Vorlage an den Landrat
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Titel: | Rahmenkonzept 2006-2010 der Gesundheitsförderung Baselland | |
vom: | 4. April 2006 | |
Nr.: | 2006-092 | |
Bemerkungen: | Inhaltsübersicht dieser Vorlage |
4. Begriffe
Was verstehen wir unter Gesundheitsförderung und Prävention? Wir verwenden in der Schweiz allgemein anerkannte Begriffe, die auch in anderen kantonalen Konzepten Anwendung finden (z.B. Kanton Zürich, Kanton Zug).
Gesundheitsförderung
Gesundheitsförderung setzt bei der Analyse und Stärkung der Gesundheitsressourcen und -po-tenziale der Menschen an und beschäftigt sich mit allen gesellschaftlichen Ebenen. Die Gesundheitsförderung umfasst Massnahmen, die auf Förderung sowohl des individuellen wie auch des kollektiven Gesundheitsverhaltens und der Lebensverhältnisse abzielen.
Prävention
Prävention sucht eine gesundheitliche Schädigung durch gezielte Aktivitäten zu verhindern, weniger wahrscheinlich zu machen oder zu verzögern. Wenn Prävention versucht, einer bestimmten Erkrankung oder einem unerwünschten Verhalten zuvorzukommen, sprechen wir von
Primärprävention
. Soll die betreffende Krankheit in einem möglichst frühen Stadium erkannt und behandelt werden, handelt es sich um
Sekundärprävention
.
Trotz der unterschiedlichen Ansätze von Gesundheitsförderung und Prävention können die beiden Begriffe nicht messerscharf voneinander abgegrenzt werden. Prävention geht von einem Risikofaktorenansatz aus und fragt, was Menschen krank macht (pathogenetischer Ansatz) während die Gesundheitsförderung den Schwerpunkt bei den Gesundheitspotenzialen setzt und fragt, was Menschen gesund macht und gesund erhält (salutogenetischer Ansatz). Gesundheitsförderung setzt nicht nur beim Verhalten der Menschen an (Verhaltensarbeit), sondern auch bei den Verhältnissen, in denen sie leben (Verhältnisarbeit).
In der Praxis sind Gesundheitsförderung und Prävention eng ineinander verwoben und werden von uns als sich ergänzende Konzepte verstanden.
Eine Schlüsseldefinition, die auch für die GF handlungsleitend ist, liefert die sog. Ottawa-Charta der WHO (1986), die auch heute noch gültig ist.
„Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Mass an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. ….
Gesundheit steht für ein positives Konzept, das die Bedeutung sozialer und individueller Ressourcen für die Gesundheit ebenso betont wie die körperlichen Fähigkeiten. Die Verantwortung für Gesundheitsförderung liegt deshalb nicht nur beim Gesundheitssektor, sondern bei allen Politikbereichen und zielt über die Entwicklung gesünderer Lebensweisen hinaus auf die Förderung von umfassendem Wohlbefinden."
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