwändigen Aufarbeitung und Pflege der Sammlung begründet. Seit 85 Jahren fördert der Kunstkredit Künstler der Region durch Ankäufe und die Vergabe von Aufträgen. Einmal im Jahr werden die Zukäufe und Auftragsarbeiten in einer Ausstellung der Bevölkerung präsentiert. Unverändert bleiben der Betriebsbeitrag von 600'000 Franken an das Kulturhaus Palazzo in Liestal und die Kunsthalle Baselland in Muttenz.

11.

Liestal; Golden Fifties
Das Dichter- und Stadtmuseum in Liestal zeigt in der Ausstellung "Groove und Mief eines Jahrzehnts" das Alltagsleben in der Region. Ausgestellt sind Alltagsgegenstände aus dem Haushalt, Möbel, Technik und Spielzeug aus den 50er Jahren, dazu Kinoplakate und Musik. Eine Bildschau zeigt das Leben im Stedtli in diesem Jahrzehnt des Aufbruchs nach dem Krieg.

11.

Pfeffingen; Schüsse
Im Wildruhegebiet am Eichberg werden Schüsse gehört, obwohl keine Jagdzeit ist und in diesen Zonen spezielle Schutzvorschriften gelten. Es liegt aber keine Wilderei vor; die Wildschweine und Rehe werden als seuchenpolizeiliche Massnahme getötet, um die Bestände nicht zu gross werden zu lassen.

14.

Bretzwil; Trinkwasser
Wegen zu vieler Keime darf das Trinkwasser in Bretzwil nur noch abgekocht gebraucht werden. Die Verschmutzung wird bei einer Routinekontrolle festgestellt. Die Aufbereitungsanlage der Gemeinde konnte das Wasser nicht mehr genügend reinigen. Seit wann die Keime überhandnahmen, ist nicht bekannt. Das Wasser muss etwa 10 Tage lang abgekocht werden, damit die Leitungen und Filter richtig gereinigt sind.

14.

Region; Architektur
Als Nachfolger von Bruno Späni hat die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in Muttenz Ruedi Hofer zum neuen Direktor der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik gewählt.

15.

Ziefen; Biotop
Die Aktion "Gummistiefelland BL" präsentiert in Ziefen ihre 15. Aktion. Es werden zwei Tümpel angelegt und das Bombergbächli ausgedohlt. Die Tümpel werden durch Regenwasser gefüllt. Zudem wird eine Hecke mit 500 einheimischen Wildsträuchern gepflanzt als Sichtschutz und Abgrenzung zum vorbeiführenden Gehweg. Zusammen mit der Aktion "Tümpeloffensive" hat Pro Natura Baselland in den letzten zehn Jahren über 2 Kilometer Bachläufe renaturiert.

16.

Baselland; Kultursparen
Etwa 200 Kulturschaffende und -freunde demonstrieren vor dem Regierungsgebäude während der Landratssitzung gegen den Abbau und die Kürzungen bei den kantonalen Beiträgen an das Kulturschaffen. Im Jahr 2016 sollen 390'000 Franken eingespart werden, bis 2019 sollen weitere 395'000 Franken dazukommen.

16.

Sissach; Eisbahn
Der ehemalige Regierungsrat Urs Wüthrich ist Präsident von "Patronat Kunsteisbahn Sissach", das bis April 2016 4 Mio. Franken bei Kanton, Gemeinden, Gewerbe und Privaten einsammeln muss. Nur dann kann der von der Gemeindeversammlung genehmigte Kredit von 9 Mio. Franken zum Umbau der Eishalle eingesetzt werden. Einige Nachbargemeinden haben schon Beiträge gesprochen und gesamthaft bestehen schon Zusagen über 1,4 Mio. Franken. Die Mitglieder des Vereins selbst zahlen je 1000 Franken ein zugunsten der Eisbahn.

16.

Baselland; Kirschen
Das Museum Baselland wird zum 3. Mal mit dem Prix Expo der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften Scnat ausgezeichnet. Die Preissumme von 10'000 Franken erhält es für die Ausstellung "Die Kirsche ...  und eine Blueschtfahrt nach Tokyo". Die Ausstellung zeigt die Vielfalt der Sorten und deren Verwendung.

16./17.12.

Landrat  [Traktandenliste + Protokoll/Vorlagen/Beschlüsse/Vorstösse]

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Der Finanzplan 2016-2019 wird mit 51:32 Stimmen gutgeheissen. Damit sollen 194 Mio. Franken eingespart werden und ab 2018 wieder Überschüsse resultieren:
Defizit 2017: 6 Mio.; Überschuss 2018: 73 Mio.; Überschuss 2019: 81 Mio.

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Das vorgelegte Budget 2016 wird 46:42 Stimmen angenommen: Die gesamten Einsparungen betragen 41,1 Mio. Franken. Den Erträgen von 2573,6 Mio. Franken stehen Ausgaben von 2614,6 Mio. Franken gegenüber. Bei drei Posten wird weniger gekürzt als beantragt:
Der Beitrag an die ambulanten Alkoholberatungsstellen des Blauen Kreuzes und der Multikulturellen Suchberatungsstelle wird nur um 100'000 Franken statt 200'000 Franken gekürzt. Der Beitrag von 900'000 Franken wird mit 46:39 Stimmen genehmigt

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Weitere Anträge um Aufhebung von Kürzungen wie bei Prämienverbilligung, Gesundheitsförderung, Suchtprävention an Schulen etc. werden mit unterschiedlichen Mehrheiten abgelehnt

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Der Landrat bejaht die Umspurung der Waldenburgerbahn WB von 75 cm auf 100 cm mit 57:20 Stimmen. Das kostet zwar ca. 230 Mio. Franken, die Beschaffung von neuem Rollmaterial, die nötig ist, soll aber günstiger werden. In der Sitzung wurde auch die Beibehaltung der Spurweite oder die Umstellung auf Busbetrieb diskutiert.

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Der Beitrag von 18,2 Mio. Franken an das Swiss Tropical and Public Health Institute wird mit 82:0 Stimmen genehmigt. Das Schweizerische Tropeninstitut wird 2020 einen Neubau in Allschwil beziehen. Von diesem Beitrag hängt auch die Zahlung von 80 Mio. Franken von Basel-Stadt an Basel-Landschaft ab.

17.

Baselland; Integration
Da der Kanton Basel-Stadt wegen Überfüllung keine ausserkantonalen Schüler mehr in seinen Integrationsklassen zulässt, ist der Kanton gezwungen, zwei zusätzliche Klassen zu eröffnen. Es leben etwa 200 Flüchtlingskinder im Kanton, wovon etwa ein Viertel im Primarschulalter ist, und rund die Hälfte die Sekundarschule besuchen sollte.

17.

Baselland; Schulreform
Wegen der hängigen Volksinitiative zu den Primarschulen suspendiert der Bildungsrat die Einführung der neuen Stundentafel zum Lehrplan 21. Die Lehrmittel wären zwar weitestgehend bereit, aber man wolle dem Entscheid des Landrates und der Abstimmung nicht vorgreifen. Deshalb wird zunächst ein Übergangslehrplan eingeführt.

20.

Baselland; Schwimmen
Beim Internationalen Schwimm-Meeting in Maribor (Slowenien) gewinnt Manuel Leuthard die Goldmedaille über 100 Meter Freistil in 51,43 Sekunden. Der 17jährige Leuthard trainiert beim Schwimmclub Liestal und unterbietet mit seiner Zeit nun der schnellste Schweizer in dieser Alterskategorie.

21.

Baselland; Waldbestand
Die Waldfläche im Kanton ist am Wachsen. Alleine zwischen 2000 und 2014 haben Bäume und Büsche um eine Fläche von 800 Hektaren zugenommen, was etwa der Fläche der Gemeinde Reinach entspricht. Betroffen sind vor allem die ländlichen Gebiete des Oberbaselbiets, wo die Wälder auch in Kulturflächen hineinwachsen. Nun soll ein Waldkataster erstellt werden und dazu eine neue Waldgrenze definiert werden. Darüber hinaus wachsende Flächen sollen gerodet werden. Dazu soll das bestehende Rodungsverbot gelockert werden.

21.

Baselland; Pflegefinanzierung
Die Finanzkommission FIKO des Landrats stellt ihren Bericht zur "Teilrevision des Ergänzungsleistungsgesetzes zur AHV und IV / Neuaufteilung der Ergänzungsleistungen" vor. Eine Teilrevision des Gesetzes ist unbestritten, soll doch die Aufteilung der Leistungen zwischen Kanton und Gemeinden geregelt werden. Strittig sind allerdings die Beiträge des Kantons für die Jahre 2011-2015. Wegen der neuen Pflegefinanzierung übernahmen die Gemeinden einen grossen Teil der Kosten für die niedrigeren Sätze des Kantons. Wegen der Sparbemühungen kippte der Regierungsrat nun die Rückerstattung aus der Landratsvorlage. Gemäss dem Bericht der FIKO sollen den Gemeinden nur 15 Mio. Franken statt der geforderten 45 Millionen zurückgezahlt werden für die Leistungen in den Jahren 2011-2015.

21.

Baselland; Bruderholzspital
Ein Komitee reicht mit 4200 Unterschriften die Volksinitiative "Ja zum Bruderholzspital" ein. Die Initianten wollen die Umwandlung des Spitals in ein Ambulatorium und letztendlich die endgültige Schliessung verhindern. Die Initianten verlangen für das Spitalgesetz eine Grundversorgung für das Spital Laufen sowie eine erweiterte Grundversorgung für die Spitäler Bruderholz und Liestal. Schon jetzt haben zahlreiche Chefärzte das Bruderholzspital verlassen, teilweise mit ihren gesamten Teams, und in anderen Spitälern der Region Abteilungen in ihrem Fachgebiet übernommen.

22.

Baselland; Brandversicherung
Der Direktor der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung BGV, Bernhard Fröhlich, geht Ende 2016 nach 22 Jahren in Pension. Als Nachfolger wird Sven Cattelan, ein Jurist mit langer Erfahrung in der Versicherungsbranche, gewählt.

22.

Region; Mariastein
Die Renovation des Klosters Mariastein ist nach zwei Jahrzehnten beendet. In den Jahren 1971 bis 1989 wird der grösste Teil der Arbeiten ausgeführt, darunter die Kirche. Im Kloster leben noch 22 Benediktinermönche im Alter von 38 bis 98 Jahren. Das Kloster Mariastein ist einer der wichtigsten Wallfahrtsorte der Schweiz.

28.

Baselland; Kürzung
Da die Pensionskassengelder der Basellandschaftlichen Pensionskasse BLPK nur mit 0,875 Prozent verzinst werden, erleiden die Kantonsangestellten und Lehrer gemäss der Gewerkschaft VPOD eine Renteneinbusse von 9,5 Mio. Franken. Die Arbeitgeberseite in der Vorsorgekommission verlangte gar eine Nullrunde.

28.

Region; Gehörlose
Der Gehörlosen-Fürsorgeverein beider Basel kämpft im 100. Jahr seines Bestehens mit den Finanzen, ein Konkurs ist nicht ausgeschlossen: Der Bund streicht den Behindertenbonus für Betriebe, die Behinderte anstellen, der Schweizerische Gehörlosenbund streicht ab 2017 den Beitrag von 35'000 Franken, die Pensionskasse Basel-Stadt PKBS verlangt 270'000 Franken, weil die Kasse saniert werden muss. Durch diese Verluste ist auch die Beratungsstelle für Gehörlose bedroht, die der Fürsorgeverein seit 75 Jahren stützt. Für seine Arbeit und Anlässe erhält der Verein auch Beiträge von der IV, die abhängig sind von der Teilnehmerzahl.

29.

Pratteln; Bombenalarm
Wegen eines anonymen Bombenalarms ist das Einkaufsparadies Grüssen in Pratteln stundenlang blockiert. Die Suche nach der Bombe ist erfolglos, aber bis zur Aufhebung des Alarms müssen Autos in den Parkhäusern zurückgelassen werden. Zudem ist die Autobahnausfahrt Pratteln gesperrt, was zu Staus auf der Autobahn und den Lokalstrassen führt. Wie später herauskommt, ist es ein Fehlalarm: Ein Angestellter will mit dem Alarm einen Diebstahl aus der Kasse vertuschen, den er begangen hat.

29.

Seltisberg; Ehrung
Die Gemeinde Seltisberg stellt einen Gedenkstein auf, auf dessen Ehrentafel alle Seltisberger Leistungssportler aufgeführt sind, die bei olympischen oder olympiaähnlichen Anlässen ab 1970 auf dem Podest standen. Nun stehen zwanzig Namen auf der Tafel, die bei gegebenem Anlass ergänzt werden.

31.

Baselland; Fünfliberverein
Der Fünfliberverein Lupsingen wird aufgelöst, weil für die Sparperiode 2016-2020 nicht genügend Vorstandsmitglieder gefunden werden konnten. Als Alternativen werden den 50 Mitgliedern die Sparvereine in Seltisberg oder Ziefen empfohlen. Der   Fünfliberverein Lupsingen wurde 1946 auf Initiative von Pfarrer Philipp Alder gegründet. Die Fünflibervereine haben Schwierigkeiten, ihre Mitglieder zu halten. Obwohl sie von der Kantonalbank einen Vorzugszins für ihre Einlagen erhalten, ist es schwierig, die Guthaben anständig zu vermehren. Der erste Fünfliberverein wurde 1874 gegründet und sollte wie seine Nachfolger für etwas soziale Absicherung sorgen. Von den ehemals 60 Vereinen sind noch 45 übrig geblieben, auch wegen Zusammenschlüssen. Es sind aber immer noch circa 6000 Haushaltungen, die die Sparsumme von durchschnittlich 18 Millionen Franken speisen.

31.

Baselland; Schulpsychologie
Martin Brunner, Leiter des Schulpsychologischen Dienstes Baselland, geht in Pension. Nach einer Ausbildung zum Primarlehrer studiert er noch Heilpädagogik, Sozialpsychologie und Psychopathologie. Er arbeitet als Sonderschullehrer und wird Rektor einer heilpädagogischen Schule. Seit 1995 arbeitet er als Schulpsychologe beim Schulpsychologischen Dienst, dessen Leitung er 2008 übernimmt.

 

November: zu warm
Temperatur-Durchschnitt 8,8 Grad (langjähr. Mittel:  5,0 Grad); Maximum 22,9 Grad (langjähr. Mittel: 17,3 Grad); Minimum -3,5 Grad (langjähr. Mittel: -4,6 Grad); Niederschlag 55 mm (langjähr. Mittel:  60 mm); Sonnenscheindauer 113 Stunden (langjähr. Mittel: 77 Stunden)

 

Hochzeitsjubiläen
17.12.  Angelika und Robert Roth-Seibertz in Birsfelden sind seit 50 Jahren verheiratet

 

Verstorben
14.12.  Regina Vogt-Huber (*1955) in Liestal, ehem. Einwohnerrätin in Liestal und Landrätin der FDP 2008-2013
29.12.  Max Gschwend (*1915) in Langnau am Albis. Max Gschwend war Geograph, Gymnasiallehrer in Basel. Er bemüht sich besonders um den Erhalt der Bauernhäuser und das Dorfbild in Allschwil und im Sundgau. Er gründet das Zentralarchiv der Schweizer Bauernhausforschung in Basel, das nun in Zug beheimatet ist und seinen Nachlass verwaltet. Max Gschwend gibt den Anstoss für das Freilichtmuseum auf dem Ballenberg, wo auch ein Bauernhaus aus Therwil wieder aufgebaut wird,