2004-188 (1)
Bericht Nr. 2004-188 an den Landrat |
Bericht der:
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Umweltschutz- und Energiekommission
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vom:
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5. Januar 2005
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zur Vorlage Nr.:
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Titel des Berichts:
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Beteiligung des Kantons Basel-Landschaft am Bau eines geothermischen Heiz-Kraftwerks (Deep Heat Mining)
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Bemerkungen:
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Landratsbeschluss
(Fassung der Kommission)
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1. Vorlage
Die Firma Geopower AG baut in Basel (Werkhofareal IWB Kleinhüningen) ein geothermisches Kraftwerk. Wärme und Strom für zirka 5'000 Haushalte sollen gewonnen werden (gesamthaft 146 Gigawattstunden Wärme und 18 Gigawattstunden Strom pro Jahr). Dies entspricht einer Reduktion von 40'000 Tonnen CO2 pro Jahr. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 86 Millionen Franken.
Die bisherigen Aktionäre sind:
- Industrielle Werke Basel, IWB
- Elektra Baselland, EBL
- Amt für Umwelt und Energie, AUE, Kanton Basel Stadt (finanziert aus der Förderabgabe auf Elektrizität)
- Gasverband Mittelland AG, GVM
- Azienda Elettrica Ticinese, AET, Kanton Tessin
- Geothermal Explorers, GEL
Die Vorteile der Energiegewinnung mittels Geothermie bestechen:
- CO2-frei
- Nachhaltig
- Einheimisch
- Unauffällig
- Günstig (im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien)
- Bandenergie (keine saisonalen Schwankungen)
Der Standort am Rheingraben ist ideal für die Energiegewinnung aus 5'000 Metern Tiefe. Weitere zukünftige geothermische Kraftwerke fänden beispielsweise in Pratteln geeignete Standorte.
Der Anteil des Kantons Basel-Landschaft beträgt 3,2 Millionen Franken.
Das Projekt ist nachhaltig. Es trägt zur Reduktion von CO2 bei, bringt Investitionen in die Region und liefert "saubere" Energie.
2. Kommissionsberatung
Die Umweltschutz- und Energiekommission, UEK, hat die Vorlage an den Sitzungen vom 13. September, 8. November und am 13. Dezember 2004 beraten. Die UEK wurde von Regierungsrätin Elsbeth Schneider-Kenel, Alberto Isenburg, Leiter AUE, und Peter Stucki unterstützt. Folgende Fachleute hörte die UEK an:
Daniel Moll, Geschäftsführer Geopower AG;
Markus Häring, wissenschaftlich technische Qualitätssicherung und Projektentwicklung Geopower AG.
Die Kommission liess sich inhaltlich vom Projekt überzeugen. Erkannt wurde der grosse Wert der Entwicklung einer neuen Technologie, aus der warmen Erdkruste Energie zu gewinnen. Auch der Aspekt der Nachhaltigkeit und Umweltschonung dieser Art von Energiegewinnung wurden gewürdigt.
Zu Diskussionen kam es bei Fragen rund um die Finanzierung dieses Projektes. Eine Verknüpfung mit der Förderabgabe wird zur Zeit von der Kommission mehrheitlich abgelehnt. Alternative Finanzierungen des Projektanteils, welchen der Kanton Basel-Landschaft eingibt, wurden andiskutiert, wegen geringer Erfolgschancen aber nicht weiterverfolgt. Die finanziellen Mittel werden dem Investitionskonto des AUE entnommen. Eine wesentliche Frage war, ob das Projekt gefährdet würde, falls der Beitrag aus Baselland nicht fliessen würde. Die Geopower AG hat die 3,2 Millionen des Kantons Basel-Landschaft einberechnet und meint, es sei unbedingt zu verhindern, dass die Bohrungen aus Mangel an finanziellen Mitteln eingestellt werden müssten.
Viele technische und geologische Fragen wurden geklärt. Auch Bedenken aus den Bereichen Sicherheit und Risiko konnten abgebaut werden.
Der Nutzen für den Kanton Basel-Landschaft bei einer Beteiligung:
- Einsitz und Stimmrecht im Verwaltungsrat der Geopower AG
- Anteil an möglicher Rendite der zukünftigen Geothermie Anlage
- Know-how Sicherung für zukünftige Anlagen im Kanton Basel-Landschaft
- Strombezug für 1000 bis 1500 Haushalte in Baselland (Anteile Kanton BL + EBL)
- Engagement des Kantons für ein zukunftsweisendes Projekt und nachhaltige Umweltmassnahmen
3. Antrag
Die Umweltschutz- und Energiekommission beantragt dem Landrat mit 9 Stimmen gegen 1 Stimme bei 2 Enthaltungen, dem Landratsbeschluss betreffend Beteiligung des Kantons Basel-Landschaft am Bau eines geothermischen Heizkraftwerkes zuzustimmen.
Pratteln 5. Januar 2005
Für die Umweltschutz- und Energiekommission
Der Präsident: Philipp Schoch
Beilage
Entwurf eines Landratsbeschlusses
betreffend Beteiligung des Kantons Basel-Landschaft am bau eines geothermischen Heizkraftwerks (DEEP HEAT MINING)
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