Protokoll der Landratssitzung vom 16. Juni 2016
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2015-366 vom 24. September 2015 Interpellation von Miriam Locher, SP: Vereinfachung bei der Besetzung von Stellvertretungen - Schriftliche Antwort des Regierungsrates vom 17. Mai 2016 - Beschluss des Landrates vom 16. Juni 2016: < erledigt > |
Miriam Locher (SP) beantragt die Diskussion.
://: Die Diskussion wird stillschweigend gewährt.
Miriam Locher (SP) dankt dem Regierungsrat für seine Antwort. Einige Fragen blieben leider unbeantwortet, vor allem jene, wie die Bürokratie verringert werden könne.
In den Antworten wird vor allem auf die interne Besetzung von Stellvertretungen eingegangen. Aber auch diese sind im Alltag nicht so einfach umsetzbar wie beschrieben. Die SchulleiterInnen können dies bestätigen. Die Antwort ist darum ungenügend.
Pascal Ryf (CVP) sagt, die Antwort der Regierung erinnere ihn ein wenig an das Buchen von Last-Minute- Ferien. Im Katalog sieht alles wunderschön aus, wenn man vor Ort ist, ist die Realität oft eine andere. Die Antwort auf die Frage 3 kommt dem Votanten vor wie ein Werbespruch. Die Person, welche diese Antwort geschrieben hat, hat offensichtlich keine Ahnung von der Realität im Schulalltag. Eine grosse Schule braucht regelmässig ein bis zwei Stellvertretungen pro Tag. Diese zu organisieren braucht oft mehrere Stunden. Das sind unnötig Kosten. Zur Frage 4 fragt sich der Votant, warum es im Kanton Basel-Landschaft kein Springersystem geben sollte. Dass diesaus rechtlicher Sicht nicht geht, ist keine befriedigende Antwort.
Die Antwort des Regierungsrates, der Kanton sei sehr gross und darum seien Springer nicht sinnvoll einsetzbar, befriedigt auch nicht. Wenn man das vorgeschlagene Online-Portal nutzt, kann es auch sein, dass eine Oberbaselbieter Lehrerin rasch ins Unterbaselbiet reisen muss.
Regula Meschberger (SP) möchte die Ausführungen ihres Vorredners nicht wiederholen. Wenn eine Grippewelle übers Land ziehe, sei das Schulsekretariat heute oft nur noch mit der Suche nach Stellvertretungen beschäftigt. Stellvertretungen zu finden, ist nicht einfach. Im Moment muss auch auf Studierende ausgewichen werden, ausgebildete Lehrkräfte hat es zu wenig. Die Antwort der Regierung ist in Rosa gemalt.
Wenn die gesetzliche Grundlage für Springer fehlt, stellt sich die Frage, warum diese nicht geschaffen wird. In Basel-Stadt ist ein solches System seit Jahren selbstverständlich. Die Votantin hat für ihre Schule in Muttenz einmal ein solches Springerkonzept entwickelt. Man kam zum Schluss, dass eine 80 %-Stelle für SpringerInnen sinnvoll wäre. Der Antrag beim Kanton, eine 50 %-Stelle zu schaffen, wurde mit dem Hinweis abgelehnt, man solle einen Schulversuch machen. Das Thema Stellvertretung ist für viele Schulen ein dringendes, das gelöst werden muss. Eine Springerstelle ist für junge Lehrkräfte durchaus attraktiv, auch wenn sie ständig einsatzbereit sein müssen. In anderen Kantonen klappt es auch.
Marianne Hollinger (FDP) findet die Antwort des Regierungsrates im Namen der FDP-Fraktion ausgewogen. Die Schulen sollen ihre Teilautonomie wahrnehmen. Auch in Aesch wurde über Springerinnen diskutiert. Eine solche Lösung sieht auf den ersten Blick verlockend aus, auf den zweiten weniger. Springer können immer nur einmal eingesetzt werden. Bei einer Grippewelle braucht es gleichwohl mehr Leute - oder mehr Springer. Es wird also immer eine Organisation vor Ort in den Schulen brauchen.
Regula Meschberger (SP) erinnert Marianne Hollinger an ihr voriges Votum: Im Konzept ist nachgewiesen worden, dass sich ein Springersystem für die Schule lohnen würde. Teilautonomie nützt übrigens auch nichts, da die Verträge vom Kanton ausgestellt werden müssen. Und das geht gemäss heutigem Gesetz nicht, wenn keine geleistete Lektionenzahl angegeben werden kann. Die BKSD handelt gemäss Gesetz. Es ist kein Vorwurf an die BKSD. Aber das Gesetz müsste geändert werden.
Regierungsrätin Monica Gschwind (FDP) sagt an die Adresse von Pascal Ryf, dass die Antwort kurz und klar sei: Es existiert im Moment keine gesetzliche Grundlage für Pensen auf Abruf.
Es braucht flexible Lösungen mit wenig Bürokratie. Die Stellenbörse im Internet ist eine solche Lösung. Eine andere wäre, Teilzeitlehrkräften das Pensum kurzfristig aufzustocken. Auf der Primarstufe gibt es im Moment einen Lehrkräftemangel, auf der Sekundarstufe hingegen ist es einfacher, eine Stellvertretung zu finden. Das flexible System soll beibehalten werden.
://: Die Interpellation 2015/366 ist erledigt.
Für das Protokoll:
Thomas Löliger, Landeskanzlei
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