Vorlage an den Landrat
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Vorlage an den Landrat |
Titel: | Jahresbericht und Rechnung des Universitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB) für das Betriebsjahr 2001 sowie Abtragung der aufgelaufenen Finanzierungslücken der Jahre 1999 bis 2002 | |
vom: | 5. November 2002 | |
Nr.: | 2002-277 | |
Bemerkungen: | Inhaltsübersicht dieser Vorlage || Verlauf dieses Geschäfts |
Vorbemerkungen
Gemäss § 9c Abs. 4 des Spitalgesetzes Basel-Stadt sowie § 15c Abs. 4 des Spitalgesetzes Basel-Landschaft sind Geschäftsbericht und Jahresrechnung des UKBB den Parlamenten der Trägerkantone zur Kenntnisnahme zu unterbreiten.
Am 15. April 2002 hat der Kinderspitalrat den revidierten Jahresabschluss 2001 gutgeheissen. Die Jahresrechnung und der entsprechende Bericht der Revisionsstelle zum Betriebsjahr 2001 hat das UKBB dem Sanitätsdepartement Basel-Stadt (SD) sowie der Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion Basel-Landschaft (VSD) am 22. April 2002 mit dem Antrag auf Genehmigung vorgelegt. Der Geschäftsbericht 2001 wurde im Mai 2002 nachgereicht. Die entsprechenden Unterlagen sind im Anhang zu diesem Bericht enthalten (Beilagen 1 und 2) und durch die zuständigen Departemente (SD, VSD) überprüft worden. Die Regierungen der beiden Kantone haben mit Beschluss vom 5. November 2002 die vorgelegte Jahresrechnung des UKBB für das Betriebsjahr 2001 genehmigt.
Mit vorliegendem Bericht kommentiert nun der Regierungsrat den Jahresabschluss 2001 und äussert sich zur aktuellen Situation im Rechnungswesen des UKBB und zur Behandlung der aufgelaufenen Finanzierungslücken.
1. Jahresabschluss 2001
Die Jahresrechnung 2001 des UKBB schliesst bei einem Gesamtaufwand von 93.6 Mio. Franken und einem Gesamtertrag von 85.7 Mio. Franken mit einem Fehlbetrag von 7'971'999 Franken (Vorjahr: 7'892'255 Franken) ab.
Übersicht über die Jahresrechnungen 1999 bis 2001
R 1999 | R 2000 | B 2001 * | R 2001 | ||||
AUFWAND | Fr. | Fr. | Fr . | Fr. | |||
Personalaufwand | 56'563'827 | 60'664'358 | 61'332'000 | 63'802'035 | |||
Medizinischer Bedarf | 10'076'541 | 12'571'305 | 11'084'000 | 12'052'901 | |||
Lebensmittelaufwand | 947'464 | 1'037'001 | 995'000 | 1'065'029 | |||
Haushaltsaufwand | 1'385'350 | 1'319'518 | 1'455'000 | 1'651'374 | |||
Unterhalt, Reparaturen | 1'200'521 | 1'752'660 | 1'300'000 | 1'459'820 | |||
Anlagenutzung | 3'804'688 | 1'480'955 | 800'000 | 542'845 | |||
Miet- und Kapitalzinsen | 1'965'067 | 3'751'926 | 2'600'000 | 4'600'917 | |||
Energie und Wasser | 293'837 | 575'973 | 308'000 | 345'459 | |||
Verwaltungsaufwand | 1'379'628 | 2'419'657 | 1'448'000 | 1'979'857 | |||
Entsorgung | 54'305 | 50'505 | 60'000 | 54'726 | |||
Übriger Sachaufwand | 1'171'219 | 708'338 | 1'288'000 | 1'332'907 | |||
Externes med. Personal | 4'583'334 | ||||||
Periodenfremder Aufwand | 850'334 | 129'920 | |||||
Debitorenverluste | 228'777 | 68'913 | |||||
Total Sachaufwand | 22'278'621 | 26'746'949 | 21'338'000 | 29'868'002 | |||
Gesamttotal Aufwand | 78'842'448 | 87'411'307 | 82'670'000 | 93'670'037 | |||
ERTRAG | |||||||
Tariferträge | 44'649'077 | 47'030'580 | 48'717'000 | 49'214'159 | |||
Übrige Erträge | 1'370'907 | 1'572'833 | 1'371'000 | 1'534'332 | |||
Ertrag Personalverleih | 1'841'023 | ||||||
Veränderung Delkredere | -950'000 | 550'000 | 0 | ||||
Beitrag L+F | 12'800'000 | 12'800'000 | 12'800'000 | 12'800'000 | |||
Stat. Versorgung BS,BL | 9'666'692 | 9'806'155 | 12'776'000 | 12'598'944 | |||
Übrige Leistungen | 7'000'000 | 7'000'000 | 7'000'000 | 7'000'000 | |||
Überführungskredit | 4'213'537 | 578'463 | 0 | ||||
Hochschulförderung | 181'021 | 144'067 | |||||
Periodenfremder Ertrag | 565'513 | ||||||
Gesamttotal Ertrag | 78'750'213 | 79'519'052 | 82'664'000 | 85'698'038 | |||
BETRIEBSERGEBNIS | -92'236 | -7'892'255 | -6'000 | -7'971'999 |
* Die in der Spalte B2001 dargestellten Zahlen entsprechen dem Budget des Jahres 2001, aufgestellt durch die Finanztaskforce vom 31.05.2001.
Überführungskredit: Verteilung auf Kostenarten gemäss definitiver Abrechnung
Nachstehend wird auf die wichtigsten Positionen der Rechnung näher eingegangen.
1.1 Personalaufwand
Gegenüber dem Vorjahr wurde im Berichtsjahr der Aufwand für externes medizinisches Personal (s/Externes med. Personal 4.5 Mio. Franken) nun separiert im Sachaufwand ausgewiesen und der durch Dritte finanzierte Personalaufwand (s/Ertrag Personalverleih 1.8 Mio. Franken) unter Beachtung des Bruttoprinzips ebenfalls in einer eigenen Position dargestellt. Nach wie vor sind, da faktisch dem Personalaufwand zuzurechnen, die Kosten für Fremdarbeiten (EDV 0.5 Mio. Franken und Rechnungswesen 1.3 Mio. Franken) im Personalaufwand enthalten.
Die Erhöhung des Personalaufwandes im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf folgende Faktoren zurückzuführen:
- | Umstellung auf das Bruttoprinzip (s/Anmerkung im einleitenden Abschnitt). Die Einnahmen aus Personalverleihungen sind neu korrekt im Ertrag und nicht mehr als Verrechnung im Personalaufwand ausgewiesen worden (1.8 Mio. Franken). |
- | Mehrkosten im Vergleich zum Vorjahr (rd. 1.5 Mio. Franken) durch notwendige Inanspruchnahme externer interimistischer Berater zur Aufarbeitung der Rückstände im Rechnungswesen (inkl. Patientenadministration) und zur Abdeckung der kurzfristig entstandenen personellen Vakanzen. |
- | Erhöhung des durchschnittlichen Stellenbestandes im Vergleich zum Vorjahr um 38 Stellen zur Verminderung der - schwergewichtig im Pflegebereich - festgestellten zu hohen Arbeitsbelastung und aufgrund des höheren Patientenaufkommens im stationären wie auch im teilstationären Bereich (s/Anmerkung unter Ertrag). |
1.2 Sachaufwand
Im Vergleich zum Vorjahr hat der Sachaufwand um 3.1 Mio. Franken (+ 11.6%) zugenommen. Folgende Veränderungen zum Vorjahr fallen ins Gewicht:
- | Der Aufwand für "Externes medizinisches Personal" (4.5 Mio. Franken) wird neu unter den Sachkonten separat ausgewiesen (s/Einleitung zum Personalaufwand). |
- | Der Aufwand für "Anlagenutzung" (Abschreibungen) ist im Vergleich zum Vorjahr um rd. 0.8 Mio. Franken tiefer, da in den Jahren 1999 und 2000 zusätzlich die Abschreibungen der aus dem Ueberführungskredit finanzierten Investitionen enthalten waren. |
- | Die "Miet- und Kapitalzinsen" sind um rd. 0.85 Mio. Franken höher als im Vorjahr ausgefallen. Der Mietaufwand betrug rd. 3.0 Mio. Franken und die Zinskosten (an die beiden Kantone) belief sich auf rd. 1.6 Mio. Franken. Die verzinslichen Kontokorrentschulden konnten nicht im vorgesehenen Rahmen (s/Budget) abgebaut werden, da die aufgelaufenen Verlustvorträge der vergangenen Jahre jeweils vorgetragen wurden. |
- | Die Kosten für "Energie und Wasser" fielen im Vergleich zum Vorjahr infolge eines Stromsparbonus über 218'500 Franken entsprechend tiefer aus. |
- | Die Verminderung im "Verwaltungsaufwand" (rd. 0.4 Mio. Franken) im Vergleich zur Rechnung 2000 ist begründet durch tiefere Revisions- und Werbekosten sowie durch geringeren Aufwand im Zusammenhang mit der Erstellung des Jahresabschlusses. |
- | Die Position "Übriger Sachaufwand" hat sich im Vergleich zum Vorjahr um rd. 0.6 Mio. Franken erhöht. Ausschlaggebend für diese Erhöhung ist der Umstand, dass die Sachversicherungsprämie des Jahres 2000 bereits der Rechnung 1999 belastet und nicht zu Lasten des Rechnungsjahres 2000 korrekt abgegrenzt wurde. |
- | In der Position "Periodenfremder Aufwand" sind SAP-Lizenzen pro 1999 und 2000 sowie die Bereinigung einer Inventurdifferenz des Jahres 2000 enthalten. |
Aufgrund dieser Faktoren resultierte im Vorjahresvergleich eine Aufwandsteigerung im Ausmass von insgesamt 6.2 Mio. Franken. Zum Teil sind diese Mehrbelastungen auch auf die im Jahre 2000 eingeleiteten Massnahmen zur Behebung festgestellter Mängel zurückzuführen.
1.3 Ertrag
Die Erträge sind gesamthaft um rd. 6.2 Mio. Franken höher als in der Vorjahresperiode. Im Vergleich zum Vorjahr hat das UKBB einen Zuwachs an Patienteneintritten (+ 4,5 %) wie auch an teilstationären Behandlungen (+ 7,5 %) zu verzeichnen. Die Pflegetage haben um 2'395 (+ 6,7 % zum Vorjahr) auf insgesamt 38'104 Pflegetage zugenommen. Die ambulanten Behandlungen lagen mit 71'813 Konsultationen praktisch unverändert auf Vorjahresniveau. Bezüglich der Versichertenkategorien konnte eine leichte Verlagerung in den Zusatzversichertenbereich (Halbprivat- / Privatpatienten) festgestellt werden.
1.4 Bilanz
Die Bilanzsumme von 39'556'973 Franken (Vorjahr: 50'751'794 Franken) enthält auf der Aktivseite als grössten Posten die Patientendebitoren in Höhe von 29.9 Mio. Franken (Vorjahr 33.2 Mio. Franken. Es handelt sich dabei praktisch ausschliesslich um Forderungen gegenüber Garanten. Die Einbringlichkeit der gesamten Debitorenforderungen wird von Seiten des UKBB - infolge der im Geschäftsjahr 2000 und 2001 in geringem Ausmass erlittenen Debitorenverluste - als gut eingeschätzt. Der Rückgang der Patientendebitoren im Vergleich zum Vorjahr beträgt gesamthaft gesehen über 7.6 Mio. Franken (3.2 Mio. Franken in der Position Patientendebitoren und weitere rd. 4.4 Mio. Franken in der Aktiven Rechnungsabgrenzung). Der Abbau des Debitorenbestandes um rd. 20 % im Vergleich zum Vorjahr (einschliesslich der im Vorjahr abgegrenzten Forderungen) ist - bei gleichzeitiger Erhöhung des Umsatzes - auf die Bemühungen zur Behebung der Schwachstellen im Rechnungswesen bzw. in der Patientenadministration und die daraus resultierende nun zeitnahe Fakturierung mit aktivem Inkasso zurückzuführen.
1.5 Bericht der Revisionsstelle
Der Bericht der externen Revisionsstelle "Ernst & Young AG" (s/Beilage) beurteilt die Buchführung und Jahresrechnung 2001 als den Gesetzen, Reglementen und weiteren zu beachtenden Vorschriften entsprechend und empfiehlt die Rechnung ohne Vorbehalte oder Einschränkungen zur Genehmigung.
Fortsetzung >>>
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