2006-8


Die Schweiz bereitet sich auf den grössten Sportanlass in ihrer Geschichte vor. Das freut unsere Nationalmannschaft, der die Turnierqualifikation geschenkt wird, es freut die Fussballfans und es freut einige Hoteliers und Fast-Food-Buden-Besitzer, die an den rund einen Million Besuchern kurzfristig etwas verdienen. Ev. hebt es noch etwas das angeschlagene kollektive schweizerische Selbstbewusstsein.
Der nachhaltige Nutzen einer solchen Veranstaltung ist jedoch gleich Null und die gesamte Wertschöpfung laut Fachleuten höchst gering. Wer von Ihnen ist beispielsweise in den letzten vier Jahren schon nach Portugal gereist, bloss weil da mal die Euro war? In Erinnerung sind bestenfalls noch die Krawalle und die Hooligans-Schlägereien...
Denn bekanntlicherweise sind Fussbalfans alles andere als pflegeleichte Gäste. Die - vorwiegend männlichen - Fussball-Rowdys lösen Sicherheits-Dispositive und Kosten in Millionenhöhe aus. Ist das Wertschöpfung? Polizisten aus allen Kantonen, die dringendst für wichtigere Aufgaben gebraucht würden plus10'000 Armeeangehörige müssen antreten, um die drohenden Massen zu überwachen.
Die Beiträge der öffentlichen hand sind mittlerweile auf 180 Millionen angewachsen - das Zwanzigfache (!) der ersten Rechnung von 3,5 Millionen! Verluste der Allgemeinheit, Gewinn den Privaten: An den ganzen Kosten beteiligt sich nämlich die Uefa, der Europäische Fussbalverband schlicht und ergreifend nicht, nein, er streicht 1,5 Milliarden erwarteten Gewinn ein. Das stinkt Deutsch gesagt zum Himmel, doch niemand wehrt sich und alle geben vor, sich zu freuen. Gespart wird woanders, aber sicher nicht beim heiligen Fussball.

Deswegen wollen wir vom Regierungsrat wissen,
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