2006-100
Parlamentarischer Vorstoss |
Titel:
|
Postulat von Christoph Rudin, SP: Gemeinsames Kulturkonzept für Basel-Stadt und Basel-Land
|
|
Autor/in:
|
Christoph Rudin (Abt, Brassel, Chapppuis, Fankhauser, Fuchs, Halder, Helfenstein, Hintermann, Huggel, Joset, Küng, Marbet, Münger, Rüegg, Schmied, Schweizer, Svoboda, Vögelin, Ziegler)
|
|
Eingereicht am:
|
6. April 2006
|
|
Nr.:
|
2006-100
|
|
Ein reichhaltiges Kulturleben ist für die Entwicklung und den Zusammenhalt unserer Region unverzichtbar und mehr als bloss ein Standortvorteil. Die Verwendung und Verteilung der Gelder für kulturelle Zwecke kann nicht allen Erwartungen gerecht werden und muss gerade deshalb transparent erfolgen. Kulturpolitik sowie die Bedürfnisse von Publikum und Kulturschaffenden sollen öffentliche Diskussionsthemen sein.
Die Kulturpolitik der beiden Basler Halbkantone ist heute schon vielfältig verflochten. Viele Projekte und Institutionen werden gemeinsam getragen. Fachgruppen beider Basel entscheiden über die Ausrichtung von Beiträgen. Für das Publikum spielt es kaum eine Rolle, wo ein kultu-relles Ereignis statt findet und welches Gemeinwesen es finanziert. Die Kulturschaffenden und Kulturveranstalter der Region sind sich gewohnt, bei beiden Kantonen um Unterstützung für ihre Projekte nachzusuchen. Mit einer verstärkten partnerschaftlichen Zusammenarbeit und Planung können Doppelspurigkeiten eliminiert, Hindernisse abgebaut, Synergien entwickelt und die kulturelle Vielfalt gestärkt werden.
Eine gemeinsame Kulturpolitik beginnt mit einem gemeinsamen Kulturkonzept. Damit sollen die Regierungen periodisch Inhalt, Leitlinien und Zukunftsperspektiven der kantonalen Kultur-förderung festlegen und sich der öffentlichen Diskussion stellen. Der Kanton Baselland legte in den letzten Jahren mit 3 Berichten Rechenschaft ab über die kantonale Förderpolitik; die letztmals im Jahre 2002 mit dem Rechenschaftsbericht veröffentlichen Aussichten und Absichten für die zeitgenössische Kunst- und Kulturförderung enden im Jahr 2005.
Für eine längerfristige kulturpolitische Perspektive braucht es ein solides Planungsinstrument für die Kulturförderung.
Partnerschaftliche Verhandlungen zwischen den beiden Basel müssen über Finanzfragen hinaus gehen und sich auch auf inhaltliche Fragen konzentrieren, wie die Aufgabenteilung oder die Definition von Schwerpunkten. Ein regionales Kulturkonzept soll eine wichtige Lücke schliessen und ein regionalpolitischen Zeichen setzen.
Einer breiten Öffentlichkeit, Kulturschaffenden, Veranstalterinnen und politischen Entscheidungsgremien dient eine transparente Förderpolitik als Information und Orientierung. Gleichzeitig ermöglicht und garantiert eine ausgewogene Informationspolitik die notwendige öffentliche Diskussion für Kultur in der Region.
Die Unterzeichneten bitten deshalb um Prüfung folgender Anliegen:
(Diese Forderungen werden gleichzeitig im Landrat des Kantons Basel-Landschaft und im Grossen Rat Basel-Stadt eingereicht)
Die Regierungen beider Basel
-
|
verabschieden regelmässig gemeinsame Perspektiven und Prioritäten der Kulturförderung,
|
-
|
legen regelmässig gemeinsam Rechenschaft ab über ihre Kulturförderpolitik und
|
-
|
unterbreiten die Perspektiven der Kulturförderung sowie die Förderkriterien und -instrumente den Fachkommissionen beider Parlamente zur Vernehmlassung.
|
Back to Top