Chronik Juni 1967
Chronik für den Monat Juni 1967 |
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3.
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Die neue von Oberst René Huber entworfene und im Prinzip genehmigte
Schiessanlage
, die auf Sichtern für das Militär und die freiwilligen Schiessübungen erstellt werden soll, nimmt erstmals in der Schweiz auf das Schiessen mit dem Sturmgewehr Rücksicht, indem neben dem 300-m-Gewehrstand auch Zwischendistanzplätze (30 und 100 m) vorgesehen sind.
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4.
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Abstimmung
. Das Baselbieter Volk stimmt mit 8'506 Ja gegen 4'810 Nein dem Verfassungsartikel zu, der die «stufenweise Einführung des Frauenstimmrechtes auf dem Wege der Gesetzgebung» ermöglicht, ebenso mit 11'357 Ja gegen 1'896 Nein, bzw. mit 11'540 Ja gegen 1'741 Nein dem Wasserversorgungs- und dem Grundwassergesetz (Stimmbeteiligung 28,5%). Nur für je 6 Mitglieder der Bezirksgerichte Liestal und Sissach findet die Volkswahl statt, während sämtliche Gerichtspräsidenten sowie die Mitglieder der übrigen Bezirksgerichte in stiller Wahl erkoren werden. Im Bezirk Arlesheim tritt an Stelle des zum Regierungsrat gewählten Gerichtspräsidenten Dr.
K. Zeltner
[Kurzbiographie]
Dr. iur.
Clemens Stöckli
, Muttenz.
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6.
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Der
Regierungsrat
bildet «zur Koordination der erforderlichen Massnahmen bei Katastrophen» einen Koordinationsausschuss.
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7.
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Die
Landräte
der Aktion Kanton Basel, des Landesrings der Unabhängigen und der Evangelischen Volkspartei bilden die Fraktion AKB-LR-EVP, ohne dass dadurch die persönliche Stellungnahme der 10 Mitglieder berührt wird.
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9.
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In einer Kleinen Anfrage bittet Nationalrat Fritz Waldner, Birsfelden, den Bundesrat, nach dem Beschluss der Medizinischen Gesellschaft Basel, die
Krankenkassenmitglieder
nur noch als Privatpatienten zu behandeln, das Nötige zum Schutze der ausserhalb von Basel-Stadt wohnenden Versicherten vorzukehren.
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9.
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Die Einwohnergemeindeversammlung
Tenniken
bewilligt für den Bau eines neuen Schulhauses mit Turnhalle einen Kredit von 1'200'000 Franken.
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10.
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Mit einer schlichten Feier wird der neue Friedhof Bromhübel der Gemeinde
Arlesheim
übergeben.
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11.
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Rothenfluh
feiert die Vollendung der Renovation der
Kirche
.
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12.
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Die
Regierungen
beider Basel genehmigen das Besoldungsreglement für das Technikum, ebenso das neue Schulabkommen, nehmen vom generellen Projekt für einen neuen botanischen Garten auf dem Areal der Christoph Merianschen Stiftung in Brüglingen (Gemeinde Münchenstein) Kenntnis und setzen eine gemeinsame Kommission zur Bekämpfung des Fluglärms ein.
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13.
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Der
Regierungsrat
unterbreitet dem Landrat das revidierte Gemeindegesetz vom 14.März 1881, das als Gemeindeorganisationsgesetz die Bestimmung über die Gemeindesteuern und die Niederlassung nicht mehr enthält, den Gemeinden mehr Freiheiten (eigene Gemeindeordnung) gewährt, ihnen vor allem die Wohlfahrtspflege überbindet, die Einführung von Gemeindeparlamenten gestattet und fakultative und obligatorische Urnenabstimmungen vorsieht, und bestellt eine Expertenkommission für die Revision des «Gesetzes betreffend Versorgung in Besserungs- und Zwangsarbeitsanstalten» vom 28. April 1924.
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15.
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Der
Landrat
heisst mit grossem Mehr nach der 2.Lesung das Baugesetz gut, bewilligt Kredite von 27'149'700 Franken als Anteil Basellands an den Kosten des Baus des Technikums beider Basel, das ein achtstöckiges Hauptgebäude mit Unterrichtsräumen sowie Labor- und Aulatrakte mit Mensa erfordert, von 400'000 Franken für eine neue Telephonzentrale des Staates im Neubau der Baudirektion, von 552'300 Franken für die Erstellung von Sicherungsanlagen an 12 Niveauübergängen der Nebenbahnen, von 4'880'000 Franken für Kanalisationen in den Gemeinden Lausen, Hersberg, Nusshof und
Diegten
und für den Anschluss von Rümlingen, Sommerau und Diepflingen an die Abwasserreinigungsanlage in Sissach und von 312'000 Franken als Beitrag an die Kosten des Um - und Erweiterungsbaus der Schweizerischen Anstalt für Epileptische in Zürich und genehmigt die generellen Bau- und Strassenlinien der 2. Kantonsstrasse in den Gemeinden Sissach, Böckten und Thürnen.
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15.
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Am selben Tage wie der Landrat bewilligt der baselstädtische
Grosse Rat
den nämlichen Baukredit für das Technikum und übernimmt ausserdem die Hälfte des Preises des von Baselland gekauften Landes. 720 Schüler können so im Maschinenbau, in der Elektronik, im Hoch- und Tiefbau, in der Chemie und im Vermessungswesen ausgebildet werden. Damit ist auch die Volksinitiative vom 18. Oktober 1962 zur Schaffung einer Chemieabteilung erledigt.
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15.
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Nachdem bereits das schweizerische Komitee «Pro Israel» zur Hilfe für das Volk, das in wenigen Tagen aus einem schweren Kampf gegen die arabischen Staaten als Sieger hervorgegangen ist, aufgerufen hat, veranstaltet die Aktion Pro Israel Baselland einen Tag für Israel mit mannigfachen Sammlungen und einer
Kundgebung
bei der Friedenslinde in Liestal.
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16.
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Die Einwohnergemeindeversammlung
Münchenstein
bewilligt einen Kredit von 1'300'000 Franken für den Bau einer Anschlussleitung zur Wasserversorgung Basels, bzw. zum Gemeinschaftswerk der Hardwasser AG und für ein Zwischenpumpwerk, damit Münchenstein im «Katastrophenfall» (bei Verschmutzung des Grundwassers oder übermässigem Spitzenbedarf) mit genügend Wasser versorgt werden kann. Da die Leitung auch Reinach dienen soll, wird diese Gemeinde sich mit 410'000 Franken an den Kosten beteiligen.
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16.
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Die Bürgergemeinde
Rothenfluh
ernennt ihren zum Regierungsrat gewählten Pfarrer und Gemeindeschreiber Paul Manz zum Ehrenbürger und trägt die Kosten der renovierten Kirchendecke.
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17.
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Am Eidgenössischen
Turnfest
in Bern verbessert der Liestaler Gymnasiallehrer Werner Duttweiler den Schweizer Rekord im Olympischen Zehnkampf von 7'368 auf 7'654 Punkte.
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20.
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Eine Interpellation im Nationalrat beantwortend, teilt
Bundesrat
Gnägi mit, dass das Eidgenössische Luftamt von der Globe-Air AG in Allschwil die Suspendierung des Direktors verlangt hat.
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20.
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Die Einwohnergemeinde
Sissach
erhält für die durch den Bau der Autobahn bedingte Verlegung der Schiessanlage eine Entschädigung von 800'000 Franken.
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22.
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Die Synode der Reformierten
Kirche
bekundet dem bedrängten Staate Israel ihre Sympathie, nimmt vom zurücktretenden Kirchendirektor Dr. E. Börlin Abschied, begrüsst den neuen Dr.
Th. Meier
, wählt an Stelle des in den Ruhestand tretenden Paul Eppens, Pfarrer in Birsfelden, zum Synodalpräsidenten Armeninspektor Kurt Lüthy, Liestal, genehmigt den Amtsbericht und die Rechnung 1966 sowie den Voranschlag für 1968 und bittet in einer Resolution den Verfassungsrat beider Basel, am Obligatorium des Religionsunterricht festzuhalten.
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25.
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In
Therwil
weiht man mit einer Kantate «Das Lob des Leimentales» die neuen Realschulbauten ein, nachdem ein Trakt mit 10 Normalklassen, eine Aula und eine Turnhalle bereits im Frühling 1965 und ein Klassentrakt mit 6 Zimmern im April 1966 vollendet worden sind. Den künstlerischen Schmuck verdanken die Gebäude
Jacques Düblin
[
Kurzbiographie
] und A. Wymann.
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26./27.
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Die 2.Lesung der Verfassung fortsetzend, erklärt der
Verfassungsrat
beider Basel den Religionsunterricht als fakultativ, lässt aber wie im Baselbiet Staatsbeiträge an die Kirchen und die Besteuerung juristischer Personen durch die Kirchen zu.
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27.
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Der
Regierungsrat
wählt an Stelle des wegen Invalidität zurücktretenden Jakob Martin zum Kriegskommissär und zum Zeughaus- und Kasernenverwalter dessen Stellvertreter Kurt Sollberger in
Füllinsdorf
. Ein Regierungsratsbeschluss ergänzt zum Schutze von Pflanzen und Tieren die «Verordnung betreffend Heimat- und Naturschutz», indem er die geschützten Pflanzen und Tiere nennt.
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27.
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Die Gemeindebehörden von
Binningen
werden über die Elementbauweise in der Wohnsiedlung Meiriacker orientiert, wo die Elemente, um die Transportkosten zu sparen, auf dem Bauplatz in einer Feldfabrik hergestellt werden.
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29.
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Die Gemeindeversammlung
Oberwil
bewilligt einen Kredit von 11'100'000 Franken für den Bau eines Primar- und eines Realschulhauses mit insgesamt 26 Klassenzimmern und je einer Turnhalle.
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30.
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Nachdem nach der Hardstrasse in Zürich noch das Boulevard Pont d'Arve in Genf als Zählstelle dazugekommen ist, steht nun Frenkendorf im Monatsmittel des 24 stündigen
Werktagsverkehrs
mit 24'574 Fahrzeugen (Mai 23'255) an dritter Stelle in der Schweiz. Der Fahrverkehr hat in Frenkendorf innert Jahresfrist um 9% zugenommen.
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30.
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Das Eidgenossische Statistische Amt stellt fest, dass Baselland in bezug auf die Steuerbelastung bei
Einkommen
von 20'000 Franken an letzter Stelle steht.
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