2003-4
Parlamentarischer Vorstoss |
Titel:
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Postulat von Bruno Steiger: Denkmäler schleift man nicht
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Autor/in:
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Bruno Steiger, SD
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Eingereicht am:
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9. Januar 2003
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Nr.:
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2003-004
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Denkmäler schleift man nicht, zumindest tut man dies nicht in Demokratien. Der Abbruch von Denkmälern war bisher eher Sache von Diktaturen oder von politischen Systemen, die stark (revolutionär) im Umbruch waren. Die regierungsrätliche Entscheidung, die Skulptur "Volk und Staat" von August Suter, welche vor einem Liestaler Regierungsgebäude stand, einzumotten, mahnt an die Bücherverbrennungen in totalitären Staaten. So ganz nach dem Motto: Was nicht in die herrschende ideologische Welt passt, muss weg. Denkmalschleifung widerspricht unserem demokratischen Grundsätzen, selbst wenn diese Skulptur "nur" in einem Lagerraum eingemottet wird. Mit dem gleichen Recht müsste man sonst manch anderes Denkmal, das an einen Krieg erinnert, oder Denkmäler für Persönlichkeiten, die man unter heutigen Optik anders einstuft als dies noch vor Jahrzehnten der Fall war, auch beseitigen. Wenn der Baselbieter Regierungsrat der Meinung ist, dass diese Skulptur unter heutigen - feministischer - Optik nicht mehr vertretbar ist, hätte er auch anders reagieren können. Um den neuen Mehrheits-Zeitgeist auszudrücken, hätte man neben dem bestehenden Denkmal ein Kunstwerk platzieren können, das dem Gleichstellungsbedürfnis unserer Zeit entspricht. Man hätte so zwei Welten nebeneinander gehabt, die alte und die neue Welt.
Ich bitte daher den Regierungsrat
1.) Die Skulptur "Volk und Staat" wieder an ihren ursprünglichen Standtort, vor der Gebäudeversicherung in Liestal aufzustellen.
2.) Gleichzeitig abzuklären, ob der Wunsch besteht, an diesem Standort ein weiteres Kunstwerk zu platzieren, das dem Gleichstellungsbedürfnis unserer Zeit entspricht.
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