2007-218
Vorlage an den Landrat |
Titel:
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NATUR Festival beider Basel: Beteiligung des Kantons Basel-Landschaft; Verpflichtungskredite für die Jahre 2008 - 2011
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vom:
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11. September 2007
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Nr.:
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2007-218
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Bemerkungen:
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Acrobat (PDF):
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1. Zusammenfassung
Das NATUR Festival ist eines von drei Elementen der Grossveranstaltung NATUR, die seit 2006 jährlich an den letzten vier Tagen der Muba stattfindet. Die anderen beiden Elemente sind die NATUR Messe und der NATUR Kongress. Die NATUR wurde vom „Verein Beirat NATUR" (im Folgenden: NATUR Beirat) ins Leben gerufen, einem aussergewöhnlich breiten Bündnis aus staatlichen und wissenschaftlichen Institutionen sowie kleinen und grossen Verbänden.
Das Ziel des NATUR Festivals ist die Sensibilisierung der regionalen Bevölkerung für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Natur. Erlebnisreiche, informative Veranstaltungen und Aktionen vermitteln eine genuss- und zugleich respektvolle Lebensweise. Ein grosser Teil des Festivals richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche beider Basel, um ihnen frühzeitig den Wert von Natur und Landschaft in ihrer Heimat und darüber hinaus bewusst zu machen.
Der Kanton Baselland ist bereits seit den ersten Tagen der NATUR im NATUR Beirat aktiv und wird dort durch die Abteilung Natur und Landschaft des Amtes für Raumplanung vertreten. Das NATUR Festival wurde in der Startphase 2006 und 2007 mit Geldern der kantonalen Lotteriefonds von den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt unterstützt. Um die mittelfristige Fortführung dieses Engagements zu ermöglichen, beantragt der NATUR Beirat eine Beteiligung des Kantons Basel-Landschaft von 100'000 CHF pro Jahr in den nächsten vier Jahren. Die Leistungen sollen in einer Leistungsvereinbarung geregelt werden.
Der Regierungsrat kommt zum Schluss, dass die Veranstaltung NATUR einen interessanten Beitrag zur Attraktivität des Standortes Basel darstellt, eine auch aus staatlicher Sicht wichtige Aufgabe erfüllt und daher unterstützenswürdig ist. Der Regierungsrat stellt den Antrag, das NATUR Festival mit einem Betrag von 100'000 CHF pro Jahr für die Jahre 2008 - 2011 zu unterstützen. Der Regierungsrat wird den Vorsteher der Bau- und Umweltschutzdirektion ermächtigen, die Leistungsvereinbarung zu unterzeichnen.
Gleichzeit wird ein zweiter Verpflichtungskredit für die Gestaltung eines Messestands für die Jahre 2008 - 2011 in der Höhe von 80'000 CHF bewilligt. Dieser Stand wird von den Fachstellen der kantonalen Verwaltung unter der Federführung des Amtes für Raumplanung, Abteilung Natur und Landschaft betrieben. Dies führt zu 2 Verpflichtungskrediten von insgesammt 720'000 CHF.
2. Ausgangslage und Begründung des Antrags
2.1. Motivation und Ziel
Die Notwendigkeit eines sorgfältigen Umgangs mit unseren Lebensgrundlagen Natur und Landschaft wird immer mehr Menschen bewusst. Nicht nur auf der vorzeitig schmelzenden Skipiste, sondern auch im täglichen Leben nimmt die Erkenntnis zu, dass die Tragfähigkeit der Natur an Grenzen stösst. Entsprechend wächst die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema und die Menschen stellen sich Fragen nach konkreten Handlungsmöglichkeiten, etwa bei den eigenen Konsumgewohnheiten, im Beruf, in Politik oder in der Erziehung.
Das NATUR Festival fördert auf unterhaltsame und spannende Art das Verantwortungsbewusstsein und ermöglicht den gesellschaftlichen Dialog über die Verbindung von Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung. Neben der globalen Erwärmung stehen im Kanton Baselland Themen wie Landschaftsschutz, Naturschutz, Biodiversität, Natur im Siedlungsraum, Wald, Gewässerschutz sowie naturnahe Landwirtschaft im Fokus der Diskussion.
Ausgewogenes und überlegtes, aber auch rasches und wirksames Handeln ist in einer Demokratie nur mit Unterstützung einer informierten und sensibilisierten Öffentlichkeit möglich. Der Staat allein kann die notwendige Veränderung des Lebensstils nicht durchsetzen oder ermöglichen, sondern nur anregen und subsidiär (zum Beispiel mit geeigneten, von der Bevölkerung akzeptierten Rahmenbedingungen) voranbringen. Er braucht die Unterstützung aller - des Individuums, der Haushalte, der Wirtschaft, von Verbänden, der Kirche und der Kultur. Eine stetige, langfristige Sensibilisierung durch intensive Kommunikation und Bildung ist dabei unerlässlich.
Wie die bisherigen Erfahrungen zeigen, leistet die NATUR in dieser Hinsicht einen wichtigen Beitrag - auch zu Gunsten des Kantons Basel-Landschaft. Um die mittelfristige Fortführung dieses Engagements zu ermöglichen, beantragt der NATUR Beirat eine Beteiligung des Kantons von 100'000 CHF pro Jahr in den nächsten vier Jahren.
Beim Kanton Basel-Stadt wird für das NATUR Festival - ebenfalls für die Periode 2008-2011 - ein ähnlicher Antrag über 150'000 CHF pro Jahr gestellt. Der Unterschied in den beantragten Beiträgen bringt zum Ausdruck, dass die Bevölkerungen beider Basel das Angebot gemeinsam nutzen können, der Schwerpunkt der Aktivitäten jedoch in Basel liegt.
Die beiden Basel fördern mit diesen Beiträgen das NATUR Festival, welches sich an die regionale Bevölkerung richtet und dieser ermöglicht, von den Aktivitäten der nationalen Plattform NATUR (mit Messe und Kongress) zu profitieren. Gleichzeitig wird damit die Wertschätzung der politischen Behörden für die Standortwahl der nationalen Plattform zum Thema Natur in der Nordwestschweiz zum Ausdruck gebracht. Die beiden Basel können sich zudem vor einem gesamtschweizerischen Publikum als naturfreundliche Kantone ausweisen.
Das NATUR Festival wurde in der Startphase 2006 und 2007 mit Geldern der beiden kantonalen Lotteriefonds unterstützt. Daneben haben die NATUR Beiratsorganisationen, die Muba, Festival-Sponsoren und - indirekt über die Finanzierung der NATUR Messe und des NATUR Kongresses - weitere Unternehmen wesentlich zur Finanzierung des Festivals beigetragen. Dies soll auch in Zukunft so bleiben.
2.2. NATUR Plattform - bestehend aus drei Elementen
Das NATUR Festival ist eines von drei Elementen der Grossveranstaltung NATUR, die seit 2006 jährlich an den letzten vier Tagen der Muba stattfindet. Die anderen beiden Elemente sind die NATUR Messe und der NATUR Kongress.
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Die NATUR Messe ist eine Teilmesse der Muba und trägt sich selbst. Sie ist eng mit dem NATUR Festival gekoppelt, da einige Festivalelemente im Rahmen der Messe positioniert sind.
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Der NATUR Kongress wird durch Sponsoren und den NATUR Beirat finanziert. Die eintägige Tagung mit renommierten ReferentInnen aus aller Welt richtet sich an Fachpersonen aus der Schweiz und den Nachbarländern und war in den ersten beiden Jahren mit jeweils nahezu 600 Teilnehmenden komplett ausgebucht.
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Das NATUR Festival erlaubt es der Bevölkerung beider Basel, von den Aktivitäten der nationalen NATUR Plattform in unserer Region zu profitieren.
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2.3. Aktivitäten des Kantons Basel-Landschaft zur Förderung der Nachhaltigen Entwicklung
Die Schweiz hat seit 1997 eine nationale Strategie Nachhaltige Entwicklung und die Nachhaltige Entwicklung als Staatsziel in der neuen Bundesverfassung festgeschrieben.
Den Kantonen kommt bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie der Schweiz eine wichtige Rolle zu. Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft hat am 20. Mai 2003 die Strategie Nachhaltige Entwicklung 2003 bis 2007 des Kantons Basel-Landschaft beschlossen (RRB 783). Sie definiert, wie der Kanton die ihm zugewiesene Rolle wahrnimmt. Sie hat zum Ziel, die Politik der Nachhaltigen Entwicklung im Kanton zu verankern und optimale Voraussetzungen für die Umsetzung der Strategie des Bundesrates auf kantonaler und kommunaler Ebene zu schaffen. Im Vordergrund steht dabei die Lenkung der Tätigkeiten der kantonalen Verwaltung im Rahmen der bewilligten Budgets in Richtung einer Nachhaltigen Entwicklung.
Wichtigste Handlungsfelder für den Kanton Basel-Landschaft gemäss Strategie des Regierungsrates vom 20. Mai 2003:
Wissen und Bildung
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- Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit
- Nachhaltige Entwicklung im Bildungswesen [vgl. auch UNO-Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung] |
Erhaltung der natürlichen Ressourcen
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- Energie
Strategie einer nachhaltigen Energiepolitik, Expertengruppe zur Erarbeitung der energiepolitischen Grundsätze und zur Revision des Energiegesetzes
- Nachhaltige Mobilität
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Konzept räumliche Entwicklung Kanton BL (KORE)
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Erfolgskontrolle
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- Erfolgskontrolle mit Nachhaltigkeitsindikatoren
- Nachhaltigkeitsaudit |
IMPULS 21: Konzept zur Förderung der Nachhaltigen Entwicklung in den Gemeinden des Kantons BL (LA21)
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Die Umsetzung obliegt jeder Dienststelle. Sie richtet ihre Tätigkeiten auf die Ziele der Nachhaltigen Entwicklung aus. Dazu stehen den Dienststellen Instrumente wie der Nachhaltigkeitskompass zur Verfügung. So sollen seit Einführung des Kompass Mitte 2005 alle relevanten Vorhaben des Kantons mithilfe von Checklisten zu den Bereichen Wirtschaft, Umwelt, Gesellschaft überprüft werden.
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Das AUE führt die Fachstelle der Kantonalen Verwaltung für die Nachhaltige Entwicklung. Sie koordiniert die Tätigkeiten (u.a. die Erfolgskontrolle mit Nachhaltigkeitsindikatoren in Zusammenarbeit mit dem Cercle Indicateurs) und informiert.
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Das Forum Nachhaltige Entwicklung ist eine Plattform von rund 40 Institutionen und Personen. Das Forum dient dem Erfahrungsaustausch. Es überprüft die kantonale Strategie und gibt Empfehlungen zu Handen der Politik ab (vgl. z.B. Kolloquium zur 2000-Watt-Gesellschaft vom 20. März 2007).
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Die Generalsekretärenkonferenz koordiniert Fragen der Nachhaltigen Entwicklung auf der Ebene der Direktionen.
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Der Regierungsrat hat die politische Verantwortung für die Strategie und die Erreichung der Ziele.
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Der Kanton Basel-Landschaft versteht Nachhaltige Entwicklung auch als partnerschaftliche Aufgabe mit den Gemeinden. In Zusammenarbeit mit dem Verband Basellandschaftlicher Gemeinden (VBLG) wurde das Programm IMPULS 21 entwickelt und in 5 Pilotgemeinden getestet. Im Frühjahr 2007 bewilligte der Landrat einen Verpflichtungskredit für die Fortführung des Programmes mit dem Ziel, einen Drittel der Baselbieter Gemeinden für die Mitwirkung zu gewinnen
Private Institutionen unternehmen vielfältige Aktivitäten zugunsten einer Nachhaltigen Entwicklung. Der Kanton begrüsst diese ausdrücklich.
Das NATUR Festival mit dem Ziel der Sensibilisierung der Bevölkerung für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Natur ergänzt die kantonale Strategie; insbesondere leistet es einen Beitrag zur UNO-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung.
2.4. Breite Trägerschaft
Die NATUR wurde vom NATUR Beirat ins Leben gerufen, einem aussergewöhnlich breiten Bündnis aus staatlichen und wissenschaftlichen Institutionen sowie kleinen und grossen Verbänden („Public-Private Partnership"). Mit dem Projektmanagement ist das Beratungs- und Kommunikationsunternehmen ecos in Basel beauftragt (NATUR Geschäftsstelle). Das gemeinsame Merkmal der 16 Beiratsmitglieder wie auch der Geschäftsstelle ist ihr Engagement für Natur und Landschaft. Der Kanton Baselland ist bereits seit den ersten Tagen der NATUR im NATUR Beirat aktiv und wird dort durch die Abteilung Natur und Landschaft des Amtes für Raumplanung vertreten.
2.4.1 Beiratsmitglieder in alphabetischer Reihenfolge
- Akademie der Naturwissenschaften Schweiz
- Bundesamt für Umwelt
- Bundesamt für Landwirtschaft
- Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL, ETH-Bereich)
- Greenpeace
- JagdSchweiz
- Kanton Basel-Landschaft
- Kanton Basel-Stadt
- Pro Natura
- ProSpecieRara
- Schweizerischer Bauernverband
- Schweizer Vogelschutz SVS / Birdlife Schweiz
- Schweizerische Vogelwarte Sempach
- WWF Schweiz
- Universität Basel
- Zoo Schweiz
2.4.2 Rechtsform
Der NATUR Beirat ist als Verein konstituiert. Er wird von Philippe Roch präsidiert, dem ehemaligen Direktor des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (heute: Bundesamt für Umwelt BAFU). Vizepräsidenten sind Daniela Pauli, Leiterin des Netzwerks Biodiversität bei der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz, und Franz-Sepp Stulz, Leiter der Abteilung Naturschutz im BAFU. Franz-Sepp Stulz amtiert auch als Kassier des Vereins. Das vierte Präsidiumsmitglied ist Werner Müller, Direktor Schweizerischer Vogelschutz SVS / Bird Life. Der Verein wird durch die Vollversammlung des NATUR Beirats geleitet, in der jedes Mitglied eine Stimme hat.
3. NATUR Festival
Das Ziel des NATUR Festivals ist die Sensibilisierung der regionalen Bevölkerung für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Natur. Erlebnisreiche, informative Veranstaltungen und Aktionen vermitteln eine genuss- und zugleich respektvolle Lebensweise. Ein grosser Teil des Festivals richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche beider Basel, um ihnen frühzeitig den Wert von Natur und Landschaft in ihrer Heimat und darüber hinaus bewusst zu machen.
3.1. Rückblick: NATUR Festival 1/06 und 2/07
Wie die ganze NATUR Plattform konnte sich das NATUR Festival auf Anhieb als eine der wichtig-sten Schweizer Veranstaltungen in diesem Themenbereich etablieren. Die Besucherzahl der NATUR Messe, in die ein Teil des Festivals integriert ist, war bereits im ersten Jahr mit 40'000 Personen ausserordentlich hoch und konnte 2007 um mindestens 20% gesteigert werden. Auch andere Festivalelemente, die ausserhalb der NATUR Messe stattfanden, erfuhren einen grossen Andrang. Ein paar Beispiele bisheriger Festivalelemente sind:
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NATUR Eröffnungsfeier: Die NATUR wurde in beiden Jahren mit einer feierlichen Abendveranstaltung für alle PartnerInnen der NATUR (Beiratsmitglieder, Sponsoren, AusstellerInnen, etc.) eröffnet. 2006 fand die Eröffnungsfeier im Museum.BL in Liestal statt, 2007 in der Halle der NATUR Messe. Die Eröffnungsansprache wurde seitens des Kantons Basel-Landschaft im Jahr 2006 von Regierungspräsidentin Elsbeth Schneider-Kenel und im Jahr 2007 von Regierungspräsident Urs Wüthrich-Pelloli gehalten. Kulinarische und musikalische Elemente begleiteten die Gäste durch das Programm.
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NATUR Wandernacht: An die Eröffnungsveranstaltung 2006 knüpfte eine Nachtwanderung von Liestal nach Basel an, mit Übernachtung im Zelt und anschliessendem Frühstück in der NATUR Messe. Aufgerufen vom Baslerstab und anderen Medien wollten sich nahezu 100 Personen dafür anmelden; aus Kapazitäts- und Naturschutzgründen war die Teilnehmerzahl jedoch auf 50 begrenzt.
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fasziNATUR: Das Filmfestival fasziNATUR wurde zweimal mit Andreas Moser (Moderator der Sendung NETZ Natur im Schweizer Fernsehen) im Zoo Basel durchgeführt. Im zum Kino umgewandelten Zollirestaurant wurden international prämierte Tier- und Naturfilme gezeigt und diskutiert. Die Filme an den ersten beiden Tagen des viertägigen Festivals wurden exklusiv für Schulklassen der Region angeboten; der Eintritt für die SchülerInnen war kostenlos (Teil des NATUR Schulprogramms).
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Veranstaltungen und Aktionen im Rahmen der NATUR Messe: Die NATUR Geschäftsstelle plante und organisierte verschiedene interaktive Elemente für die BesucherInnen der NATUR Messe: [
Die dafür beanspruchte Fläche in der Messehalle (400m
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) wurde von der Messe Schweiz kostenlos zur Verfügung gestellt und ist auch für 2008 bereits zugesagt. Bei der Realisierung der Angebote auf dem Aussengelände der Messe (Riehenteichanlage) erhielt die NATUR tatkräftige Unterstützung von der Stadtgärtnerei Basel.
]
- Die «Erlebniswelt Bauernhoftiere» in Partnerschaft mit einem Biobauernhof auf dem Aussengelände der Messehalle. Dort konnten Ziegen, Schafe, Schweine, Hühner und Kaninchen in tiergerechter Umgebung beobachtet und gestreichelt werden. - Die angrenzende «ProSpecieRara-Tierschau» mit vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen. - Ein mit der Tierschutz-Stiftung Vier Pfoten realisierter Parcours, der die Frage «Welches Heimtier passt zu mir?» beantwortete und veranschaulichte, welche Art von Betreuung das jeweilige Heimtier braucht. - Der Bau einer Trockenmauer, vorgeführt und erläutert von der Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz. - Eine Ausstellung der Universität Basel. 2006 stand dort das Thema „Ringelnatter" und 2007 das in Konsumgütern versteckte Wasser im Vordergrund. Darüber hinaus traten WissenschaftlerInnen verschiedener Disziplinen im Ausstellungsmodul „ForscherInnen geben Auskunft" in den Dialog mit der Bevölkerung. - Das NATUR Forum, wo AusstellerInnen und andere Fachpersonen Vorträge, Präsentationen und Filme zeigen konnten. |
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Ein weiterer, übergreifender Teil des Festivals war das vielfältige Schulprogramm, welches Kinder und Jugendliche von Basel-Stadt und Baselland auf spannende, erlebnisorientierte Weise mit wichtigen Naturthemen in Kontakt brachte. Neben den oben erwähnten Spezialaufführungen des Filmfestivals beinhaltete es unter anderem Ausstellungsführungen und Aktionen in der NATUR Messe. Das Angebot wurde mit Hilfe des Erziehungsdepartements Basel-Stadt und der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion Baselland allen Schulen in den Kantonen kommuniziert, was zu einer regen Beteiligung von Schulklassen mit ihren Lehrkräften führte.
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Messestand der kantonalen Verwaltung Basel-Landschaft: Die Fachstellen der kantonalen Verwaltung Basel-Landschaft unter der Federführung des Amtes für Raumplanung präsentierten an ihrem Messestand die Themen "Birs / Wasser" (2006) und "Natur in Siedlung" (2007).
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3.2. Ausblick: Das NATUR Festival in den kommenden Jahren
Im Rahmen des NATUR Festivals ist für die kommenden Jahre jeweils ein ähnlicher Mix aus Ak-tionen und Veranstaltungen wie 2006 und 2007 geplant. Dabei werden bewährte Elemente aus den Vorjahren weitergeführt und um neue ergänzt. Ein Teil der Festivalangebote, die räumlich nicht an die NATUR Messe geknüpft sind, wird in Baselland stattfinden, wie bereits zuvor die NATUR Eröffnungsfeier, das Schulprogramm und die Wandernacht. Im Fokus des NATUR Festivals steht die Sensibilisierung der regionalen Bevölkerung für den Wert von Natur und Landschaft sowie für einen genuss- und respektvollen Lebensstil. Bei allen Festivalelementen legt der NATUR Beirat grossen Wert auf Interaktivität und Innovation.
Als neue Elemente sind für 2008 folgende Aktionen geplant:
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Fotopreis für Schulklassen: Die NATUR führt mit SchülerInnen aus Baselland und Basel-Stadt einen Fotowettbewerb durch. Geplant ist, dass die Jugendlichen sich in der Natur des jeweiligen anderen Kantons fotografieren. Bei der Erkundung dieser Grünräume werden sie von Fachpersonen (z.B. von Pro Natura) begleitet. Der Fotowettbewerb soll an der NATUR 3/08 lanciert werden [
Der Fotopreis war bereits im Konzept für das NATUR Festival 2/07 enthalten, konnte jedoch aus Kostengründen nicht durchgeführt werden, da nur ein Teil der bei den Lotteriefonds beantragten Mittel bewilligt wurden.
] und im Folgejahr in eine Ausstellung münden.
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Modeschau mit ökologisch produzierten Textilien: Für die NATUR Messe ist ein Ausstellungsschwerpunkt mit ökologisch und sozialverträglich hergestellter Kleidung von Firmen wie H&M, Levi's, American Apparel, Trigema und anderen geplant. Die Modeschau mit Informationen zu den Produktionshintergründen soll den NATUR BesucherInnen die attraktiven Textilien vor Augen führen.
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Recycling-Schau: Dass Recycling nicht nur zu grauem Papier führt, zeigt ein weiterer Ausstellungsschwerpunkt der NATUR 3/08. Firmen und Künstler informieren über interessante und kreative Recyclingprojekte. Ziel ist eine Veränderung des Wiederverwertungs- und Konsumverhaltens der BesucherInnen.
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3.3. Kommunikation
Da das Hauptziel des NATUR Festivals in der Sensibilisierung der breiten Bevölkerung liegt, sind Öffentlichkeitsarbeit und Marketing für die Zielerreichung von enormer Bedeutung. Dies beinhaltet eine intensive Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen Printmedien sowie mit Radio- und Fernsehsendern, auch durch Partnerschaften mit ModeratorInnen (wie an der NATUR 2/07 mit Andreas Moser, Reto Brennwald und Sonja Hasler vom Schweizer Fernsehen). Artikel und das Spezialheft des Beobachters geben einen Einblick in die Medienarbeit der NATUR.
Die zahlreichen Beiratsmitglieder und weitere PartnerInnen informierten via Inseraten und Berichten in ihren eigenen Print- und elektronischen Medien über die Veranstaltungen. Im Sinne eines Gegengeschäftes wurden diese Medien an den Veranstaltungen der NATUR aufgelegt.
Die NATUR soll aber nicht nur in den Medien, sondern auch im öffentlichen Raum präsent sein, um möglichst viele Personen zum Besuch der NATUR zu motivieren. 2007 gelang dies mit einer attraktiven Plakatkampagne in Basel-Landschaft und Basel-Stadt (Tramplakate, Weltformatplakate und A3-Plakate).
Wie bisher für die Eröffnungsfeier und das Filmfestival fasziNATUR, werden zudem für einzelne Veranstaltungen des NATUR Festivals gesonderte Einladungen und Programme gedruckt und von der NATUR Geschäftsstelle und/oder PartnerInnen an die Zielgruppen verschickt.
4. Kosten und Finanzierung
4.1. Budget 2008
Die Kostenkalkulation des NATUR Festivals 3/08 basiert auf den Erfahrungen in den ersten beiden Jahren (2006 und 2007).
Arbeitsaufwand NATUR Geschäftsstelle
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Arbeitstage
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Betrag*
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Konzeption, Planung und Durchführung von ca. 6-8 Festivalelementen, z.B. Eröffnungsfeier, Filmfestival, Forum, Erlebniswelt Bauernhoftiere, Schulprogramm, Modeschau, Fotopreis
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90
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88'560 CHF
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Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
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30
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29'520 CHF
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Management und Koordination Gesamtprojekt (intern und mit Trägerschaft)
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20
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19'680 CHF
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Evaluation
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3
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2'952 CHF
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Administration
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10
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9'840 CHF
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Zwischensumme Arbeitsaufwand
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153
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150'552 CHF
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Sach- und Fremdaufwand
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Betrag
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Layout und Druck (Plakate, Flyer, Medienmappen, etc.)
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14'000 CHF
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Plakatierungskosten
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22'000 CHF
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Versandkosten
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1'000 CHF
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Mietkosten (für Eröffnungsfeier, Forum, Heimtierparcours, Filmfestival, Work-shops, Schulprogramm, etc.)
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80'000 CHF
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Vorbereitung, Nutzung und Instandstellung der Riehenteichanlage für Bauernhoftiererlebniswelt, ProSpecieRara-Tierschau, Trockenmauerbau
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15'000 CHF
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NATUR Forum (Techniker, Gerätemiete, Dekoration etc.)
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5'000 CHF
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Eröffnungsfeier (Catering, Dekoration, Band)
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7'500 CHF
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Filmfestival (Kuratierung, Technik, Filmmiete, Synchronisation, etc.)
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60'000 CHF
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Zwischensumme Sach- und Fremdaufwand
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204'500 CHF
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Gesamtaufwand
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Betrag
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Zwischensumme Arbeits- plus Sach- und Fremdaufwand
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355'052 CHF
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Reserve 10%
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35'505 CHF
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Zwischensumme inkl. Reserve
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390'557 CHF
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MwSt. 7.6%
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29'682 CHF
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TOTAL inkl. MwSt. (gerundet auf 1'000)
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420'000 CHF
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4.2. Finanzierung
Kanton Basel-Landschaft (Antrag)
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100'000 CHF
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Kanton Basel-Stadt (Antrag)
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150'000 CHF
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Messe Schweiz (Erlass der Mietkosten für das NATUR Festival)
und weitere Partner und Sponsoren |
170'000 CHF
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Gesamt
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420'000 CHF
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Als besondere Gegenleistung für seine finanzielle Unterstützung des NATUR Festivals stellt der NATUR Beirat dem Kanton Basel-Landschaft jedes Jahr eine Ausstellungsfläche von 30m 2 an der viertägigen NATUR Messe kostenlos zur Verfügung (reguläre Kosten: 6'150 CHF).
Der Kanton Basel-Landschaft beteiligt sich nicht mit einem Jahresbeitrag am NATUR Beirat.
4.3. Messestand
Der Kanton Basel-Landschaft nutzte die Chance, sich 2006 und 2007 an der NATUR mit einem Messestand präsentieren zu können. Unter Federführung der Abteilung Natur und Landschaft des Amtes für Raumplanung wurden, in Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen, die Themen "Birs / Wasser" und "Natur in der Siedlung" präsentiert. Die Produktionskosten beliefen sich auf 36'000 CHF im Jahr 2006 und 64'000 CHF im Jahr 2007. In beiden Jahren wiesen die Stände einen regen Besuch auf und das Baselbiet wurde sehr positiv wahrgenommen. Deshalb soll sich der Kanton auch weiterhin an der NATUR präsentieren können. Im Jahr 2006 konnte eine bereits bestehender Ausstellungsteil übernommen werden.
Es wird mit Produktionskosten (Entwurf, Gestaltung, Produktion, Auf- und Abbau) von maximal 80'000 CHF pro Jahr gerechnet.
Der Zeitaufwand der Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung wird über die Jahresarbeitszeit der mitwirkenden Mitarbeitenden verrechnet.
4.4. Investitions- und Folgekosten
Mit den folgenden Grafiken werden die finanziellen Auswirkungen zum Projekt nach FHG § 35 [ Beispiele für Spezialsponsoren 2007: Swarovski Optik, Erlenmeyer Stiftung (fasziNATUR); Coop (ProSpecieRara-Tierschau); Schweizerischer Nationalpark (Apéro Eröffnungsfeier) ] dargestellt.
4.4.1 Auswirkungen auf das Investitionsprogramm des Kantons Basel-Landschaft
Grafik
4.4.2 Auswirkungen auf den Finanzplan des Kantons Basel-Landschaft
Grafik
5. Antrag
Der Regierungsrat kommt zum Schluss, dass die Veranstaltung NATUR einen interessanten Beitrag zur Attraktivität des Standortes Basel darstellt, eine auch aus staatlicher Sicht wichtige Aufgabe erfüllt und daher unterstützenswürdig ist. Der Regierungsrat stellt den Antrag, das NATUR Festival mit einem Betrag von 100'000 CHF pro Jahr für die Jahre 2008 - 2011 zu unterstützen. Die Leistungen werden in einer Leistungsvereinbarung geregelt werden. Der Regierungsrat ermächtigt den Vorsteher der Bau- und Umweltschutzdirektion, die Leistungsvereinbarung zu unterzeichnen.
Gleichzeit wird ein Betrag für die Gestaltung eines Messestands für die Jahre 2008 - 2011 in der Höhe von 80'000 CHF bewilligt. Dieser Stand wird von den Fachstellen der kantonalen Verwaltung unter der Federführung des Amtes für Raumplanung, Abteilung Natur und Landschaft betrieben.
Liestal, 11. September 2007
Im Namen des Regierungsrates
die Präsidentin: Pegorao
der Landschreiber: Mundschin
Beilagen:
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Entwurf Landratsbeschluss
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Entwurf Leistungsvereinbarung
[PDF]
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