2007-212
Parlamentarischer Vorstoss |
Titel:
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Interpellation von Madeleine Göschke, Grüne Fraktion: Experimental- und Frachtflüge über dicht besiedeltem Gebiet
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Autor/in:
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Madeleine Göschke
, Grüne Fraktion
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Eingereicht am:
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6. September 2007
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Nr.:
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2007-212
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Der Absturz eines Experimentalfliegers am 23. Juli in Basel hätte sich auch auf unserem Kantonsgebiet ereignen können. Bei nur wenig veränderter Flugbahn wäre die Maschine in ein Hochhaus von Neuallschwil gekracht.
Seit diesem Absturz fühlen sich EinwohnerInnen von Allschwil und Binningen durch die riesigen, lauten und tieffliegenden Frachtflugzeuge des EAP noch mehr bedroht.
Allschwil fürchtet sich schon seit Jahren vor einem Absturz, wie Gemeindepräsident Anton Lauber in der baz vom 25. Juli erklärte. Gefürchtet sind vor allem die Frachter der Korean Air und der Malaysian Air Cargo; beide verkehren regelmässig auch am Sonntag.
Diese Frachtjumbos sind laut BAZL-Chef Raimond Cron "vollkommen sicher, das Gros dieser Frachter startet zudem nach Norden und nicht über die Stadt" (baz vom 27.7). Beides entspricht leider nicht der Wahrheit: Am 22.12.1999 stürzte eine Maschine der Korean Air Cargo bei London ab. Und nach offizieller Auskunft des EAP startet das Gros dieser Frachter eben nicht nach Norden, vielmehr starten 77% nach Süden über die Stadt und die Vororte. Beim Start führen die vollgetankten B747-Frachter 217`000 Liter Kerosin mit - 128mal soviel wie das Unglücksflugzeug vom 23. Juli. Welche Folgen hätte ein Absturz auf unser Wohngebiet?
Der Flughafen plant bis zum Jahr 2020 die Steigerung der "regionalen" Luftfracht auf über 650 Millionen Tonnen pro Jahr - fast das Siebenfache des heutigen Volumens.
Dies trotz der vom Landrat am 13.Januar 2005 überwiesenen Petition "Kein Frachtflughafen in Basel-Mülhausen" [ 2004-295 ] und einer trinationalen Resolution aller Schutzverbände gegen inakzeptable Frachtflüge vom 23. April 2007. Vor diesem Hintergrund ist die Erklärung des EAP, dass der Verwaltungsrat bezüglich Luftfracht "bei der Projektkonzeption umweltrelevante Aspekte unbedingt berücksichtigen muss", nicht glaubwürdig.
Die Basler Regierung will sich laut baz vom 4. August 2007 dafür einsetzen, dass über Basel keine Experimentalflüge mehr erlaubt werden. Und Herr Regierungsrat Morin will sich um eine Reduktion von Frachtflügen über unserem dichtbesiedelten Wohngebiet bemühen.
Wir bitten die Regierung folgende Fragen schriftlich zu beantworten:
1.
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Wird sich auch unser Regierungsrat dafür einsetzen, dass über unserem dicht besiedelten Wohngebiet keine Experimentalflüge stattfinden?
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2.
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Ist der Regierungsrat bereit dem Ruhe- und Schutzbedürfnis unserer flughafennahen Bevölkerung Rechnung zu tragen und sich für einen vermehrten Start von Frachtjumbos nach Norden einzusetzen?
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3.
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Wie stellt sich die Regierung zum geplanten Ausbau der Luftfracht auf dem EAP bis zum Jahr 2020 um das Sechs- bis Siebenfache des heutigen Volumens? Welche zusätzlichen Risiko- und Lärmbelastungen sind dadurch zu erwarten?
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