2005-112


Lauwil müsste auf das Schuljahr 2005/2006 wegen zu geringer Schüler/-innenzahl (3 Sch.) den Kindergarten schliessen und die Kinder in einer benachbarten Gemeinde unterrichten lassen. Für das Schuljahr 2004/2005 erhielt Lauwil vom Amt für Volksschulen eine Ausnahmebewilligung. Der Gemeinde wurde mitgeteilt, dass ab 2005/2006 keine solche mehr erteilt wird, wenn nicht mindestens 8 Kinder den Kindergarten besuchen. Der Bestand der Primarschule Lauwil ist mittelfristig nicht gefährdet.

Lauwil möchte nun aber den Kindergarten im Dorf behalten und für die nächsten zwei Jahre in einem Projekt in die Primarschule integrieren. Der Kindergarten und die 1.- 3. Klasse sollen von zwei Lehrpersonen mit insgesamt 167 Stellenprozenten in enger Absprache und in unterschiedlicher Jahrgangszusammensetzung geführt und unterrichtet werden. Im Vormittagsunterricht sind auch einzelne Lektionen für die ganze Schule geplant. Es bestehen ideale räumliche Voraussetzungen im Schulhaus. Die Lektionenzahl für die Kinder aller Stufen gemäss Verordnung wird eingehalten. Die Fächerbereiche werden unter den beiden Lehrpersonen aufgeteilt. Beide Lehrpersonen sind im Besitze eines Lehrdiploms für den Kindergarten und die Primarschule (1.-3. Klasse).


Das Projekt soll als zweijähriger Schulversuch durchgeführt werden. Es entstehen für den Kanton pro Jahr ca. 21'000 Fr. Mehrkosten im Personalbereich. Das Amt für Volksschulen hat den Entscheid im Hinblick auf die GAP dem Bildungsrat zur Begutachtung weiter geleitet. Der Bildungsrat hat dem Projekt in Form eines befristeten Schulversuchs an der Sitzung vom 16. 3. 2005 zugestimmt. Die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion BaselLandschaft beantragte dem Regierungsrat den Schulversuch zu bewilligen. Der Regierungsrat hat sowohl den Schulversuch Kindergarten/ Primarschule (5. April 2005) als auch das Wiedererwägungsgesuch (12. April 2005) abgelehnt mit der Begründung: Präjudiz und Kosten.


Trotz einer kritischen Grösse (320 Einwohner) ist Lauwil eine Gemeinde mit Vorzeigecharakter. Dorfladen, Restaurant und ein vielfältiges Kulturangebot können zukünftig aber nur erhalten werden, wenn neue Wohnmöglichkeiten entstehen und als Folge die Einwohnerzahl zunimmt. Um diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen hat die Gemeinde im vergangenen Jahr Bauland gekauft um es kostengünstig und erschlossen an Familien zu verkaufen. Zur Zeit werden 11 Bauparzellen erschlossen (Projektsumme Fr.1,6 Mio.). Es ist erwiesen, dass Familien bei der Auswahl des Wohnortes dem Faktor Schulangebot einen hohen Stellenwert einräumen. Eine Aufhebung des Kindergartens würde sich als Bumerang für die Gemeinde erweisen. Wenn es um die Erhaltung und Unterstützung von Randregionen geht, darf die Politik nicht nur Präjudiz und Kosten als massgebende Entscheidungsfaktoren beiziehen.


Ich ersuche den Regierungsrat der Gemeinde Lauwil eine Ausnahmebewilligung für das Schuljahr 2005/2006 zu erteilen, den Kindergarten 1+2 in die Primarschule 1.- 3. Klasse zu integrieren.



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