2003-11 (1)


1. Die Vorlage im Überblick
In dem vom Landrat überwiesenen Vorstoss aus dem Jahr 2000 wird ein Konzept verlangt, das die Förderung des beruflichen Nachwuchses ganzheitlich und umfassend regelt, und zwar unter Einbezug der Berufsschau in Pratteln sowie der Aktivitäten der einzelnen Berufsverbände; dies unter besonderer Berücksichtigung der strategisch wichtigen Berufe.
Die in der Vorlage 2003/011 von der Regierung als Antwort festgehaltenen Entwicklungen und Anstrengungen zeigen auf, dass

2. Die Beratung in der Kommission
Die EKK hat die Vorlage 2003/011 anlässlich ihrer Sitzung vom 27. Februar 2003 in Anwesenheit von Regierungsrat Peter Schmid sowie des Leiters des Amtes für Berufsbildung und Berufsberatung, Niklaus Gruntz, behandelt.
Peter Holinger hat aufgrund einer mündlichen Anfrage auf eine Anhörung verzichtet. Gegenüber dem Kommissionspräsidenten hat er sich mit der Abschreibung des Postulates einverstanden erklärt, wobei er seine „alte" Sorge bezüglich des Ungleichgewichtes im finanziellen Engagement des Kantons zwischen der beruflichen Ausbildung einerseits und der gymnasialen/universitären andererseits wiederholt hat.
Bei der Behandlung der im Vorstoss angesprochenen Problematik wird hervorgehoben, dass sich die Situation auf dem Lehrstellenmarkt seit dem Einreichen des Postulates im Jahr 2000 markant verändert hätte. Die EKK nimmt von einem im Februar 2003 erarbeiteten Dokument Kenntnis, das die teilweise sehr unterschiedliche Entwicklung der Lehrstellensituation im Kanton Basel-Landschaft zum Ausdruck bringt. Für den Zeitraum zwischen Januar 2002 und Januar 2003 weisen die Zahlen der gemeldeten Lehrstellen Veränderungen in der Spannbreite von minus 29 % (Koch/Köchin) und plus 23,7 % im Verkauf/Detail-handel auf. Letztlich muss jedoch die Tatsache zur Kenntnis genommen werden, dass auch in unserem Kanton die Zahl der offenen Lehrstellen in den letzten Monaten von den Firmen nach unten korrigiert wurde (1097 im Januar 2003 für den Lehrbeginn im Sommer 2003 gegenüber 1159 zum gleichen Zeitpunkt für den Lehrbeginn im Sommer 2002).
In der Beratung wird vor allem auch die Sorge zum Ausdruck gebracht, dass es die schulisch Schwächsten seien, die unter der wenig erfreulichen Lehrstellenentwicklung zu leiden hätten. Angeregt wird dabei, mit einem zweiten Brückenangebot eine Auffangmöglichkeit zu schaffen. Dem wird entgegen gehalten, dass der Kanton bereits ein beachtliches Angebot („Wie weiter", „Take-off", „e lehr mit kick") kennt; warnend wird zudem darauf hingewiesen, dass mit einem Ausbau der Brückenangebote die Problematik nur aufgeschoben und nicht aufgehoben würde (der dadurch erzeugte Rückstau wird in einem späteren Zeitpunkt zusammen mit den ordentlichen
Schulabgängern auf den Lehrstellenmarkt strömen). Überdies wird auf die im neuen Berufsbildungsgesetz verankerte „Attestlehre" hingewiesen, welche als zweijährige berufliche Grundausbildung die bisherige Anlehre ersetzt. Schliesslich hat in den letzten Jahren immer mehr auch der Weg über Ausbildungsverbünde an Bedeutung gewonnen, eine Lösung, die insbesondere kleinen Firmen ermöglicht, Lehrlinge für die praktische Ausbildung aufzunehmen.
Bezüglich des von Peter Holinger monierten ungleichen finanziellen Engagements des Kantons wird auf die im neuen Bildungsgesetz verankerten Verbesserungen hingewiesen (§ 98, der den Kanton verpflichtet, sich an den Prüfungsgebühren zu beteiligen), aber auch auf die im § 2 postulierte „Gleichwertigkeit" der verschiedenen Bildungswege.
Wie der Postulant nimmt auch die Kommission von den vielfältigen Anstrengungen der Verwaltung aber auch von der kaum beeinflussbaren wirtschaftlichen Entwicklung Kenntnis und sieht keine Veranlassung, das Postulat nicht abzuschreiben.

3. Antrag
Mit 12 gegen 0 Stimmen beantragt die EKK dem Landrat, das Postulat 2000/167 als erfüllt abzuschreiben.

Pfeffingen, den 25. März 2003

Im Namen der Erziehungs- und Kulturkommission
Der Präsident: Eugen Tanner



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