Protokoll der Landratssitzung vom 29. Juni 2017

Regierungspräsident Thomas Weber (SVP) verabschiedet den Landratspräsidenten Philipp Schoch mit folgenden Worten:

«Ich frage Sie: wer wäre besser geeignet, einen Parlamentsbetrieb zu führen, als ein Notfallkadermann? Im Regelfall, aber auch im Notfall – falls es ihn je gab – hat er den Rat ausgezeichnet geleitet. Auch seine langjährige Erfahrung als Kommissionspräsident oder als Parteipräsident kam ihm sehr zugute: er ist ein souveräner Sitzungsleiter: charmant und doch bestimmt.
    Philipp hat vor seinem Amtsantritt einer Zeitung gesagt, er wolle für ein modernes, selbstbewusstes Baselbiet einstehen – und das hat er auch gemacht. Philipp hat den Kanton an unzähligen Anlässen im Kanton und im Rest der Schweiz – sogar bis nach Berlin – würdig vertreten und darüber auf Facebook sauber Buch geführt. Stand vor einer Viertelstunde waren dort 138 Folgen verzeichnet, aber es bleiben ihm ja noch zwei Tage. Die Amtszeit läuft erst am 30. Juni, 24:00 Uhr, ab...
    Wo auch immer er eingeladen war: wenn immer möglich ist er mit dem Velo gefahren. Aufmerksame Gastgeber haben sich darauf besonders vorbereitet: Die Wirtschaftskammer hatte an ihren Anlässen jeweils einen reservierten Veloparkplatz für den Landratspräsidenten angeschrieben! Philipp ist auch einer, der gerne lacht und sich mit ironischen Bemerkungen nicht zurückhält. Damit hat er es geschafft, den eher trockenen Parlamentsbetrieb auch dann noch etwas aufzuheitern, wenn man nach 40 Minuten noch an der Bereinigung der Traktandenliste gewesen sein sollte.
    Philipp und ich haben zusammen das Talerschwingen geübt. Was bei nicht so vollen Kassen durchaus Sinn macht, geht es doch darum, mit dem was man hat im Schwung zu bleiben. Vermutlich erstmals in der Geschichte des Kantons haben der Landratspräsident und der Regierungspräsident zusammen ein Zeitungsinterview gegeben, das am Heiligabend 2016 erschienen ist.  Lassen wir doch Philipp gleich selber zu Wort kommen, der in dem besagten Interview schon seine Bilanz vorweg genommen hat: «Ich kann jetzt schon sagen, dass das Landratspräsidium das Beste war, das mir passieren konnte. Und ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass es für mich auch garantiert als Erfolg enden wird – rein vom Gefühl her.» Das ist ein erfrischendes Selbstbewusstsein, gepaart mit Realitätssinn. Und das zeichnet sein Amtsjahr aus.
    Philipp Schoch hat als drittes Mitglied der Grünen (nach Daniel Müller und Esther Maag) den Landrat präsidiert. Er war gar nicht darauf gefasst, nach seiner Wahl plötzlich von Patientinnen und Patienten als Herr Landratspräsident angesprochen zu werden. Philipp hat mit seiner Landrats-Kultour neue Akzente gesetzt und uns allen ein paar ganz besondere Anlässe beschert. Ich bereue es ausserordentlich, dass ich damals mit VBLG und anderen Anlässen besetzt war, und deshalb nicht auf das Landgut Castelen an die Verabschiedung kommen konnte. Dem Vernehmen nach ist dies ein weiterer Höhepunkt gewesen. Und er hat vorgesorgt, dass es ihm in der Zeit nach seinem Präsidialjahr nicht langweilig wird: Ab dem 1. Juli übernimmt er das Präsidium von Wald beider Basel. Der Wald, der mehr als 40 Prozent der Kantonsfläche bedeckt.
    Lieber Philipp, du warst ein würdiger Vertreter des Baselbiets innerhalb und ausserhalb des Kantons. Ich danke Dir für Deine geleistete Arbeit für das Parlament, die Regierung und das Baselbiet.» [stehender Applaus]

Für das Protokoll:
Markus Kocher, Landeskanzlei