Protokoll der Landratssitzung vom 5. Februar 2004
Protokoll der Landratssitzung vom 5. Februar 2004 |
Nr. 386
19 2003/124
Postulat von Esther Maag vom 22. Mai 2003: Verbesserungen für den Fahrplanentwurf 2004
Regierungsrätin
Elsbeth Schneider
begründet, warum die Regierung das Postulat entgegennehmen und abschreiben möchte:
Inzwischen ist das von Esther Maag im Postulat Gewünschte eingetroffen. Etwas Grundsätzliches: Der Handlungsspielraum und die Handlungsmöglichkeiten des Regierungsrates sind gering. Der Regierungsrat hat sich im Rahmen seiner Möglichkeiten bei den SBB für Verbesserungen im Fahrplan eingesetzt und, so ist mit Freude festzustellen, auch Erfolg gehabt. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember diesen Jahres geht, wie alle wissen, die erste Etappe der Bahn 2000 in Betrieb. Dies bringt gesamtschweizerisch grosse Veränderungen im öffentlichen Verkehr. Systembedingt bringen diese aber nicht überall Verbesserungen. Das Angebotskonzept für Bahn 2000 sieht vor, dass in den wichtigsten Bahnhöfen der Schweiz die Züge kurz vor der vollen Stunde eintreffen und diese kurz nach der vollen Stunde wieder verlassen. So werden im Fernverkehr gute Umsteigebeziehungen geschaffen, auch in Basel und Olten. Bedingung ist, dass die Fahrzeit zwischen Basel und Olten unter einer halben Stunde liegt.
Diese Fahrzeiten von unter 30 Minuten werden im Fernverkehr erreicht. Anders ist es im Regionalverkehr: Die S-Bahn braucht für die Strecke Basel-Olten ca. 40 Minuten. Daher können nur entweder in Basel
oder
in Olten gute Umsteigebeziehungen vom Regional- auf den Fernverkehr ermöglicht werden.
Da der Bahnhof Basel SBB sowohl für das Laufental als auch für den ganzen unteren Kantonsteil das Tor zum Fernverkehr ist, sollen ab Dezember 2004 in Basel gute Umsteigeverhältnisse zwischen Regional- und Fernverkehr geschaffen werden.
Die systembedingten schlechten Umsteigebeziehungen vom Regional- auf den Fernverkehr in Olten können erst mit der Einrichtung des Viertelstundentaktes auf der S-Bahn im ganzen Ergolztal gelöst werden. Und dies ist auf Grund der Kapazitätsprobleme im Ergolztal erst mit dem Wisenbergtunnel (nach 2020) möglich, sofern dieser im Rahmen der zweiten Etappe Bahn 2000 beschlossen wird.
Viele Veränderungswünsche sind aufgrund der Kapazitäten entweder technisch nicht umsetzbar oder es werden an anderen Orten ungewollte Verschlechterungen verursacht. So auch beim Vorschlag der Postulantin. Die Anzahl Perrons in Olten lässt keine zusätzlichen Züge zur halben Stunde zu. Eine Verschiebung der Fahrplanlage der S9 ("Läufelfingerli") um eine halbe Stunde löst dieses Problem nicht. Das kurze "Läufelfingerli" teilt sich das Perron in Olten mit einem kurzen Regionalzug von/nach Biel. Der Fernverkehrszug, der in der Fahrplanlage verschoben werden sollte, wäre zu lang und hätte am selben Perron keinen Platz. Darum lässt sich der auf den ersten Blick einleuchtende Vorschlag technisch nicht realisieren.
Für Liestal konnten nach intensiven Verhandlungen mit den SBB Lösungen gefunden werden. Am 20. November hat die SBB bekannt gegeben, dass ab Dezember 2004 der Intercity Basel-Bern jeweils zur halben Stunde in Liestal halten wird. Der Interregio Basel-Zürich wird in Sissach einen zusätzlichen Halt einlegen. Dadurch werden in Liestal Direktverbindungen nach/von Bern, Interlaken, Milano und ev. Hamburg geschaffen und gleichzeitig in Olten gute Anschlüsse geboten. Einzelne Punkte müssen noch geprüft und geklärt werden (Randstunden, ICE-Verbindungen von Deutschland noch offen). Mit den ab Dezember 2004 (Fahrplanwechsel) insgesamt 33 Halten in Liestal hat man ein Anliegen unserer Hauptstadt erfüllt und darüber ist man auch stolz und erfreut.
Esther Maag
bedankt sich bei Elsbeth Schneider für die ausführliche Antwort. Sie weiss, dass rein zeitlich für den Fahrplanentwurf 2005 der Zug bereits abgefahren ist. Man ist auch sehr froh, dass der Fahrplanentwurf 2005 überarbeitet und damit tatsächlich für das Baselbiet verbessert wurde. Erleichterung macht sich auch darüber breit, dass nun jede Stunde ein IC nach Bern auch in Liestal hält. Neben der direkten Verbindung nach Bern ermöglicht dies auch ideale Anschlüsse an Züge in Olten, welche zur vollen Stunde abfahren. Das Problem der Anschlüsse für Züge zur halben Stunde bleibt jedoch erhalten. Diese Züge sind im Grunde besonders wichtig für die Weiterreise in Richtung Gotthard und Biel. Auch dort sind die Randstunden nicht gut abgedeckt. Die Umsteigezeiten Richtung Gotthard oder Solothurn betragen dort beispielsweise 20 respektive 26 Minuten, was man nicht mehr als Anschluss bezeichnen könne. In die Gegenrichtung sind die Wartezeiten ähnlich.
Esther Maags Forderung sei eigentlich eine Verwirklichung des Halbstundentakts gewesen. Ihr ist bekannt, dass dies ein Problem ist, wie auch der Viertelstundentakt, welcher wiederum abhängig vom Wisenbergtunnel ist. Die Postulantin weiss auch, dass der Spielraum relativ eng ist. Allerdings könnte etwa ein Halt des IC nach Luzern im Ergolztal die ganze Sache optimieren. Man wird sich also beim übernächsten Fahrplanentwurf für eine weitere Optimierung einsetzen, so dass "das Baselbiet auch im nationalen Fernverkehr fürs Ergolztal Wirklichkeit werden kann." Im jetzigen Moment müsse man zufrieden sein mit den Verbesserungen, welche nicht zuletzt durch einen gewissen Druck und Reaktionen erreicht werden konnten. Für den Moment ist sie mit der Abschreibung einverstanden und schliesst mit der Hoffnung, dass weitere Optimierungen in der näheren Zukunft möglich sein werden.
://: Somit ist das Postulat 2003/124 von Esther Maag überwiesen und abgeschrieben.
Damit schliesst der Landratspräsident die Sitzung und erinnert an den Vortrag zum Thema Sport, welcher um 17.30 Uhr stattfindet.
Für das Protokoll:
Brigitta Laube, Landeskanzlei
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