2003-146
Parlamentarischer Vorstoss |
Titel:
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Interpellation der Grünen Fraktion: Kantonsreferendum gegen das Steuerpaket 2001 ?
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Autor/in:
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Grüne Fraktion
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Eingereicht am:
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19. Juni 2003
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Nr.:
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2003-146
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Das von der bürgerlichen Mehrheit des Parlaments beschlossene Steuerpaket bringt für die Kantone 510 Millionen Franken Mindereinnahmen; hinzu kommen weitere Steuerausfälle in den Kantonen und Gemeinden von schätzungsweise 1.1 bis 1.3 Milliarden Franken. Die neue Ehepaar- und Familienbesteuerung beschenkt vorab Leute mit guten bis bestem Einkommen, 66% aller Entlastungen entfallen bei dieser Neuerung auf Haushalte mit einem Einkommen über 120'000 Franken, Konkubinatspaare mit Kindern sind von jeglicher Steuerentlastung ausgeschlossen. Der im Paket enthaltene Systemwechsel bei der Wohneigentumsbesteuerung ist auf halbem Weg stehen geblieben und führt zu neuen, massiven steuerlichen Ungerechtigkeiten zwischen Mietern und Wohneigentümern.
Nach der Schlussabstimmung am Freitag, läuft nach der Publikation im Bundesblatt die Referendumsfrist von 100 Tagen. Am selben Tag wird die Konferenz der Kantonsregierungen tagen, um über ein erstmals in der Geschichte zu ergreifenden Kantonsreferendum zu beraten. Dazu braucht es acht Kantone. Schon vorher haben sich die Kantone, allen voran die Konferenz der Finanzdirektoren, aufs höchste alarmiert gezeigt, weil mit diesen Beschlüssen die finanzpolitischen Auswirkungen auf die Kantone katastrophal sind. Die Regierung des Kantons St. Gallen hat am Dienstag beschlossen, ein Referendum mitzutragen. Im Grossen Rat des Kanton Bern wird mit Unterstützung des Gesamtregierungsrates ebenfalls eine entsprechende Motion behandelt.
Daher bitten wir den Regierungsrat dringend folgenden Fragen zu beantworten:
1.
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Mit wie vielen Millionen Steuerausfällen (inklusive Gemeinden) hätte unser Kanton nach Annahme des Steuerpakets 2001 zu rechnen?
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2.
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Welche Auswirkungen hätten diese Mindereinnahmen konkret? Wo müssten Budgetstreichungen vorgenommen werden?
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3.
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Welche Haltung wird der Regierungsrat morgen an der Konferenz der Kantonsregierungen einnehmen?
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4.
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Unterstützt der Regierungsrat ebenfalls ein Kantonsreferendum und ist er bereit, das entsprechenden Verfahren einzuleiten ?
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