2003-253

Der Regierungsrat wird beauftragt, die notwendigen Schritte einzuleiten und eine Vorlage zuhanden des Landrates auszuarbeiten, mit welcher Folgendes in der Stundentafel der Sekundarstufe 1 des neuen Bildungsgesetzes erreicht wird:

Im Vergleich zur heute gültigen Stundentafel der Sekundarstufe I darf in den Fächern Deutsch, Französisch und Mathematik in der Stundentafel des neuen Bildungsgesetzes höchstens während einem Schuljahr eine Stundenreduktion von maximal einer Jahreslektion pro Fach erfolgen. In den anderen drei Schuljahren der Sekundarstufe I darf die heute gültige Stundenzahl in den Fächern Deutsch, Französisch und Mathematik nicht reduziert werden.

Die Grüne Fraktion steht grundsätzlich hinter dem neuen Bildungsgesetz. Insbesondere die darin geplante Förderung des sozialen Verständnisses, die Kreativität und die handwerklichen Fertigkeiten erachten wir für notwendige Bildungsziele. Somit kann die von der Wirtschaft geforderte Sozialkompetenz, Teamfähigkeit oder das verantwortliche Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefördert werden.
Diese neuen und zusätzlichen Ziele im Bildungsgesetz dürfen keinesfalls eine gute fachliche Ausbildung in den Fächern Deutsch, Mathematik und Französisch beeinträchtigen. Gemäss Entwurf der Steuergruppe Lehrplanarbeiten der Sekundarstufe I vom 13.8.2003 sollen diese Fächer aber massiv abgebaut werden, obwohl der Fachunterricht seit einiger Zeit einer schleichenden Inflation bezüglich Anforderungsmöglichkeit und Leistung unterliegt.

Dabei wäre es wichtig, dass gerade in den geistigen Fächern wie beispielsweise in Mathematik vermehrt mit entdeckendem und spielerischem Lernen die Kreativität und Phantasie der Schülerinnen und Schüler betont wird. Aber gerade diese Unterrichtsmethode erfordert einen grösseren Zeitaufwand.

Der in der Vernehmlassung vorgeschlagene Stundenabbau auf der Sekundarstufe I in Deutsch, Mathematik und Französisch erschwert einerseits die angestrebte intellektuelle und persönliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler, und andererseits auch das Erreichen der notwendigen fachlichen Lernziele, die für den Übertritt an die weiterführenden Schulen oder in die Berufswelt unabdingbar sind. Die Wirtschaft und die Berufswelt allgemein sind mit der Belastbarkeit und den schulischen Leistungen unserer Schülerinnen und Schüler immer weniger zufrieden. Die Zukunftschancen der in die Arbeitswelt eintretenden Jugendlichen werden dadurch von Jahr zu Jahr vermindert. Es ist notwendig, dass wir dieser Entwicklung entgegensteuern.
Wir müssen das neue Bildungssystem so gestalten, dass die heute vorhandenen Schwächen in den sozialen und kreativen Bereichen ausgemerzt werden, ohne aber dadurch eine gute fachliche Ausbildung zu gefährden.



Back to Top