Protokoll der Landratssitzung vom 12. Mai 2005
Protokoll der Landratssitzung vom 12. Mai 2005 |
Nr. 1223
21 2004/320
Interpellation von Philipp Schoch vom 8. Dezember 2004: Verkehrserschliessung Pratteln Mitte. Antwort des Regierungsrates
Regierungsrätin
Elsbeth Schneider
beantwortet die Fragen des Interpellanten wie folgt:
Frage 1
Wann werden die dringendsten Knoten (Kunimatt-Kreuzung) in Pratteln gebaut, und wie hoch ist die Beteiligung des Kantons an den Erstellungskosten?
Antwort
Der Bau des Kreisels Kunimatt ist auf anfangs 2008 vorgesehen: nach dem Abschluss der Hauptarbeiten am Erhaltungsabschnitt Basel-Augst und vor dem Beginn der Fussball-Europameisterschaft 2008. Es wird davon ausgegangen, dass die Kosten zu je 50 Prozent von der Gemeinde und vom Kanton getragen werden.
Frage
2
Beteiligt sich der Kanton an weiteren Kreiselanlagen (Perlenkette) an der Hohenrainstrasse in Pratteln? Wenn ja, wie hoch ist die finanzielle Beteiligung und in welchem zeitlichen Rahmen kann mit der Realisierung gerechnet werden?
Antwort
Das Bauprojekt für die beiden Kreisel Grüssenholz und Gallenweg ist bereits in Bearbeitung. Mit der Realisierung der Kreisel ist aber frühestens im Jahr 2009 zu rechnen. Auch hier sollen die Kosten je hälftig von der Gemeinde und dem Kanton getragen werden.
Ein weiterer Kreisel bei der Münchackerstrasse war Bestandteil der Auflagen für das Projekt Multiplexkino. Dieses wird jedoch bekanntlich nicht mehr weiter verfolgt.
Frage 3
Wann ist eine ÖV-Erschliessung mittels Tram vorgesehen (Direkterschliessung IKEA, mittels Verlängerung Linie 3)? Liegen konkrete Umsetzungspläne vor? Wurden die Partner BLT, BVB etc. schon einbezogen? Wann kann mit der Eröffnung einer Tramverlängerung oder anderen ÖV-Varianten gerechnet werden?
Antwort
Für die Verkehrserschliessung im Raum Pratteln-Mitte ist 2001 eine Machbarkeitsstudie erstellt worden; dabei wurden die technische und betriebliche Machbarkeit einer Erschliessung mittels Tram aufgezeigt. Auch die Möglichkeit, vor der Realisierung einer Tramlösung die Erschliessung mit Bussen zu realisieren, wurde erörtert. Allerdings wären dafür eigene Bustrasseen nötig, damit der Verkehr fliessen kann.
In planerischer Hinsicht sind die Tramtrasseen gesichert, und zwar in den Quartierplänen sowie im Entwurf des kantonalen Richtplans. Aber Umsetzungspläne liegen zur Zeit noch keine vor.
Die Weiterführung der Arbeiten zur Erschliessung des Raums Pratteln-Mitte erfolgt erst nach der Genehmigung des kantonalen Richtplans durch das Parlament. Dementsprechend ist es noch zu früh, einen Zeithorizont anzugeben.
Die Erschliessung des Raums Pratteln-Mitte mit dem Tram ist auch ein Projekt im Rahmen des Agglomerationsprogramms Basel. Dieses Projekt soll beim Bund eingegeben werden, damit es möglichst frühzeitig realisiert werden könnte, d.h. frühestens im Jahr 2012.
Philipp Schoch
beantragt Diskussion.
://: Diskussion wird bewilligt.
Philipp Schoch
dankt der Regierungsrätin für die Beantwortung seiner Fragen. Es ist wichtig, dass öffentlich bekannt ist, wann mit den Kreiseln zu rechnen ist, wie die Kosten verteilt werden sollen und dass das Tramprojekt im Agglomerationsprogramm Basel enthalten ist.
Wohl kennen alle die grossen Firmen wie
IKEA
,
Möbel Pfister
usw. im Grüssenareal. Aber zur Zeit sind noch vier weitere Projekte für publikumsintensive Anlagen auf dem Tisch und stehen teilweise kurz vor der Realisierung. Dafür und für die geplante Badelandschaft
Raurica Nova
braucht es dringend Lösungen, sowohl für den Individual- als auch für den öffentlichen Verkehr. Denn sonst kommen die Prattelerinnen und Pratteler nicht mehr in ihr Dorf.
Spätestens im Jahr 2008 muss der Kreisel an der Kunimattkreuzung fertig sein. Auch die beiden anderen Kreisel sind dringend; schliesslich liegen sie an der Kantonsstrasse Liestal-Muttenz, und es muss alles für die Verflüssigung des Verkehrs getan werden in Anbetracht der zu erwartenden Kapazitätssteigerungen.
Es ist zu hoffen, dass sich der Kanton mit mindestens 50 Prozent an den Baukosten beteiligen wird. Denn die Gemeinde Pratteln - immerhin als «kantonales Zentrum» eingestuft - ist nicht reich und könnte sich diese Verkehrserschliessungsprojekte selber nicht leisten.
Viel Verkehr aus allen Richtungen dränge nach Pratteln, weiss auch
Urs Hess
, und zwar sind es nicht nur öffentliche, sondern auch individuelle Verkehrsmittel. Deshalb stellt sich die Frage, ob auch eine Kapazitätserweiterung des Strassennetzes ins Auge gefasst worden sei.
Regierungsrätin
Elsbeth Schneider
stellt klar, die geplanten Kreisel und die damit erwirkte Verkehrsverflüssigung dienten vor allem dem Individualverkehr.
Falls Urs Hess aber den Ausbau der sechs- auf eine achtspurige Autobahn meint, so ist dies nicht diskutiert worden ist. Immerhin wurde von seiten des Bundes in den letzten Wochen ein
Road-Pricing-
Versuch angeregt. Dabei dürfte eine Fahrspur nur gegen Bezahlung befahren werden. Ob so etwas je realisiert wird, steht noch in den Sternen.
://: Damit ist die Interpellation beantwortet.
Für das Protokoll:
Alex Klee-Bölckow, Landeskanzlei
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