2003-81

Der Regierungsrat des Kantons Baselland wird eingeladen, die Erklärung "Urwaldfreundlicher Kanton" des Bruno-Manser-Fonds und von Greenpeace zu unterzeichnen und verbindliche Weisungen und Vorschriften, mit dem Ziel zu erlassen, kein Urwaldholz aus Raubbau zu verwenden.

Begründung:
Mit der Umsetzung des vorgenannten Anliegens befindet sich der Kanton Baselland in guter Gesellschaft all jener öffentlichen Körperschaften, die sich aktiv für die Erhaltung der Lebensgrundlagen der kommenden Generationen einsetzen.
1992 beschlossen in Rio die Regierungen der Welt, gemeinsam gegen die Zerstörung der letzten Urwälder vorzugehen. Zehn Jahre später werden noch immer zwischen 10 und 15 Millionen Hektar Urwälder jährlich zerstört. Mit der Unterstützung der Agenda 21 für eine nachhaltige Entwicklung des Rio-Gipfels von 1992, versprach die Schweiz unter anderem, einen Beitrag zur Bekämpfung dieser Abholzung beizutragen. Dies im Einklang mit einer grossen Mehrheit der Schweizer Bevölkerung. Gemäss einer Meinungsumfrage des BUWAL von 1999 möchten 92% der Befragten auf Urwaldholz aus Raubbau verzichten, wovon 52% der Auffassung sind, dass nur ökologisch produziertes Tropenholz importiert werden sollte und 40% sogar den Import generell verboten haben möchten.

"Urwaldfreundlich" heisst: Verzicht auf Holz und Holzprodukte aus Raubbau für den Bau, Unterhalt und Einrichtungen kantonaler Bauten sowie solcher, die vom Kanton massgeblich mitfinanziert werden. Stattdessen soll FSC-zertifiziertes Holz und/oder Holz aus der Schweiz oder dem benachbarten Ausland verwendet werden. Da neues Papier häufig zumindest Anteile von Holz aus Raubbau enthält, soll zudem wann immer möglich Recyclingpapier.eingesetzt und der Papierverbrauch generell gesenkt werden. Dies nicht nur im urwaldfreundlichen Sinn, sondern auch um Kosten zu sparen. Entgegen weit verbreiteten Behauptungen ist der Einsatz von Recyclingpapier nämlich nicht nur sinnvoll, sondern auch kostengünstiger und in den meisten Bereichen der Verwaltungstätigkeit ohne irgendwelche effektiven Nachteile machbar.

FSC: Zertifikat des Forest Stewardship Councils. Nachweis, dass das Holz aus einer sanften Bewirtschaftung stammt. Dieses ist weltweit abgestützt, demokratisch, transparent und geniesst breite Unterstützung unter allen am Wald interessierten Gruppierungen.



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