2007-311


„Die Schule, aber auch Institutionen für berufliche Aus- und Weiterbildung müssen einen Bildungszweig anbieten, in dem auf die Biodiversität, ihre Komplexität, ihre Wichtigkeit und unsere Verantwortung, sie intakt zu halten, eingegangen wird. Mit dem Thema 'forschen, lernen, handeln' sprechen wir Akteure aus dem Bereich Umweltbildung und der Forschung an, aber auch all jene, die sich mit der Umsetzung des Wissens, dem Handeln aus der Erkenntnis heraus, beschäftigen." (Dr. Philippe Roch, Präsident des NATUR-Beirates, Zitat aus dem Vorwort des NATUR-Kongresses 3/08)

Das schweizerische Bildungswesen hat die ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und interkulturellen Herausforderungen aktiv und innovativ aufzunehmen. Dabei fördert eine vernetzte Umwelt-, Gesundheits-, Friedens- und Menschenrechtsbildung vorsorgendes Denken und Handeln. Nachhaltige Entwicklung basiert auf der gleichwertigen Berücksichtigung der ökologischen, der wirtschaftlichen und der gesellschaftlichen Dimension. In der Schweiz ist dieses Verständnis Nachhaltiger Entwicklung auf oberster Stufe in der Bundesverfassung verankert.


Die Hochschule für Soziale Arbeit Basel, heute Teil der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNWCH), thematisiert bereits seit 1988 solche Fragen und nimmt damit schweizweit eine Pionierrolle ein. Seit rund 15 Jahren ist dieser Denkansatz in Form des Moduls ' Sozialpolitik und Weltgesellschaft' fester Bestandteil des Curriculums. Der Studienplan bietet dazu zwei Wahlmodule an: ' Migration und Interkulturalität' sowie ' Ökologie und Soziale Fragen'. Während im Ausland die Zusammenhänge längst erkannt worden sind und entsprechende Lehrveranstaltungen deshalb auch an Wirtschaftsinstituten angeboten werden, ist das Angebot der Hochschule für Soziale Arbeit Basel nach wie vor einzigartig in der Schweiz und prägt damit das zukunftsorientierte Profil der gesamten Fachhochschule Nordwestschweiz.


Jetzt scheint dieser ganzheitliche Denkansatz innerhalb der Ausbildung gefährdet. Im Konzept des neuen BA-Studienganges 08, das am 19. Dezember der Hochschulleitung zur Beschlussfassung vorgelegt wird, fehlt das Modul ' Sozialpolitik und Weltgesellschaft' gänzlich. Das Thema mag im neuen Lehrplan als Querschnittsthematik gedacht sein, aber das genügt in dieser diffusen Form nicht. Die bisherigen Wahlmodule ' Migration und Interkulturalität' sowie ' Ökologie und Soziale Fragen' sind dabei zwingend auf konkrete Lehrveranstaltungen angewiesen. Ich befürchte, dass im Zuge der Vereinheitlichung der Lehrpläne diese konkreten Angebote gestrichen werden.


Ich bitte den Regierungsrat um Beantwortung der folgenden Fragen:



Back to Top