Baselbieter Bildungsbericht 2023

28.08.2024

Der Bildungsbericht des Kantons Basel-Landschaft erscheint alle vier Jahre. 2023 lagen die Schwerpunkte der Berichterstattung auf der familien- und schulergänzenden Betreuung, dem Verhältnis von Integration und Separation in der speziellen Förderung, der Segregation nach Geschlecht in der Berufsbildung und auf den Bildungsverläufen von Absolvierenden der Fachmittelschulen.

Der Bildungsbericht 2023 des Kantons Basel-Landschaft bietet eine kompakte und wissenschaftlich fundierte Übersicht über wesentliche Entwicklungen im Baselbieter Bildungswesen von 2012 bis 2022. In der vorliegenden Ausgabe wurden erstmals Daten aus Längsschnittanalysen des Bundesamts für Statistik sowie Check-Daten genutzt, um Erkenntnisse über entscheidende Faktoren für den Bildungserfolg zu gewinnen.

Vom hohen Bildungsstand im Kanton zeugen die weiterhin steigende Berufsmaturitätsquote, die im Vergleich hohe Studienerfolgsquote an Universitäten von 90 Prozent der Absolvierenden einer gymnasialen Maturität und die sehr hohe Hochschulabschlussquote von 35 Prozent. 

Hohe Separationsquote und hohe Übertrittsquote in die Sekundarstufe II

Mit 6,4 Prozent im Jahr 2022 ist die Baselbieter Separationsquote an der obligatorischen Schule vergleichsweise hoch. Dies ist hauptsächlich auf die Einführungs- und Kleinklassen zurückzuführen. Knaben und Jugendliche mit ausländischer Nationalität oder einer anderen Erstsprache als Deutsch sind in separativen Angeboten der obligatorischen Schule übervertreten.

Im Jahr 2015 schaffen hervorragende 97 Prozent der Sekundarschulabgängerinnen und -abgänger den direkten Übertritt in eine berufliche Grundbildung oder eine weiterführende allgemeinbildende Schule innerhalb von 3 Jahren. Diese fühlen sich auch gut auf die weitere Laufbahn vorbereitet. Die Aussichten auf einen erfolgreichen Abschluss der Sekundarstufe II variieren jedoch je nach soziodemografischem Hintergrund. Insgesamt erreichen einen solchen Abschluss im Jahr 2021 nur 90 Prozent der im Kanton wohnhaften bis 25-Jährigen. Über den Verbleib der übrigen Jugendlichen sollen weitere Erkenntnisse gewonnen werden. 

Sicherung der Grundkompetenzen und mehr Chancengerechtigkeit

Für die Erreichung des nationalen Bildungsziels einer Abschlussquote von 95 Prozent auf Sekundarstufe II sind der möglichst frühe und ausreichende Erwerb von Sprachkompetenzen in Deutsch durch Kinder und Jugendliche mit anderer Erstsprache zentral. Innerhalb des Bildungssystems wurden mit dem Programm «Zukunft Volksschule» bereits Massnahmen zur Stärkung der Grundkompetenzen und der beruflichen Orientierung ergriffen. Auch im nachobligatorischen Bereich wurden Angebote angepasst (Neupositionierung Brückenangebote) oder neu geschaffen (Integrationsangebot für fremdsprachige Jugendliche über 16 Jahre), welche den Einstieg in eine berufliche Grundbildung ermöglichen sollen.

Wie das Baselbieter Bildungssystem Nachteile aus ungünstigen sozioökonomischen und kognitiven Voraussetzungen besser ausgleichen kann, ist Gegenstand zusätzlicher Abklärungen. Die Ergebnisse des Bildungsberichts 2023 verweisen unter anderem auf die frühe Förderung als bedeutendes Handlungsfeld.