2006-198
Parlamentarischer Vorstoss |
Titel:
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Interpellation von Rita Bachmann, CVP: Life Sciences in Muttenz
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Autor/in:
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Rita Bachmann
, CVP
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Eingereicht am:
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7. September 2006
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Nr.:
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2006-198
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Unter dem Titel "Life Sciences in Muttenz gefährdet" wurde am 14. Juli 2006 durch die Tagespresse bekannt, dass der Fachhochschulrat den neuen Schwerpunkt Life Sciences mit den ETH- und Uni-Projekten an einem einzigen Ort konzentrieren möchte. Damit würde das prestigeträchtige Vorhaben mittelfristig nach Basel abwandern. Fachhochschulratsmitglied Rosmarie Leuenberger wird zitiert, dass der Wunsch besteht, den ganzen Life Sciences-Bereich als Cluster an einem einzigen Ort zu konzentrieren. Es mache keinen Sinn, so nahe bei Basel "auf der grünen Wiese etwas Separates aufzubauen". Zumal der Einbau von Labors in bestehenden Gebäuden in Muttenz mindestens so teuer sei wie ein Neubau. Solche Äusserungen provozieren zu Fragen wie, weshalb denn überhaupt dem Fachhochschulstandort Muttenz Life Sciences zugeordnet wurde und wie ernst es dannzumal dem Fachhochschulrat damit war.
Wenige Tage später äusserte sich der Präsident des Fachhochschulrates in dem Sinne, dass für Life Sciences spezialisierte Labors an der Fachhochschule in Muttenz fehlten und man sich nun für viele Jahre bei der Firma Syngenta in Basel eingemietet hätte. Bei der Beratung und Genehmigung des Staatsvertrags wie auch des Leistungsauftrags Fachhochschule Nordwestschweiz durfte der Landrat davon ausgehen, dass die neu geschaffenen Fächer in den durch den Wegzug der technischen Lehrgänge frei werdenden Räumlichkeiten unterricht werden, und zusätzliche Kosten für den Aufbau des neuen Fachbereichs im Budget enthalten sind. Es macht heute den Anschein, dass der Fachhochschulrat zu diesem Zeitpunkt die Anforderungen über zu benötigende Räume unterschätzt hat. Muttenz unterrichtet seit Jahren Chemie, weshalb mit grosser Sicherheit viele Synergien genutzt werden können. Zudem wird Life Sciences schrittweise mit dem ersten Studienjahr beginnen, d.h., die Anzahl der benötigten spezialisierten Labors werden im gleichen Umfang zunehmen. Damit können zusätzliche Investitionen auf mehrere Jahre verteilt werden.
Unsere Region hat nur sehr ungern die technischen Ausbildungen abgegeben. Anlässlich der Beratung des Staatsvertrags wurde uns die Abgabe der technischen Ausbildungen an den Kanton Aargau mit dem Zuschlag des Life Sciences Bereichs "versüsst", indem Life Sciences als "Perle für Muttenz" deklariert wurde. Noch nicht einmal voll entwickelt, soll diese "Perle" abgegeben werden. Es handelt sich dabei um ca. 400 Studienplätze, die den Wegfall der Technik hätten kompensieren können.
Ich ersuche den Regierungsrat um Beantwortung folgender Fragen:
1.
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Seit wann bestehen Überlegungen zur Verlegung von Life Sciences nach Basel?
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2.
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Seit wann wusste der Fachhochschulrat über den effektiven Bedarf an Labors für Life Sciences?
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3.
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In welchem Umfang und zu welchem Zeitpunkt gestaltet sich dessen Mehrbedarf?
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4.
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In welchem Rahmen könnten bestehende Räumlichkeiten in Muttenz genutzt werden?
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5.
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Stützt die Regierung die Absicht, die leerstehenden Räume auszubauen?
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6.
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Welchem Zweck würden allenfalls leerstehende Räumlichkeiten zugeführt?
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7.
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Ist die Regierung auch der Meinung, dass der Unterricht von Chemie und Life Sciences am gleichen Standort viele Synergien bringt?
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8.
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Kann das Budget für den Fachhochschulstandort Muttenz, im vorgesehenen Rahmen, eingehalten werden? Wo gibt es grössere Abweichungen?
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9.
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Muss damit gerechnet werden, dass längerfristig nicht nur Life Sciences sondern auch die Chemie zwecks Bildung eines weiteren Clusters nach Basel abwandert?
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10.
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Der Wegzug des Bereichs Technik (Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik) von Muttenz nach Brugg-Windisch erfolgte trotz neueren und besseren Räumlichkeiten in Muttenz. Ist dem Regierungsrat bekannt, wie hoch die Investitionen für die Bereitstellung von geeigneten Räumlichkeiten in Brugg-Windisch sind?
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