2003-295

Dem vor kurzem erschienenen Gesundheitsbericht Schweiz ist zu entnehmen, dass immer mehr Menschen zu dick oder zu dünn sind, der Genuss von Cannabis stark angestiegen ist, und immer mehr Leute unter Stress und Angst leiden. Als besonders alarmierend wird die Zunahme von Kindern und Jugendlichen mit Übergewicht taxiert. Vorsorge-Untersuchungen im Kindergarten, in der dritten Primarklasse und im neunten Schuljahr zeigen, dass sich der Anteil der Übergewichtigen in den letzten 25 Jahren verdoppelt hat (von gut 10 auf über 20%). Das Durchschnittsgewicht der 15-jährigen ist von 55,5 auf fast 62 Kilogramm angestiegen. Ausländische Jugendliche sind besonders stark von dieser Entwicklung betroffen.
Die Folgen sind klar und kostspielig: Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und des Bewegungsapparates werden zunehmen und das Gesundheitswesen finanziell stark belasten. Was ist zu tun? Expertinnen und Experten sind sich einig: Mehr Bewegung und eine gesunde Ernährung bilden die besten Vorbeugemassnahmen. Die Bewegung spielt dabei eine Schlüsselrolle. Wer sich mehr bewegt, legt weniger Energiereserven in Fettdepots an, achtet vermehrt auf die Ernährung, ist psychisch ausgeglichener, greift weniger zu Genussmitteln und ist dank erhöhter Konzentration zu besseren Leistungen in der Schule und am Arbeitsplatz fähig. Im Schulunterricht nehmen die Störungen nach Bewegungssequenzen signifikant ab, wie Studien in Deutschland gezeigt haben.

Antrag:
Der Regierungsrat wird beauftragt, Pilotprojekte auf allen drei Stufen unseres Bildungswesens (Kindergarten/Primarschule, Sek I, Sek II) mit einer täglichen Sportlektion (= erweiterter Sportunterricht) durch zu führen und den Landrat über die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu informieren. Durchschnittlich eine Lektion pro Woche ist im Freien abzuhalten. Ein gemeinsames Vorgehen innerhalb der nordwestschweizerischen Erziehungsdirektorenkonferenz (NW-EDK) - mindestens aber mit Basel-Stadt - ist anzustreben.



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