Integrationsangebot für Jugendliche ab 16 ohne Deutschkenntnisse

24.01.2023

Die Fremdsprachenintegrationsklassen der Sekundarschulen können die stetig steigende Anzahl Jugendlicher zwischen 16 und 18 Jahren ohne Deutschkenntnisse nicht mehr auffangen. Das als Übergangslösung geschaffene Integrationsangebot zur Vorbereitung auf die Sekundarstufe II wird deshalb für das Schuljahr 2023/24 verlängert. 

Kinder und Jugendliche ohne Deutschkenntnisse im Volksschulalter besuchen in der Regel eine Fremdsprachenintegrationsklasse (FSK) der Primar- oder Sekundarschule. Gestützt auf den gesetzlichen Bildungsanspruch bis zur Sekundarstufe II haben die Fremdsprachenintegrationsklassen der Sekundarschulen in den vergangenen Jahren auch Jugendliche aufgenommen, deren Schulpflicht bereits beendet war.

Aufgrund der stetig wachsenden Anzahl von Jugendlichen ohne Deutschkenntnisse über 16 konnte diese pragmatische Praxis nicht fortgeführt werden. Die Heterogenität bezüglich Alter und individuellen Problemstellungen wie z. B. mangelnde Alphabetisierung oder Traumata bei Geflüchteten brachte das System der FSK an den Anschlag.

Übergangslösung weiter notwendig

Für Jugendliche ohne Deutschkenntnisse zwischen 16 und 18 Jahren wurde deshalb als Übergangslösung ein tagesstrukturierendes Integrationsangebot zur Vorbereitung auf die Sekundarstufe II (IAV SEK II) aufgebaut. Im Zentrum stehen der Spracherwerb und die Akkulturation. Nach dem einjährigen Besuch soll ein Übertritt in ein Brückenangebot, eine berufliche Grundbildung oder in eine Mittelschule erfolgen. Dieses Angebot wird derzeit vom Zentrum für Brückenangebote (ZBA) durchgeführt und von 65 Jugendlichen in fünf Klassen besucht.

Das IAV Sek II entlastet die FSK der Sekundarschulen und verbessert die Chancen aller betroffenen Jugendlichen, einen Abschluss auf Sekundarstufe II zu erreichen und den Schritt in die wirtschaftliche Selbstständigkeit zu schaffen. Deshalb wird das IAV Sek II im kommenden Schuljahr 2023/24 erneut angeboten.

Aufnahme ins reguläre Bildungsangebot geplant

Auf Basis der Erfahrungen im laufenden Schuljahr und einer Umfrage bei den Sekundarschulen wird für 2023/24 wiederum mit fünf Klassen im IAV Sek II gerechnet. Zudem wird die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion eine Landratsvorlage erarbeiten, um diese Integrationsmassnahme ins reguläre Bildungsangebot zu überführen.