2003-167
Vorlage an den Landrat |
Titel:
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Geschäftsbericht und Jahresrechnung des Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) für das Betriebsjahr 2002 (Partnerschaftliches Geschäft)
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vom:
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8. Juli 2003
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Nr.:
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2003-167
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Bemerkungen:
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Acrobat (PDF):
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Vorlage
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Vorbemerkungen
Gemäss § 15c Abs. 5 des Spitalgesetzes Basel-Landschaft sowie § 9c Abs. 5 des Spitalgesetzes Basel-Stadt sind Geschäftsbericht und Jahresrechnung des Universitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB) den Parlamenten der Trägerkantone zur Genehmigung zu unterbreiten.
Am 15. April 2003 hat der Kinderspitalrat den revidierten Jahresabschluss 2002 gutgeheissen. Die Jahresrechnung und den entsprechenden Bericht der Revisionsstelle zum Betriebsjahr 2002 hat das UKBB der Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion Basel-Landschaft (VSD) und dem Sanitätsdepartement Basel-Stadt (SD) am 22. April 2003 mit dem Antrag auf Genehmigung vorgelegt. Der Geschäftsbericht 2002 wurde im Mai 2003 nachgereicht. Die entsprechenden Unterlagen sind im Anhang zu diesem Bericht enthalten (s/Beilagen) und durch die zuständigen Departemente (VSD, SD) überprüft worden. Die Regierungen der beiden Kantone haben mit Beschluss vom 8. Juli 2003 die vorgelegte Jahresrechnung des UKBB für das Betriebsjahr 2002 genehmigt.
Mit vorliegendem Bericht kommentiert der Regierungsrat den Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2002 des UKBB und beantragt dem Landrat dessen Genehmigung.
Beilagen:
- Geschäftsbericht 2002 des UKBB
- Bericht der Kontrollstelle mit Jahresrechnung per 31. Dezember 2002 des UKBB
1. Jahresabschluss 2002
Die Jahresrechnung 2002 des UKBB schliesst bei einem Gesamtaufwand von 95.9 Mio. Franken und einem Gesamtertrag von 88.0 Mio. Franken mit einem Fehlbetrag von 7'880'874 Franken (Vorjahr 7'971'999 Franken) ab. Anbei die Übersicht über die Jahresrechnungen der Jahre 1999 bis 2002:
R 1999
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R 2000
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R 2001
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R 2002
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B 2002
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AUFWAND
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Fr.
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Fr.
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Fr
.
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Fr.
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Fr.
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Personalaufwand
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56'563'827
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60'664'358
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64'715'364
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65'535'906
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65'876'0006
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Personalaufwand extern
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1'828'981
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2'175'589
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900'000
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Medizinischer Bedarf
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10'076'541
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12'571'305
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12'052'901
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13'839'398
|
12'139'000
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Lebensmittelaufwand
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947'464
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1'037'001
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1'065'029
|
881'331
|
1'145'000
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||||
Haushaltsaufwand
|
1'385'350
|
1'319'518
|
1'651'374
|
1'552'070
|
1'706'000
|
||||
Unterhalt, Reparaturen
|
1'200'521
|
1'752'660
|
1'459'821
|
1'534'830
|
1'579'000
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||||
Anlagenutzung
|
3'804'688
|
1'480'955
|
542'845
|
1'428'780
|
818'000
|
||||
Miet- und Kapitalzinsen
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1'965'067
|
3'751'926
|
4'600'916
|
4'557'930
|
3'205'000
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||||
Energie und Wasser
|
293'837
|
575'973
|
345'459
|
341'804
|
370'000
|
||||
Verwaltungsaufwand
|
1'379'628
|
2'419'657
|
1'979'857
|
2'143'494
|
1'855'000
|
||||
Entsorgung
|
54'305
|
50'505
|
54'726
|
74'904
|
55'000
|
||||
Übriger Sachaufwand
|
1'171'219
|
708'338
|
1'332'907
|
1'115'281
|
996'000
|
||||
Periodenfremder Aufwand
|
850'334
|
129'920
|
208'034
|
0
|
|||||
Debitorenverluste
|
228'777
|
68'913
|
476'228
|
300'000
|
|||||
Total Sachaufwand
|
22'278'621
|
26'746'949
|
25'284668
|
28'154'085
|
25'168'000
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||||
Gesamttotal Aufwand
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78'842'448
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87'411'307
|
91'829'013
|
95'865'580
|
91'944'000
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||||
ERTRAG
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|||||||||
Tariferträge
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44'649'077
|
47'030'580
|
49'214'159
|
52'903'714
|
49'765'000
|
||||
Übrige Erträge
|
1'370'907
|
1'572'833
|
1'534'332
|
1'281'022
|
1'744'000
|
||||
Veränderung Delkredere
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-950'000
|
550'000
|
0
|
0
|
0
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||||
Beitrag L+F
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12'800'000
|
12'800'000
|
12'800'000
|
12'800'000
|
12'800'000
|
||||
Stat. Versorgung BS,BL
|
9'666'692
|
9'806'155
|
12'598'944
|
13'652'143
|
12'685'000
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||||
Übrige Leistungen
|
7'000'000
|
7'181'021
|
7'144'067
|
7'000'000
|
7'000'000
|
||||
Überführungskredit
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4'213'537
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578'463
|
0
|
0
|
0
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||||
Periodenfremder Ertrag
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565'513
|
347'826
|
347'826
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||||||
Gesamttotal Ertrag
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78'750'213
|
79'519'052
|
83'857'014
|
87'984'706
|
83'994'000
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BETRIEBSERGEBNIS
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-92'236
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-7'892'255
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-7'971'999
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-7'880'874
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-7'950'000
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Nachstehend wird auf die wichtigsten Positionen der Rechnung näher eingegangen.
1.1 Personalaufwand
Die Erhöhung des Personalaufwandes im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf folgende Faktoren zurückzuführen:
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Im Vergleich zum Vorjahr mussten um 1 % höhere Personalkosten vorwiegend aufgrund einer Teuerungsanpassung und einer Reallohnerhöhung in Kauf genommen werden.
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-
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Die Arbeitgeberbeiträge haben um rd. 0.5 Mio. Franken bzw. um 6 % zugenommen. Dies ist (im Umfange von rundd. 0.25 Mio. Franken) auf die Erhöhung des Krankentaggeldes und die Mutterschaftsversicherung zurück zu führen. Der restliche Zuwachs lässt sich mit der generellen Steigerung im Personalaufwand - ohne Erhöhung des Stellenetats - gegenüber dem Vorjahr begründen.
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-
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Bei den externen Personalkosten fallen zusätzliche nicht budgetierte Mehrkosten für die Unterstützungsarbeiten von Ernst & Young für den Jahresabschluss 2001, das Mahnwesen und Hilfe beim Tagesgeschäft (Hauptbuch/Fonds) in's Gewicht. Zusätzlich ist hier der nicht budgetierte Aufwand für das Projekt Mobile (rund 0.9 Mio. Franken) verbucht.
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-
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Trotz hoher Arbeitsbelastung und erhöhtem Patientenaufkommen im stationären Bereich konnte insgesamt im Vergleich zum Vorjahr der durchschnittliche Stellenbestand im UKBB auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Stichtagsbezogen (per 31.12.2002) waren (unter Ausklammerung der Personen in Ausbildung) im Vergleich zum Vorjahr sogar 5 Stellen weniger besetzt.
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1.2 Sachaufwand
Im Vergleich zum Vorjahr hat der Sachaufwand um 2.9 Mio. Franken (+ 11.3%) zugenommen. Folgende Veränderungen zum Vorjahr fallen ins Gewicht:
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Rund 1.3 Mio. Franken der 1.7 Mio. Franken über Budget liegenden Aufwendungen im Bereich des medizinischen Bedarfs betreffen die Medikamentenkosten. Dies ist einerseits auf die gesteigerten Pflegetage und die daraus resultierende Mengenzunahme an Medikamenten (rd. 0.2 Mio. Franken) zurück zu führen. Zudem sind weitere 0.4 Mio. Franken dem Aufbau von Medikamentenlagern aufgrund der Auflösung der Spitalapotheke und für erbrachte Mehrleistungen durch die MTK im UKBB zuzuschreiben. Die restliche Kostenzunahme im medizinischen Bedarf entspricht ansonsten den Steigerungsraten, welche auch an anderen vergleichbaren Universitätskliniken in der Schweiz feststellbar sind.
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-
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Der Lebensmittelaufwand konnte infolge verbesserter Preisverhandlungen und weniger Mitarbeiteressen (Umzug Neonatologie) gegenüber dem Vorjahr gesenkt werden. Zudem wurden im Bereich der Küche Optimierungsmassnahmen umgesetzt.
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-
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Die Übernahme der Reinigung am Standort Bruderholz durch eigenes Personal im Laufe des Jahres 2002 hatten Minderkosten (Konto Haushalt) im Ausmass von 0.1 Mio. Franken zur Folge.
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-
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Die Kosten für Anlagenutzung haben im Berichtsjahr stark zugenommen. Infolge strukturell bedingtem Nachholbedarf wurden im Jahre 2002 bedeutent mehr Investitionen getätigt als im Vorjahr. Gleichzeitig wurden auch Korrekturen bei den Abschreibungsdauern (gemäss Vorschrift H+) vorgenommen, welche beispielsweise im Gebäudebereich zusätzliche Abschreibungskosten von 0.2 Mio. Franken verursachten.
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-
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Die Position "Miet- und Kapitalzinsen" ist gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen. Der Mietaufwand ist zwar um 0.4 Mio. Franken auf rd. 3.4 Mio. Franken angestiegen. Diese Zunahme ist auf die Miete eines Bürocontainers und auf die vertragliche Indexierung im Mietvertrag für den Standort Bruderholz zurück zu führen. Bei den Kapitalkosten hingegen konnten rd. 0.4 Mio. Franken aufgrund verbesserter Kapitalzinskonditionen der Finanzverwaltung des Kantons Basel-Landschaft (also praktisch im gleichen Umfange) wieder eingespart werden.
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-
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Der gesteigerte Verwaltungsaufwand (rd. 0.16 Mio. Franken) im Vergleich zur Rechnung 2001 ist begründet durch zusätzlich benötigte EDV-Lizenzen sowie Ausgaben für den Internet-Auftritt und die Überarbeitung der Hompage.
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-
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Die Zunahme in der Position "Debitorenverluste" ist zum Teil auf nicht einbringbare Forderungen aus den Jahren 1999 und 2000 zurück zu führen. Zudem wurde das Delkredere in der laufenden Periode um 0.2 Mio. Franken erhöht und dem Erfolgsposten "Debitorenverluste" belastet. In den Vorjahren wurde die Delkredereveränderung jeweils im Ertrag unter der Position "Veränderung Delkredere" ausgewiesen.
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In der Position "Periodenfremder Aufwand" sind nicht abgegrenzte Zahlungen an die PK Basel-Stadt in der Höhe von 0.16 Mio. Franken, die das Jahr 2001 betreffen, enthalten.
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1.3 Ertrag
Die Erträge sind gesamthaft um rd. 4.1 Mio. Franken höher als in der Vorjahresperiode ausgefallen. Die Anzahl Patienten(austritte) mit stationärer Behandlung ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 % angestiegen. Die Pflegetage haben sich gar um 1'930 (+ 5,1 % zum Vorjahr) auf insgesamt 40'034 Pflegetage gesteigert. Die ambulanten Behandlungen lagen mit 71'612 Konsultationen leicht unter Vorjahresniveau (Vorjahr 71'813). Bei den teilstationär behandelten Personen ist ein Rückgang um 38 Personen (10,3 %) zu verzeichnen. Bezüglich der Versichertenkategorien musste eine leichte Verlagerung vom Zusatzversicherten- (Halbprivat- / Privatpatienten) in den Grundversichertenbereich festgestellt werden.
1.4 Bilanz
Die Bilanzsumme (s/Bericht der Revisionsstelle) von 29'561'295 Franken (Vorjahr 39'556'973 Franken) enthält auf der Aktivseite als grössten Posten die Patientendebitoren in Höhe von 20.2 Mio. Franken (Vorjahr 29.9 Mio. Franken). Es handelt sich dabei praktisch ausschliesslich um Forderungen gegenüber Garanten. Die Einbringlichkeit der gesamten Debitorenforderungen wird von Seiten des UKBB - trotz markanter Zunahme der Debitorenverluste im Jahre 2002 (s/Anmerkungen) als gut eingeschätzt. Der Rückgang der Patientendebitoren im Vergleich zum Vorjahr beträgt gesamthaft gesehen rd. 8.9 Mio. Franken (- 9.7 Mio. Franken in der Position Patientendebitoren sowie + 0.8 Mio. Franken in der Aktiven Rechnungsabgrenzung). Der Abbau des Debitorenbestandes um beinahe 30 % im Vergleich zum Vorjahr (einschliesslich der im Vorjahr abgegrenzten Forderungen) ist bei gleichzeitiger Erhöhung des Umsatzes auf die Bemühungen zur Behebung der Schwachstellen in den administrativen Prozessen zurück zu führen.
Auf der Passivseite fällt - nebst den Betriebskontokorrenten mit den Kantonen, die im Berichtsjahr umfinanziert wurden - als grösste Position das negative "Eigenkapital" in der Höhe von rd. 23.8 Mio Franken auf. Gemäss den Beschlüssen des Landrates (BL) vom 13.02.2003 und des Grossen Rates (BS) vom 12.02.2003 ist die Abtragung der aufgelaufenen Finanzierungslücke der Jahre 1999 bis 2002 im Umfang von total 23'906'490 Franken genehmigt worden. Gesamthaft stellt sich die Eigenkapitalsituation nach der im Frühjahr 2003 erfolgten Abtragung durch die Kantone wie folgt dar:
(siehe auch Darstellung im Anhang des Revisionsberichtes)
Total Verlustvortrag gemäss Bilanz 31.12.2002
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23'837'361.--
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Abtragung des Verlustvortrages gemäss Beschlüssen
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23'906'490.--
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Wiederhergestelltes Eigenkapital per 2003
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69'129.--
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1.5 Bericht der Revisionsstelle
Der Bericht der externen Revisionsstelle "PriceWaterhouseCoopers" (s/Beilage) beurteilt die Buchführung und Jahresrechnung 2002 als den Gesetzen, Reglementen und weiteren zu beachtenden Vorschriften entsprechend und empfiehlt die Rechnung ohne Vorbehalte oder Einschränkungen zur Genehmigung. Ohne das Prüfurteil einzuschränken wird auf folgende Punkte verwiesen:
"Bei der Pensionskasse des Basler Staatspersonals und der Basellandschaftlichen Pensionskasse, bei welchem das UKBB angeschlossen ist, bestehen zur Zeit Unterdeckungen. Die Höhe und der Zeitpunkt der allenfalls durch das UKBB zu leistenden wesentlichen Zahlungen hängen von künftigen Sanierungsentscheiden der Pensionskassen und der Trägerkantone ab und können nicht abschliessend beurteilt werden."
"Die Bilanz weist ein negatives Eigenkapital von 23.8 Mio. Franken auf. Die kumulierten Betriebsverluste bis und mit 31. Dezember 2002 sind, wie im Anhang erläutert, durch rechtsgültige Beschlüsse der beiden Trägerkantone im Februar 2003 übernommen worden."
"Vorhandene Mängel in den administrativen Prozessen wurden im Betriebsjahr teilweise behoben. Verbleibende Schwächen in den Geschäftsabläufen, sowie Mängel des internen Kontrollsystems sollen im Rahmen des Reorganisationsprojektes "Mobile" im Jahre 2003 gezielt beseitigt werden."
2. Antrag
Der Regierungsrat beantragt dem Landrat, den Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2002 des Universitäts-Kinderspitals beider Basel zu genehmigen.
Liestal, den 8. Juli 2003
IM NAMEN DES REGIERUNGSRATES
Der Präsident: Straumann
Der Landschreiber: Mundschin
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