2006-282


1. Zusammenfassung

Mit Datum vom 8. September 2005 hat Frau Landrätin Romy Anderegg ein Postulat im Landrat eingereicht, das den Titel trägt: "175 Jahre Kanton Baselland: Mit neuem Schwung in ein Jubiläum". Die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion hat in einem ersten Schritt eine schriftliche Umfrage gemacht, wie denn verschiedene Personen aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen ein solches Jubiläum zu feiern gedächten.


Der Regierungsrat hat an seiner Sitzung vom 13. Juni 2006 (RRB 966) beschlossen, dass er zuerst das Postulat von Landrätin Anderegg behandelt haben möchte und er nur in diesem Fall die bereits vorhandene Vorlage formell beschliessen und an den Landrat weiterleiten würde.


Eine ohne jeden Einbezug der federführenden BKSD durch die Redaktion des BL Info im Juli und August 2006 initiierte Ideensammlung in der kantonalen Verwaltung brachte - mit Ausnahme des AUE der BUD - keine wesentlich anderen Eingaben.


Aufgrund der aus ihrer Umfrage hervorgegangenen Ideen schlägt die BKSD vor, nicht ein spezielles Programm zu schaffen, sondern eigens für 2007 ein „Label" kreieren zu lassen: 175 Jahre Kanton Basel-Landschaft. Unter diesem Label treten im Jahr 2007 eine Handvoll von der Generalsekretärenkonferenz als Steuergremium speziell ausgelesener Projekte auf.


Als offizieller Festakt des Jubiläums soll die feierliche Wiedereröffnung des Römischen Theaters in Augusta Raurica genutzt werden.


Die Vorteile sind nicht zu übersehen:
- Die ohnehin reiche kulturelle Dichte dieser Region wird so nicht zusätzlich angeheizt.
- Bestehende Ideen, Vorhaben, Wege, Realisierungen werden optimal genützt.
- Das Jubiläum erfährt eine inhaltliche Plausibilität.
- Die Medienpräsenz wird komprimiert und ist deswegen sehr effizient.
- Die (Zusatz)kosten sind gering.



2. Ausgangslage

Mit Datum vom 8. September 2005 hat Frau Landrätin Romy Anderegg ein Postulat im Landrat eingereicht, das den Titel trägt: "175 Jahre Kanton Baselland: Mit neuem Schwung in ein Jubiläum". Es hat folgenden Wortlaut:


„Am 17. März 1982 feierte ein selbstbewusster Kanton Baselland in der Liestaler Stadtkirche seinen 150. Geburtstag. Anwesend waren neben Bundespräsident Fritz Honegger und Bundesrat Willi Ritschard die Vertreter aller 25 übrigen Stände. Ein Festzug führte anschliessend zur Sporthalle Frenkenbündten mit einem Mittagessen für Gäste. Am Nachmittag gab es, der damaligen Zeit entsprechend, ein (nicht ganz unwidersprochenes) Defilée auf der Strecke Bad Bubendorf-Altmarkt. Im Kantonsmuseum wurde im Jubiläumsjahr eine Ausstellung eröffnet, die Regierung verkündete die Schaffung eines Jubiläumsfonds, und überall sprossen Tafeln "Willkommen im Baselbiet" aus dem Boden. Ein Jahr später fand auf dem Schänzli ein grosses Schluss-Volkfest statt. 1984 wurde der neuen Verfassung, mitten in der Diskussion um das Laufental, zugestimmt.


Während das 125-jährige Jubiläum im Jahre 1957 in die Zeit der Aktivitäten rund um die Wiedervereinigung fiel, hat der Kanton jetzt zu einem partnerschaftlichen Verhältnis zum Kanton Basel-Stadt gefunden. Die Lage ist entspannt und wird sich mit der Aussicht einer gemeinsamen Universität ab 2007 weiter versachlichen. Nun wäre es möglich, im Jahre 2007 das 175-jährige Jubiläum angemessen zu feiern.


Jubiläen dieser Art sind eine gute Gelegenheit, Leistungen aufzuzeigen, Gemeinsamkeiten in Erinnerung zu rufen und Perspektiven zu entwickeln. Sie dienen nicht nur der politisch aktiven Bevölkerung für vielfältige Kontakte, sie sind auch geeignet, das Ansehen eines Kantons zu festigen und das Bewusstsein der breiten Bevölkerung zu vergrössern, an einer lebendigen Aufbauarbeit beteiligt zu sein. Es ginge nicht um ein teures Unterfangen, sondern um eine Initialzündung, die weiteren Kreisen das Engagement ermöglichen kann und in das beispielsweise selbst die Tourismusförderung involviert werden könnte.


Ich bitte den Regierungsrat zu prüfen und zu berichten


Wie ein solches Jubiläum gestaltet werden könnte, wer die Verantwortung übernehmen müsste und welche Kosten allenfalls von der öffentlichen Hand zu tragen wären?"



3. Ziele

Frau Anderegg regt an, das Jubiläum im Jahre 2007 besonders zu begehen und entsprechend zu gestalten.



4. Massnahmen

Erste informelle Gespräche, ob zum Beispiel seitens der Kommission "Quellen und Forschungen" Bedarf an einer zweiten Auflage der neuen Kantonsgeschichte "Nah dran - Weit weg" von 2001 bestehe, oder diese in einer kreativen und innovativen Form mit dem Jubiläum verknüpft werden könnte (Internet), ergaben relativ rasch, dass eine gezielt geführte, im Gegensatz zu einem oder mehreren Workshops möglichst einfache und kostenneutrale Umfrage am ehesten einen Überblick darüber geben könnte, was an Ideenvielfalt vorhanden ist.


An dieser von Seiten des Generalsekretärs der BKSD geführten schriftlichen Umfrage haben teilgenommen:


Zur Frage des Jubiläums an und für sich äusserten sich alle zustimmend. Es gibt keine Anzeichen von Euphorie, aber es besteht immer Grund genug, ein Jubiläum zum Anlass zu nehmen, den Kanton Basel-Landschaft selbstbewusst und mediengerecht darzustellen.


Unterschiedlich sind - selbstverständlich - die Vorschläge, wie denn dieses 175 Jahre-Jubiläum begangen und gefeiert werden könnte. Die Ideen sind zahlreich und vielfältig. Es kommt darauf an, die Ideenvielfalt geschickt zu verbinden und zu nutzen.


Viele der vorgeschlagenen Projekte sind sehr skizzenhaft und nicht so ohne Weiteres bis nächstes Jahr realisierbar. Gleiches gilt für die Kostenlage und damit für die Finanzierung. Einige der Projekte sind sehr folkloristisch und wenig originell; zudem konkurrenzieren sie bestehende Anlässe.


Die BKSD schlägt deshalb zusammen mit ihrer Kulturkonferenz vor, für 2007 kein extra auf die Beine gestelltes „Programm" zu entwerfen, sondern eigens dafür ein „Label" kreieren zu lassen: 175 Jahre Kanton Basel-Landschaft. Unter diesem Label treten im Jahr 2007 eine Handvoll speziell ausgelesene Projekte auf. Diese Projekte müssen nicht zwingend extra für das Jubiläum 175 Jahre Kanton Basel-Landschaft geschaffen oder bestellt werden; es können vielmehr Vorhaben sein, die auch ohne dieses spezielle Jubiläum dem Kanton zur finanziellen Unterstützung vorgelegt werden. Die durch eine Steuergruppe (siehe unten) ausgewählten Projekte könnte in einem „Flyer" vorgestellt und der breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Die ohnehin reiche kulturelle Dichte dieser Region wird so nicht zusätzlich angeheizt, sondern es werden bestehende Ideen, Vorhaben, Wege, Realisierungen genutzt.


Garantiert sind: Inhaltliche Plausibilität, Öffentlichkeit, geringe (Zusatz)kosten, komprimierte, aber effiziente Medienresonanz.



- Das Jubiläumsjahr 175 Jahre Kanton Basel-Landschaft dauert vom 17. März 2007 bis zum 26. August 2008.


Eröffnet wird das Jubiläum im Rahmen einer grossen Medienveranstaltung des Regierungsrates am 17. März 2007 (Auf den 15. März 1832 war der Ausschluss jener 46 Baselbieter Gemeinden aus dem Basler Staatsverband verfügt worden, die sich in der Abstimmung nicht vorbehaltlos hinter die städtische Verfassung gestellt hatten. Am 17. März 1832 trafen sich im Rathaus Liestal die Abgeordneten der getrennten Gemeinden und beschlossen die Konstituierung eines selbstständigen Kantons.) Beendet wird das 175 Jahr Jubiläum offiziell am 26. August 2008 (Die Eidgenössische Tagsatzung sanktionierte am 26. August 1833 die so genannte Totaltrennung).



5. Auswirkungen

- Organisatorisches


Die Steuerung des Projekts „Jubiläum 175 Jahre Kanton Basel-Landschaft" übernimmt ein Ausschuss der Generalsekretärenkonferenz (GSK). Er wird von einem Mitglied der GSK geleitet und besteht aus zwei weiteren Mitgliedern der GSK sowie aus Frau Heidi Scholer, Lotteriefonds; Frau Rita Kohlermann, Jubiläumsstiftung der Basellandschaftlichen Kantonalbank, Frau Barbara den Brok, Leiterin des Amtes für Kultur. Die drei letztgenannten Personen haben bei ihrer täglichen Arbeit mit Projekten zu tun, beurteilen Projekteingaben. Sie kennen die Gesuchslage im Kanton Basel-Landschaft sehr genau und wissen bestens über die Situation verschiedenster Projekte Bescheid. Der Ausschuss berichtet periodisch der GSK. Sie bietet Gewähr, dass alle Direktionen beteiligt sein können.



- Personelles


Personell entstehen keine Kosten.



- Finanzielles


Die Postulantin selbst, Frau Romy Anderegg, schlägt vor, sozusagen symbolisch den Betrag von Fr. 175'000.- für das 175 Jahr Jubiläum des Kantons Basel-Landschaft einzusetzen. Mit diesem Betrag liessen sich die externen Kosten begleichen, öffentlichkeitswirksame Auftritte und Medienapéros insbesondere auch zur würdigen Lancierung und Beendigung des „Jubiläumsjahres" sowie vor allem die Projekte „Label" und „Flyer" realisieren. Günstiger kann eine Jubiläumsorganisation nicht sein! Marketingmässig kann mit der geplanten Summe Einiges getan werden, damit die Bemühungen, das Jubliäum 175 Jahre Kanton Basel-Landschaft in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen, nicht vergebens sind.



6. Erwägungen, Begründungen

Kostengünstige Ideen zur Feier von Jubiläen haben Seltenheitswert. Der Regierungsrat schlägt mit seiner Idee dem Landrat nicht nur eine sehr, sehr günstige, sondern auch eine vielseitige Lösung vor. Niemand muss so zu kurz kommen, alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens können vertreten sein.



Liestal, 14. November 2006


Im Namen des Regierungsrates
Der Präsident: Wüthrich-Pelloli
Der Landschreiber: Walter Mundschin



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