2002-287
Parlamentarischer Vorstoss |
Titel:
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Interpellation von Eugen Tanner: Welche Fachhochschule braucht unsere Region
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Autor/in:
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Eugen Tanner, CVP/EVP Fraktion
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Eingereicht am:
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14. November 2002
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Nr.:
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2002-287
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Zwischenzeitlich scheint Bewegung in die Frage der künftigen Zusammenarbeit unter den drei Fachhochschulen gekommen zu sein, insbesondere in Bezug auf das konkrete Führungsmodell und - was noch viel wichtiger ist - in Bezug auf die Frage, welche Fachhochschule längerfristig welche Studienrichtungen (Grundausbildung und Spezialrichtungen innerhalb der Bereiche Technik, Wirtschaft sowie Kunst und Gestaltung) anbieten und pflegen soll. Mit der Beantwortung dieser Fragestellungen kommt unweigerlich auch die Bedeutung der Fachhochschule für den Lebens- und Wirtschaftraum Nordwestschweiz (begrenzt durch den Jura) zum Ausdruck.
In diesem Zusammenhang ersuche ich den Regierungsrat, zu den folgenden Fragen Stellung zu beziehen:
1)
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Teilt der Regierungsrat die Auffassung, dass der Lebens- und Wirtschaftsraum NW-CH mit seiner natürlichen Begrenzung durch die Jurahöhen auch in Zukunft eine an den Bedürfnissen der Wirtschaft - vor allem auch der KMU - orientierte Fachhochschule mit starker Präsenz in den wirtschaftlichen und technischen Bereichen braucht? Ist dabei für den RR die Vision einer Hochschule NW-CH (Universität und Fachhochschule) ein erstrebenswertes Ziel?
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2)
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Das künftige Führungsmodell der Fachhochschule NW-CH ist noch nicht endgültig festgelegt. Welchem Modell (Kooperationsvertrag oder Fusion) gibt der RR den Vorzug? Welchen Mehrwert müsste das Fusionsmodell in jedem Fall erzeugen, damit der RR hierzu grünes Licht erteilen würde?
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3)
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Die vom Bundesrat definierte Fachhochschulregion NW-CH deckt sich nicht mit dem geographisch, durch die Jurahöhen definierten Raum. Würde es der RR begrüssen, wenn die Fachhochschulregion NW-CH neu im Sinne des traditionellen, geographischen Raumes definiert würde? Falls dem so ist, wäre er bereit, sich - unterstützt durch die Regierung BS sowie die eidgenössischen ParlamentarierInnen - für eine solche Lösung einzusetzen?
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4)
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Angesichts der Bevölkerungs- wie auch der Studierendenzahlen (bezogen auf die Region) dürfte es langfristig schwierig sein, flächendeckend alle Fachrichtungen in der ganzen Breite und Tiefe anzubieten. Erachtet es der RR als notwendig und unumgänglich, dass sich die FHBB auf einzelne Richtungen konzentrieren und spezialisieren muss? Wenn dem so ist, teilt er die Forderung der Wirtschaft, dass im Angebot der Fachhochschule weiterhin - mindestens - eine Grundausbildung in den technischen und wirtschaftlichen Disziplinen enthalten sein muss? Wie sieht er eine mögliche "Aufgabenteilung" mit den beiden FH Aargau und Solothurn? Teilt der RR die Meinung, dass ein Rückzug der FHBB auf die beiden Bereiche "Chemie" sowie "Kunst und Gestaltung" nicht in Frage kommen kann?
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5)
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Der FHBB liegt ein Staatsvertrag zwischen den Kantonen BL und BS zugrunde. Sind in der Beurteilung der anstehenden Fragen sowie in der künftigen Ausrichtung der (Fach)Hochschulpolitik divergierende Auffassungen zwischen den beiden Regierungen vorhanden? Ziehen beide Regierungen am gleichen Strick und in die gleiche Richtung? Wo bestehen allenfalls divergierende Ansichten?
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6)
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Bestehen für den Fall, dass es zu einer eigentlichen Fachhochschule NW-CH mit vier Trägerkantonen kommt, bereits konkrete Vorstellungen in Bezug auf deren Finanzierung? Wie schätzt der RR für diesen Fall die finanziellen Auswirkungen auf den Kanton BL ein?
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