2006-217


Seit letzter Woche wird in Sissach das Nadelöhr der Hauptverkehrsanbindung ins Diegtertal umgebaut. Die SBB hat wegen der bereits in Arbeit befindlichen Bahnhofumgestaltung mit der Sanierung der Bahnunterführung Zunzgerstrasse begonnen. Der Verkehr wird auf dieser wichtigen Achse dadurch bis mindestens Dezember blockiert. Ziel der Arbeiten ist u.a. eine Absenkung der Kantonsstrasse um rund 20cm. Gleichzeitig ist bekannt, dass der Kanton eine weitere Absenkung um zusätzliche 70cm plant, um die Lichthöhe dieser zentralen Durchfahrt in die Gewerbe- und Industriezonen Richtung Zunzgen/Tenniken zu erhöhen.

Den zuständigen Gemeindebehörden, wie auch der Bevölkerung war bisher immer signalisiert worden, dass die beiden Bauvorhaben koordiniert und in einem möglichst engen Zeitfenster gemeinsam realisiert werden sollen. Das ist nun offensichtlich nicht der Fall. Die SBB macht vorwärts, während der Kanton noch nicht einmal ein baureifes Projekt ausgearbeitet hat. Er brauche dafür noch mindestens 1 Jahr, heisst es.


Das Verkehrschaos ist perfekt, massiver Mehrverkehr auf den Ausweichrouten durch enge Quartierstrassen die Folge. Unhaltbar ist, dass durch die mangelnde Koordination von SBB und Kanton dieses Baustellen-Malaise gleich doppelt erduldet werden muss. Erschwerend ist noch, dass die Ausfahrt Itingen wegen Sanierungsarbeiten die nun schon über Monate dauern ebenfalls gesperrt ist. Ein Verkehrsteilnehmer der von Thürnen nach Zunzgen will, muss deshalb eine Rundreise via Lausen in Kauf nehmen. Unverständnis und Unmut bei den Behörden, in der Bevölkerung, bei den Anwohnern und Verkehrsteilnehmern sind die logische Konsequenz. Gefordert wären rasche Massnahmen:


Ich bitte den Regierungsrat um Beantwortung der folgenden Fragen:


Zusatzfrage: Die Lösung des Problems liegt eigentlich auf der Hand. Mit der Realisierung der seit über 10 Jahren geforderten Direktverbindung Netzenkurve-Ebenrain wäre der Dorfkern verkehrsberuhigt und vom Schwerverkehr entlastet. Der Ausbau der Bahnunterführung hinfällig. Diese realistische Projekt-Alternative ruht nun allerdings auch schon jahrzehntelang in den tiefen Schubladen der Baselbieter Baudirektion. Insgesamt könnte diese Alternative gar kostengünstiger als die Absenkung der heutigen Strecke ausfallen, da unter anderem die bestehenden Werkleitungen nicht zusätzlich verlegt werden müssten.


Ist der Regierungsrat gewillt einen Kostenvergleich der beiden Varianten vorzulegen oder muss ein solcher mit einem parlamentarischen Vorstoss erst gefordert werden?



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