2004-300

Das St. Jakobs-Stadion ist im Jahr 2008 bekanntlich einer der Austragungsorte des sportlichen Grossanlasses EURO 2008. Werden bestimmte Bedingungen eingehalten - z.B. Nutzung bestehender Infrastrukturen, umweltgerechtes Mobilitätskonzept, Verknüpfung mit Prävention und Breitensport - dann sind sportliche Grossanlässe sehr zu begrüssen. Damit in der Nordwestschweiz 2008 ein ungetrübtes Fussballfest gefeiert werden kann, sind jedoch auch grosse Anstrengungen im Sicherheitsbereich nötig - wie vor allem die jüngsten Ereignisse in Zürich vom 31. Oktober wieder einmal gezeigt haben (siehe „Der Saubannerzug durch Zürich" BaZ vom 2. Nov. 04).

Noch ist unklar, wie viel die Schweiz für Sicherheitskosten während der Fussball-Europameisterschaft im Sommer 2008 aufwenden muss. Fachleute gehen davon aus, dass der vom Bundesrat vorgesehene Kredit von 3,5 Millionen (Entwurf zum Bundesbeschluss über Beiträge und Leistungen des Bundes an die Fussball-Europameisterschaft 2008) nicht ausreichen wird. Von diesem 3.5 Millionen Franken sind 500'000 Franken für die „Finanzierung einer nationalen Kampagne zur Gesundheitsförderung und zur sozialen Integration durch Sport bei den Spielen in den vier Stadien" vorgesehen.


Damit die EURO 2008 ein erfreuliches und faires sportliches Grossereignis wird, muss der Begriff Sicherheit auch präventiv gefasst werden. Zu einem möglichst reibungslosen Ablauf gehört an allen Austragungsorten eine professionelle Fan-Betreuung, und zwar vor, während und zwischen den einzelnen Spielen. Bisherige Fanprojekte in der Schweiz und im Ausland (u.a. Erfahrungen aus Portugal EM 2004) zeigen klar, dass sich die Fanarbeit lohnt: Konflikte können rechtzeitig vermieden und es kann wertvolle Präventionsarbeit geleistet werden.


Bei einer professionellen Fan-Betreuung sind FanarbeiterInnen z.B. in den Stadien oder bei der Übertragung von Spielen in Fanlokalen oder im Freien (Grossleinwand-Installationen) präsent und arbeiten mit Restaurants, Einkaufsgeschäften, Öffentlichen Verkehrsbetrieben oder Tourismus-Orten zusammen.


Damit rechtzeitig ein Netz von professionellen FanarbeiterInnen aufgebaut und geschult werden kann, sind entsprechende Vorbereitungen und finanzielle Ressourcen nötig. Aus diesem Grund werden in verschiedenen Kantonen (Bern, Zürich, Basel, Genf), aber auch auf Bundesebene durch grüne Parteien und Bündnisse ähnliche Anzeige und Motionen eingereicht (vorgestellt an der Pressenkonferenz vom 4. November 2004 in Bern). Auch der Kanton Baselland sollte die Chance nutzen, durch den Aufbau, die Unterstützung und Vernetzung von Fan-Betreuungsprojekten die grenzüberwindende Bedeutung von Sport zu fördern und vor Ort innovative genderspezifische Präventions- und Integrationsarbeit zu leisten.


Wir bitten deshalb den Regierungsrat, wie folgt zu prüfen und zu berichten:


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