2005-256

Seit Jahren ist die Raumnot am Gymnasium Liestal ein unschönes Thema. Ursprünglich wurde das Schulhaus für 35 Klassen gebaut. Schon zehn Jahre nach der Eröffnung (1974) ist diese Zahl erreicht worden. Mit Umnutzungen und einem Anbau zu Beginn der 90er Jahre war das Schulhaus in der Lage 45 Klassen aufzunehmen. Dank einem auf dem Gelände errichteten Pavillon, der für maximal fünf Jahre als Provisorium gedacht ist, stehen nun 52 Schulräume zur Verfügung. Doch die Klassen- und Schülerzahlen steigen munter weiter, denn nicht weniger als 55 Gemeinden schicken ihre Gymnasiastinnen und Gymnasiasten nach Liestal. Zu Beginn des angelaufenen Schuljahres bevölkern neu knapp 1100 Schülerinnen und Schüler in 54 Klassen das Schulhaus. Im August 2006 werden wiederum zwei Klassen mehr erwartet. Ein Ende dieser Entwicklung ist trotz prognostiziertem Schülerrückgang nicht in Sicht. Im Gegenteil: Wenn die Umfahrungsstrassen zwischen Pratteln und Sissach (H2 und Chienbergtunnel) einmal eröffnet und der Viertelstundentakt auf der S-Bahnlinie bis Gelterkinden realisiert sein werden, dürfte die Bautätigkeit im oberen Kantonsteil noch stärker zunehmen, als dies schon jetzt der Fall ist. Mit einer markanten Entspannung der Lage ist also kaum zu rechnen. Ob ein Anbau wie vor zehn Jahren das Problem langfristig lösen wird, ist mehr als fraglich.

Aber nicht nur am Gymnasium Liestal bestehen ernst zu nehmende Raumprobleme. Auch in Lausen und in Gelterkinden wird ans Bauen gedacht. An beiden Orten sollen neue Schulhäuser entstehen. Endlich hat die BKSD das Problem erkannt und eine Planungsgruppe eingesetzt. Dieser stehen nicht weniger als 200 000 Franken zur Verfügung. Es scheint mir daher sinnvoll, den Auftrag der Arbeitsgruppe zu erweitern und den Neubau eines Gymnasiums in Gelterkinden oder in Sissach (allenfalls in Kombination mit der Sekundarstufe I) abzuklären.

Ich bitte somit den Regierungsrat, den Neubau eines Gymnasiums im oberen Kantonsteil ernsthaft zu prüfen und darüber zu berichten.



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