Protokoll der Landratssitzung vom 14. September 2017
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2017-130 vom 23. März 2017 Interpellation von Klaus Kirchmayr, Fraktion Grüne/EVP: Kitas im Kanton Baselland - Schriftliche Antwort des Regierungsrates vom 29. August 2017 - Beschluss des Landrates vom 14. September 2017: < erledigt > |
Der Interpellant verlangt die Diskussion.
://: Der Diskussion wird stattgegeben.
Klaus Kirchmayr (Grüne) bedankt sich für die gute Beantwortung der Fragen, die jedoch Anlass zu weiterführenden Gedanken gebe. Die Kita-Plätze entwickeln sich fast explosionsartig. Das ist ganz klar ein Zeichen, dass sie einem echten Bedürfnis der Bevölkerung entsprechen und dass offensichtlich der Markt und die Gemeinden in der Lage sind, auf das Bedürfnis zu reagieren und entsprechende Plätze zur Verfügung zu stellen. Zu hinterfragen ist jedoch, ob die Qualität der Kita-Plätze mit dem Wachstum Schritt halten kann und ob der Kanton in seiner Aufsichtsfunktion noch geeignet organisiert ist. Es bleiben gewisse Fragezeichen, wenn mit 80 Stellenprozenten alle Kitas im Kanton mit über 1'000 betreuten Kindern beaufsichtigt werden sollen. Wenn das Wachstum nach wie vor anhält, wird man über kurz oder lang Qualitätsprobleme bekommen.
Heute wird eine Kita in der Regel höchstens alle zwei Jahre Kita visitiert. Das scheint nicht zu genügen. Es muss regelmässig überprüft werden, ob die Betreuungsstandards, die -Locations und Verpflegung sowie die entsprechende Betreuung von Kleinkindern usw. gewährleistet ist.
Auch sollte es bei dieser Anzahl von Kitas verpflichtend ein institutionalisiertes Reklamationsmanagement geben; das wäre ein Gewinn für die Aufsichtsfunktion in diesem Bereich. Angesichts des explosionsartigen Wachstums müssen vielleicht nicht gerade Stellenprozente aufgestockt werden, aber eine Systematisierung und Professionalisierung – inkl. Stellvertreterlösungen – in diesem Bereich ist durchaus überlegenswert.
Christine Gorrengourt (CVP) glaubt, die Fachstelle mache einen guten Job und sie kontrolliere die Kitas auch. Ein Problem ist, dass es zum Teil Schatteninstitutionen gibt, die morgens Spielgruppen machen, und am Nachmittag ist es dann Jugend und Sport, dazwischen ein Mittagstisch. Das Ganze wird unter einzelnen Institutionen aufgeteilt, und damit wird eine Kontrolle schwierig. Das wird gemacht, damit nicht ausgebildete Leute angestellt werden müssen und die Preise niedrig gehalten werden können. Und dies macht den ordentlichen Kitas das Leben schwer. Diesem Problem ist kaum beizukommen. Wer wäre dafür zuständig? Auch die Fachstelle?
Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro (FDP) nimmt in Vertretung der Bildungsdirektorin die Frage gerne entgegen und leitet sie zur Beantwortung weiter an die BKSD.
://: Damit ist die Interpellation 2017/130 erledigt.
Für das Protokoll:
Brigitta Laube, Landeskanzlei