2006-212
Parlamentarischer Vorstoss |
Titel:
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Interpellation von Karl Willimann, SVP: Life Sciences in der Fachhochschule Muttenz - wurden der Landrat und das Baselbiet getäuscht?
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Autor/in:
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Karl Willimann
, SVP (Mangold, Simonet)
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Eingereicht am:
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7. September 2006
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Nr.:
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2006-212
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Beim Staatsvertrag und beim Leistungsauftrag zur neuen Fachhochschule Nordwestschweiz ergab sich vor allem im Baselbiet eine heftige Kontroverse über den Wegzug des Bereichs Technik von Muttenz zur Fachhochschule Windisch. Dieser Verlust wurde dem Kanton Basel-Landschaft mit der Zuweisung des neuen Fachbereichs "Life Sciences" mit Schwergepunktsstandort in Muttenz schmackhaft gemacht. Der neue Fachbereich wurde von den Verantwortlichen der Fachhochschule Nordwestschweiz wie auch vom zuständigen Bildungsdirektor als "Perle" und prestige- und zukunftsträchtige Wissenschaft in höchsten Tönen gelobt. Als Argument für den Standort Muttenz wurde vor allem auf die gewollte Nähe zur Pharmaindustrie hingewiesen. Mitte Juli 2006 wurde in der Basler Zeitung ein Mitglied des Fachhochschulrates zitiert, wonach dieser den ganzen Life-Sciences -Bereich an einem einzigen Ort konzentrieren möchte. Aufgrund dieses Grundsatzentscheides sei ein Festhalten am Life-Sciences-Standort Muttenz "wenig wahrscheinlich". In der Basellandschaftlichen Zeitung wurde behauptet, der Fachhochschulrat erwäge Life Sciences aus organisatorischen und technischen Gründen in die Stadt Basel zu verlegen. Diese Medienmitteilungen haben unter den Landräten und Landrätinnen sowie in der Fachhochschule Muttenz für Konsternation gesorgt. Bekommen jetzt diejenigen Stimmen doch nachträglich recht, welche bei der Staatsvertragsdiskussion behaupteten, der grosse Fusionsverlierer sei Basel-Landschaft ? Wurde der Landrat bezüglich Life Sciences hinters Licht geführt ?
Wir ersuchen den Regierungsrat um schriftliche Beantwortung folgender Fragen:
1.
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Trifft es zu, dass Planungen im Gange sind, die mittel- oder langfristig Life Sciences nach Basel verlegen, resp. Life Sciences der FHNW mit dem Biozentrum der Universität und dem ETH Institut für Systembiologie in Basel-Stadt vereinigen wollen?
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2.
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Wie beurteilt der Regierungsrat die Lehraufbauplanung für Life Sciences, wenn kurz vor Beginn des ersten Lehrganges erkannt wird, dass Laborplätze fehlen? Im Businessplan Life Sciences vom 30.Juni 2005 in Ziffer 5. wurde nämlich der Raumbedarf in Muttenz als im Vollausbau ausreichend dargestellt. Seit wann ist dem Regierungsrat bekannt, dass in Muttenz Raum- und Laborprobleme für Life Sciences bestehen?
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3.
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Bekommen jene Kritiker recht, die im Vorfeld darauf hingewiesen haben, dass die Fachdirektion für Life Sciences nicht öffentlich ausgeschrieben wurde, indem als Lösung von Anfang an eine in Fachkreisen umstrittene Berufung gewählt wurde?
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4.
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Kann der Regierungsrat verstehen, dass der Eindruck im Landrat aufkommt, das Baselbiet sei von den Verantwortlichen der Fachhochschule und vom zuständigen Bildungsdirektor bei den Staatsvertragsverhandlungen getäuscht worden? Wenn ja: Welche Konsequenzen werden daraus gezogen?
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5.
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Ist der Regierungsrat gewillt, für Life Sciences auf dem Schwerpunktsstandort Muttenz gemäss dem rechtsgültigen Staatsvertrag zu bestehen?
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