Protokoll der Landratssitzung vom 19. Oktober 2006

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2006-153 vom 8. Juni 2006
Postulat 2006-153.htm von Ruedi Brassel, SP: Aufbau eines Kompetenzzentrums für die Begleitforschung zu den Life Sciences
- Beschluss des Landrats am 19. Oktober 2006: < überwiesen >



Nr. 2049

Landratspräsidentin Elisabeth Schneider -Schneiter (CVP) gibt die Bereitschaft der Regierung bekannt, das Postulat entgegen zu nehmen.


Karl Willimann (SVP) erklärt, die SVP-Fraktion halte den Vorstoss für verfrüht. Der Bereich Life Sciences ist, wie heute wieder gehört, auf verschiedenen Ebenen - ETH, Systembiologie, Start- up, Biozentrum, FH-Life Sciences - im Aufbau begriffen. Der Aufbau eines Kompetenzzentrums für die Begleitforschung ist zu diesem Zeitpunkt nicht opportun, vorerst sollen während ein paar Jahren Erfahrungen gesammelt werden.


Ruedi Brassel (SP) hält das Argument Karl Willimanns, man müsse die Entwicklungen im Bereich Life Sciences erst abwarten, für Wasser auf die Mühle des Postulates. Auf Begleitforschung zu warten, ist der absolut falsche Weg. Je früher die Entwicklungen auch im Hinblick auf die soziale und wirtschaftliche Verträglichkeit, auf die gesellschaftlichen Auswirkungen und die ethischen Implikationen mit reflektiert werden, desto grösser ist die Akzeptanz nicht nur der Ergebnisse, sondern auch der Forschung, der Foschungsallokation und der Präferenzen, die sich daraus ergeben.


In einer hochinteressanten Publikation wird unter dem Titel Wissensplatz Schweiz 2015 der Bereich Life Sciences vorgestellt. Darin findet sich ein Artikel, der darauf hinweist, dass die Akzeptanz solcher Technologien durch entsprechende Begleitforschung abgestützt werden muss. Der Landrat ist gebeten, das Anliegen ernst zu nehmen. Wer dieser Forschung keinen Stein in den Weg legen möchte, ist gut beraten, die Begleitforschung schon jetzt anzuschieben.


Isaac Reber (Grüne) unterstützt das Postulat. Die Grünen haben bereits auf Bundesebene einen Vorstoss in diesem Sinne eingereicht. Für die Schweiz, ein Land ohne Rohstoffe, ist Wissen, auch das Wissen über neue Techniken zentral. Nur jene werden auf lange Sicht die Nase vorne haben, die nicht nur die neuen Techniken beherrschen, sondern auch die Risiken kennen und beherrschen, die dazu gehören.


://: Der Landrat überweist das Postulat 2006/153 mit 44 zu 22 Stimmen bei 2 Enthaltungen.


Für das Protokoll:
Urs Troxler, Landeskanzlei



Fortsetzung

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