2007-231


„Jugendliche, die in einem Sportverein mitmachen, hängen nicht auf der Strasse herum!„ Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber sie weist in die Richtung, die einzuschlagen ist, wenn von Gewalt, von sexuellen Übergriffen oder anderen kriminellen Handlungen von Jugendlichen - wie so oft in letzter Zeit - die Rede ist. Ein wirksames Mittel dagegen ist, die Jugendlichen durch gezielte Einwirkung zum aktiven Sport zu animieren. Die Sportausübung hat für den heranwachsenden Menschen eine grosse Bedeutung: Toleranz, Teamfähigkeit, Anstand, Anerkennung von Niederlagen, Fairness, persönliche Zielsetzungen sind für das in geordneten Bahnen verlaufende spätere Leben sowie auch für die Suchtprävention wichtig. Bei der Vermittlung und Verinnerlichung dieser Werte spielen die vielen Sportvereine eine tragende Rolle. Merkmal dieser Vereine ist es, dass viel zeitaufwändige ehrenamtliche Arbeit von den vereinstragenden Personen geleistet wird. Viele Vereine verfügen heute nicht über genügend BetreuerInnen und Trainer sowie Sportanlagen für die Arbeit zu Gunsten des Jugendsportes. Zum Beispiel ist seit den Erfolgen der Fussballnationalmannschaft die Begeisterung bei den Jugendlichen gestiegen und wird infolge der EURO 08 weiter zunehmen. Etliche Vereine können mangels Sportplätzen nicht alle fussballbegeisterten Jugendlichen berücksichtigen, es existieren Wartelisten. Im Kanton Basel-Landschaft betreiben ca. 30`000 Jugendliche in 700 Vereinen Sport, davon ca. 8000 in Fussballvereinen. Ehrenamtlich sind in Baselland ca. 4000 JugendsportleiterInnen tätig. Der Kanton unterstützt den Jugendsport mit ca. Fr. 0,7 Mio und der Bund mit 1,4 Mio Fr pro Jahr. Dies ist. im Vergleich mit der Kulturförderung, wo jährlich über 14 Mio Fr. - davon 9,6 Mio Fr (1% der Steuerertrages BL der natürlichen Personen) an Basel-Stadt - investiert wird, wenig. Wenn in Betracht gezogen wird, welche Kosten Jugendliche mit Sucht-, Fürsorge, oder Integrationsproblemen die Gesellschaft kosten, so wird klar, was die Förderung des Jugendsports als vorbeugende Massnahme für die Suchtprävention, für das seelische Gleichgewicht und für die Erziehung zum verantwortungsbewussten Menschen bedeutet. Ein weiterer kardinaler Punkt ist die Integration von ausländischen Jugendlichen , die - wie die Erfahrung zeigt - kaum besser als in Sportvereinen gelingt. Gezielte Förderung des Jugendsportes bedingt genügend SportleiterInnen mit pädagogischer und erzieherischer Ausbildung, Unterstützung der Vereine in finanzieller und logistischer Hinsicht und Bereitstellung von genügend Sportanlagen. Diese Unterstützungsmassnahmen haben heute den Stellenwert einer gesellschaftlichen Kernaufgabe, deren Umsetzung sich langfristig auszahlen wird. Die dazu notwendigen finanziellen Mittel sollen wie bei der Kulturförderung jährlich bereitgestellt werden, wobei eine Jugendsportpauschale in der Höhe von 1/4 - 1/2 % des Ertrages der Steuern der natürlichen Personen zweckgebunden an die Organisationen, welche sich mit dem Jugendsport befassen, ausgerichtet werden soll. Dabei inbegriffen sind auch die Beiträge an den Unterhalt von bestehenden und die Erstellung von neuen Sportanlagen.

Der Regierungsrat wird eingeladen:


Ein generelles Konzept zur gezielten Förderung des Jugendsportes im Kanton Basel-Landschaft auszuarbeiten, welches finanziell in Form einer Jugendsportpauschale jährliche Zuwendungen an Vereine und Organisationen, die sich dem Jugendsport widmen, in der Höhe von 1/4- 1/2 % des Ertrages der Steuern der natürlichen Personen zweckgebunden vorsieht.



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