Vorlage an den Landrat

3. Ziele


'check-in aprentas' will die teilnehmenden Jugendlichen sozial und schulisch so weit fördern, dass sie auf dem Arbeitsmarkt Fuss fassen können.
Die Teilnehmenden werden nicht vorbereitet auf ein bestimmtes Berufsfeld, sondern auf den Arbeitsmarkt generell.
Normalerweise nehmen Jugendliche während einem Jahr (analog Schuljahr) an 'check-in aprentas' teil. Damit ist sicher gestellt, dass zwischen dem Abschluss des Programms und einer allfälligen anschliessenden Ausbildung keine Lücke entsteht.
Jugendliche, die eine Stelle gefunden haben, können jedoch jederzeit aus dem Programm austreten.
Jugendliche, die im Laufe eines Schuljahres bei 'check-in aprentas' ankommen, werden fliessend ins Programm integriert.
Die Ziele sollen erreicht werden durch Arbeitstraining, durch Unterricht und durch enge Begleitung (Coaching).



1. Arbeitstraining
Die Jugendlichen müssen fähig sein, für sich selbst und die ihnen übertragenen Arbeiten Verantwortung zu übernehmen und jenes Mass an Zuverlässigkeit entwickeln, das für eine ausführende Tätigkeit auf dem freien Markt Voraussetzung ist.
Zu Beginn wird in der eigenen Werkstatt gearbeitet. In der Werkstatt werden Produkte für den eigenen Gebrauch hergestellt, für die Lerngruppe wird gekocht und der Haushalt besorgt.
In einer zweiten Phase werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter direkter Aufsicht der Projektverantwortlichen an Fremdaufträgen arbeiten.
Gegen Abschluss soll in Betrieben gearbeitet werden, die eine Praktikantin oder einen Praktikanten ? gegen eine Praktikumsentschädigung ? anstellen.
Die Tätigkeitsgebiete sollen einerseits so gut wie möglich den Interessen der Teilnehmenden entsprechen und müssen deshalb eine grosse Breite aufweisen, damit sie den unterschiedlichen Bedürfnissen, insbesondere auch den Bedürfnissen junger Frauen, gerecht werden.
Andererseits müssen sie aber auch einem wirtschaftlichen Bedarf entsprechen - nur wenn der Nutzen sichtbar wird, erleben die Teilnehmenden ihre Tätigkeit als sinnhaft.


2. Unterricht
Die Jugendlichen erwerben Schulwissen (v.a. Sprache und Mathematik), das genügt, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können.
Ziel ist die Vermittlung von Kompetenzen, die für den Alltag und für die Bewältigung einfacher Berufsarbeiten (z.B. zum Lesen und Verstehen von Arbeitsanweisungen) genügt.


3. Begleitung
Da das Zielpublikum aus Jugendlichen besteht, die bisher in der Regel weder schulisch noch sozial erfolgreich waren, liegt ein wesentlicher Aspekt von 'check-in aprentas' auf einer persönlichen, engen Begleitung (Coaching) der Jugendlichen. Es gilt, sie an Tagesstrukturen und Arbeitsabläufe zu gewöhnen.
Wichtig ist, dass 'check-in aprentas' in einer von Erwachsenen geprägten Umgebung angesiedelt ist. Diese Voraussetzung ist am vorgesehenen Standort (Kantensprung-Areal „Walzwerk") in Münchenstein gegeben.
Die von Erwachsenen geprägte Umgebung ist aus zwei Gründen wichtig: Erstens kann sichtbar gemacht werden, dass die Teilnehmenden Erwachsene mit Eigenverantwortung und keine Kinder mehr sind. Zweitens können in einem gewerblichen Umfeld Fremdaufträge für die zweite Phase und Praktikumsplätze für die dritte Phase generiert werden.
Die Beteiligung von aprentas bzw. der chemischen Industrie am Projekt hat ? neben der finanziellen Unterstützung ? den Vorteil eines vorhandenen Beziehungsnetzes in die Arbeitswelt. Bei Mitgliederfirmen von aprentas und bei gewerblichen Partnern der Chemiebetriebe sollte eine grössere Zahl von Praktikumsplätzen gefunden werden können.




Abgrenzung gegenüber der Jugendberatungsstelle 'wie weiter?'


‚Wie weiter?' ist in erster Linie ein Beratungsprogramm mit Realisierungshilfen, das sich an berufsbildungsfähige junge Menschen richtet und bei diesen ein ziemlich grosses Mass an Selbstverantwortung voraussetzt. Diese jungen Leute sind in einer relativ kurzen Zeit (normalerweise drei bis sechs Monate) auf einen Stand zu bringen, der den Start in die Berufsausbildung ermöglicht.


'check-in aprentas' ist ein Programm, das mit Jugendlichen arbeitet, die auf Grund ihrer intellektuellen und sozialen Voraussetzungen nicht oder kaum in der Lage sind, eine beruflichen Grundbildung anzutreten. Im Vordergrund steht weniger Beratung als vielmehr Training, das Training jener elementaren Verhaltensweisen, die unabdingbare Voraussetzung für Erfolg auf dem Arbeitsmarkt und die Integration in die Gesellschaft sind.



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