2007-306
Parlamentarischer Vorstoss |
Titel:
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Motion von Kaspar Birkhäuser, Grüne Fraktion: Armeewaffen ins Zeughaus
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Autor/in:
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Kaspar Birkhäuser
, Grüne Fraktion
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Eingereicht am:
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12. Dezember 2007
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Nr.:
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2007-306
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Der Regierungsrat wird beauftragt
1.
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die erforderlichen Massnahmen zu ergreifen, damit Soldaten und Soldatinnen ihre Waffen freiwillig und kostenlos im nächsten Zeughaus oder in einer ähnlichen Einrichtung deponieren können,
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2.
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auf Bundesebene alle Bestrebungen zu unterstützen, die das Militärgesetz in dem Sinne ändern wollen, dass Armeeangehörige ihre Waffen nicht mehr zu Hause aufbewahren.
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Begründung
Nach dem Tötungsdelikt mit einer Armeewaffe vom 23. November in Zürich Höngg ist die „Zwischenbilanz 2007" solcher Fälle in der Schweiz erschreckend: Bereits sind vier Menschen dieses Jahr wieder Opfer von Armeewaffen geworden. Hinzu kommen zahllose Fälle, in denen Armeewaffen für Bedrohungen missbraucht wurden.
Es ist offensichtlich und wissenschaftlich erwiesen: Je mehr Schusswaffen verfügbar sind, desto häufiger werden sie zu Tötungen und Bedrohungen missbraucht . Dieser einfache Sachverhalt ist eine unumstössliche Tatsache, aus der logischerweise nur ein Schluss zu ziehen ist: Die Armeewaffen müssen aus den Haushalten verschwinden und in den Zeughäusern deponiert werden.
Das Gegenargument, das am häufigsten vorgebracht wird, lautet: „Es sind die Menschen, welche töten, und nicht die Waffen. Wer töten will, findet immer einen Weg, dies auf irgend eine Art zu tun." Selbstverständlich sind es die Menschen, die töten, aber die zweite Feststellung verzerrt die Wirklichkeit. Tatsächlich kommt es zu weniger Tötungen und Bedrohungen, wo Waffen nicht zur Verfügung stehen.
Eine wissenschaftliche Studie von Andreas Frei, Leiter des Forensischen Dienstes am Kantonsspital Luzern, hat diese Hypothese untersucht und mit dem Ergebnis erhärtet. Autor Frei sagte dazu in einem Interview der Basellandschaftlichen Zeitung vom 17.10.2005: „Es gibt ganz klar eine Korrelation zwischen der Verfügbarkeit von Waffen in den Haushalten und ihrem Gebrauch."
Zum Missbrauch von Armeewaffen für Bedrohungen zitiere ich als Beispiel folgende Meldung in der NZZ vom 9. 6. 2007: „Am Freitag hat ein 25-jähriger Schweizer in Zürich Seebach seine 20-jährige Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung mit einem Sturmgewehr bedroht. Die Frau flüchtete und konnte die Polizei alarmieren."
Sorgen wir dafür, dass Armeewaffen aus den Haushalten verschwinden und deshalb nicht mehr missbraucht werden können!
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