Langjährige Zusammenarbeit bekräftigt
Die beiden für Aussenbeziehungen am Oberrhein zuständigen Regierungsräte der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft Dr. Guy Morin, und Isaac Reber sind am Mittwoch, den 26. Oktober 2016 in der Maison de la Région in Strasbourg von Philippe Richert, Präsident der Région Grand Est und Frédéric Pfliegersdoerffer, Regionalrat und Präsident der Kommission "Internationale und grenzüberschreitende Beziehungen" empfangen worden.
Das Treffen fand im Rahmen der langjährigen Partnerschaft zwischen der Région und den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft statt. Die Politiker tauschten sich vor allem hinsichtlich der seit dem Anfang diesen Jahres erfolgten Fusion der Régions in Frankreich und ihre Auswirkungen auf die Beziehungen zur Schweiz aus. Die aus der Champagne-Ardenne, Lothringen und dem Elsass hervorgegangene Région Grand Est ist nämlich ein bedeutender Verhandlungspartner für den Bund und die Nordwestschweizer Kantone. Die Sitzung verlief in einer angenehmen und konstruktiven Atmosphäre.
"Die Région Grand Est möchte ihr Engagement für die Weiterentwicklung der französisch-schweizerischen Zusammenarbeit verstärken", unterstrich Philippe Richert bei den Gesprächen. "Aufgrund ihrer geographischen Begebenheit ist die Région Grand Est ein natürlicher Partner der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit den benachbarten Kantonen. Die Région ist Teil des einzigartigen Oberrhein-Raums, zu dem ausserdem noch Baden und die Südpfalz gehören. Sie arbeitet mit all ihren Partnern zusammen, um daraus einen integerierten Raum zu entwickeln," betonte Philippe Richert weiter.
Die Politiker hoben zudem die grosse Bedeutung des Interreg-Programms zur Umsetzung von grenzüberschreitenden Vorhaben und damit zur Stärkung des gemeinsamen Lebens-, Kultur- und Wirtschaftsraums Oberrhein hervor.
Dabei wurden auch aktuelle Themen des Oberrheins und des trinationalen Agglomerationsraums Basel besprochen, insbesondere:
- Arbeitsmarkt: Im Bereich Arbeitsmarkt gelten als wesentliche Herausforderungen die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Hinblick auf die berufliche Ausbildung und Mobilität und den Mangel an Fachkräften in bestimmten Bereichen, wie etwa im Gesundheitsbereich.
- Verkehr: Hier wurden der Schienenanschluss des EuroAirports Basel-Mulhouse, die Verlängerung der Tramlinie 3 nach Saint-Louis, das Agglomerationsprogramm 3. Generation und die Entwicklung der Regio S-Bahn behandelt. Zur Regio S-Bahn unterstrich Guy Morin: "Das Herzstück soll den SBB- mit dem Badischen Bahnhof verbinden und bedeutet für die Entwicklung der trinationalen S-Bahn Basel einen Quantensprung. Es schafft für andere Infrastrukturprojekte, wie dem Schienenanschluss des EuroAirports, neues Potential und zusätzlichen Nutzen".
- Energie: Hier wurde vorrangig über die Umsetzung der Strategie "Klima und Energie" am Oberrhein, über Fragen zur energetischen Versorgung sowie über neue Projekte zu erneuerbaren Energien gesprochen. Dazu hob Isaac Reber hervor: "Die Energiewende sollte als eine Chance gesehen werden, um den Ausbau und Verbund der Stromnetze am Oberrhein weiterzuentwickeln und zu stärken. Dies ermöglichte einerseits, die Produktion erneuerbarer dezentralisierter Energien zu integrieren und andererseits, die Wahrscheinlichkeit von Stromausfällen zu verringern."
Beide Seiten informierten sich schliesslich gegenseitig über die Pläne, die im Kooperationsraum Oberrhein befindlichen französischen und schweizerischen Atomkraftwerke stillzulegen.
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