2007-183 (1)
Bericht Nr. 2007-183 an den Landrat |
Bericht der:
|
Umweltschutz- und Energiekommission
|
|
vom:
|
5. Februar 2008
|
|
zur Vorlage Nr.:
|
||
Titel des Berichts:
|
Bericht über den Stand der Bemühungen zur Verminderung der Fluglärmbelastung im Jahre 2006
|
|
Bemerkungen:
|
Verlauf dieses Geschäfts
||
Landratsbeschluss
(unverändert)
|
1. Ausgangslage
Alljährlich - mit dieser Vorlage zum sechsten Mal - orientiert der Regierungsrat den Landrat über die Bemühungen zur Verminderung der Fluglärmbelastung.
Das Jahr 2006 war für den Euroairport ausgesprochen erfolgreich. Die Passagierzahlen überstiegen erstmals die Grenze von 4 Millionen (+20%). Dank einer höheren Auslastung und dem Einsatz von Flugzeugen mit grösserer Kapazität führte die markante Steigerung nicht zu einer gleichartigen Zunahme der Flugbewegungen. Diese nahmen gar leicht ab.
In Bezug auf die Pistennutzung festigt sich die Hauptpistenrichtung Nord-Süd weiterhin. Der Zielwert für die Ost-West-Piste wurde deutlich verfehlt.
Die Anzahl der Bewegungen in den Nachtstunden nahm zu. Dies betrifft primär die erste Nachtstunde zwischen 22 und 23 Uhr. In diesem Zeitraum sind erhöhte Fluglärmbelastungen zu verzeichnen, insbesondere wird der Planungswert für Wohnzonen in Teilen der Gemeinde Allschwil überschritten. Der Trend zum Bewegungsanstieg erreichte aber nicht die zweite Nachtstunde.
Die Fluglärmkommission stellt im Jahr 2006 eine "weitestgehend unproblematische Lärmsituation" fest.
2. Organisation der Beratung
Die Umweltschutz- und Energiekommission beriet die Vorlage in ihrer Sitzung vom 29. Oktober 2007. Unterstützt wurde sie von Regierungsrat Jörg Krähenbühl, Christian Boppart (FKD, Vertreter des Kantons Basel-Landschafts in der Fluglärmkommission FLK), Kaspar Burri (Vorstandsmitglied Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen Basel-Mulhouse) und Jürg Tschopp (Leiter der Abteilung Umwelt am Euroairport).
3. Detailberatung
-
|
Ost-West-Piste: Aufgrund der Sanierung der Hauptpiste in den Sommermonaten nahm der Anteil der Weststarts in dieser Periode markant zu. Die Piste könnte also vermehrt genutzt werden. Die deutliche Verfehlung des Zielwerts für diese Piste wurde indes in der Kommission kritisiert. Der Vertreter des Euroairports argumentierte, dass es letztlich eine Entscheidung des Piloten sei, ob er diese Piste anfliegen oder aus Sicherheitserwägungen doch die längere Hauptpiste nutzen wolle. Die Kommission fordert entschiedenere Bemühungen für die Erreichung des Zielwerts.
|
-
|
Nacht- und Frachtflüge: Generell ist eine Zunahme der Nachtflüge bei gleichzeitiger Verlagerung nach Süden festzustellen (Südsektor: Landungen +31%; Starts +56%). Als problematisch erweisen sich insbesondere die schweren Frachtflüge und die Überflüge in der ersten Nachtstunde, die ausschlaggebend für die Planungswertüberschreitungen in Allschwil sind. Die Kommission erwartet vom Regierungsrat ein aktiveres Einstehen gegenüber dem Euroairport zur Entlastung der Tagesrandzeiten und zur Einhaltung der Werte.
|
-
|
ILS 34: Im Zusammenhang mit dem Projekt ILS 34 (Instrumentenlandesystem) wurde dargelegt, dass der Südlandeanteil im langjährigen Vergleich zwischen rund 2% und 8,5% schwankt und vor allem von der Witterung abhängt. Der Regierungsrat will verfolgen, wie weit sich dieser Trend nach der Inbetriebnahme des ILS 34 bestätigen wird. In unmittelbarer Nähe eines ILS Landestrahls kann die messbare Belastung aber höher sein, als bei einem startenden Flugzeug. Die Kommission erwartet mehr als nur im Nachhinein die Veränderungen zu untersuchen.
|
-
|
Lärmkataster: Die Kommission vermisst nach wie vor einen Fluglärmkataster. Dieser wird weiterhin gefordert.
|
4. Antrag
://: Die UEK beantragt dem Landrat einstimmig, vom Bericht über den Stand der Bemühungen zur Verminderung der Fluglärmbelastung im Jahre 2006 Kenntnis zu nehmen.
Für die Umweltschutz- und Energiekommission
Der Präsident: Philipp Schoch
Back to Top