2006-145 (1)


1. Ausgangslage

Der Regierungsrat beantragt, das Präventionsprogramm des Jugendsozialwerkes Blaues Kreuz Baselland, Take off , die kommenden drei Jahre weiterzuführen.


Take off wurde 1999 als supra-f Zentrum gegründet und liegt dem Gesamtkonzept des Bundesamtes für Gesund-heit zugrunde. Supra-f ist ein Interventionsprogramm zur Suchtprävention und Gesundheitsförderung bei gefähr-deten Jugendlichen. Seit Projektstart ist Take off an die Begleitforschung von supra-f angegliedert.


Mit schulischen, sozialpädagogischen und psycholo-gischen Interventionen sollen Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen so unterstützt werden, dass sie in Schule oder Berufslehre stabiler werden. Die Jugendli-chen arbeiten an ihrer Sozial-, Selbst- und Handlungs-kompetenz.


Die Programme sind anpassbar und je nach Situation veränderbar für Jugendliche, die in einer Struktur wie Schule oder Lehre sind oder die Schule oder Lehre abgebrochen haben. Für die einen gibt es ein Light-Programm mit individueller Dauer und für die andern das Full-time-Programm mit einer Dauer von 4 Monaten.


Für die Weiterführung des Programmes Take off für die Jahre 2007-2009 ist ein Verpflichtungskredit von 1'080'000 Franken notwendig (360'000 Franken jährlich).




2. Beratungen in der Kommission


Die Mitglieder der Justiz- und Polizeikommission befassten sich an zwei Sitzungen mit der Vorlage. Am 12. Juni 2006 wurden sie von Gerhard Mann, Leiter Bewilligungen, Freiheitsentzug und Soziales der JPMD, von Hans Eglin, Geschäftsführer der Stiftung Jugend-sozialwerk Blaues Kreuz BL, und von Stefan Wolf, Bereichsleiter Take off / Soziale Integration der Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL, informiert. An der Sitzung vom 26. Juni 2006 stand zusätzlich Thomas Faust, Jugendanwalt, für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung.


Die bisherigen Erfahrungen mit Take off zeigen, dass mit diesem Präventionsprogramm in vielen Fällen die Zu-kunftschancen der Jugendlichen verbessert werden konnten. Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft hat sich erfreulich angelassen. Für Jugendliche, die nicht sofort eine Anschlusslösung finden, werden Wirtschaftspraktika angeboten, während derer die Betreffenden weiterhin Coaching und Schulung von Take off in Anspruch nehmen können.


Die Jugendanwaltschaft nimmt anteilmässig die meisten Einweisungen ans Take off vor. Das ist auch der Grund, weshalb das Programm unter das Dach der Justiz-, Poli-zei- und Militärdirektion gestellt wurde.


In der Diskussion wurden Fragen nach der Vernetzung mit anderen Angeboten gestellt. In absehbarer Zeit werde ein Workshop stattfinden, wo alle Jugendhilfeeinrichtungen zusammen kommen, um die Schnittstellen zu klären und zu diskutieren. Die Abteilung Brückenangebote werde die Federführung übernehmen.


Kritisch hinterfragt wurde die Verkürzung des Programms von bisher sechs auf neu vier Monate. Diese Verkürzung wird in Folge der grossen Nachfrage vorgenommen. Sie erlaubt, mehr Platz für zusätzliche Teilnehmende zu schaffen. Es handelt sich um einen betriebswirtschaft-lichen Entscheid. Mit den Wirtschaftspraktika als An-schlusslösung kann die durch die Verkürzung entstehen-de Lücke nur teilweise geschlossen werden. Trotzdem gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die Erfolgsquote von heute 71% der Teilnehmenden auch im verkürzten Programm gehalten werden kann. Der Druck auf die Betreuenden wird aber zunehmen. Die ganze Fall-, Eltern-, Beziehungs- und Vernetzungsarbeit muss in diesen vier Monaten Platz haben.


Nach den ausführlichen Informationen wird das Projekt von den Mitgliedern der Justiz- und Polizeikommission einhellig begrüsst.




3. Eintreten und Beschlussfassung


Die Kommission trat einstimmig auf die Vorlage ein und beantragt dem Landrat ebenso einstimmig Zustimmung zum Verpflichtungskredit von 1'080'000 Franken für die Weiterführung des Programms Take off - Tagesstruktur für Jugendliche für die Jahre 2007 bis und mit 2009 (zu Lasten Konto 2405 365 50).


Birsfelden, 7. Juli 2006


Im Namen der Justiz- und Polizeikommission
die Präsidentin: Regula Meschberger



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