2002-72
Parlamentarischer Vorstoss |
Titel:
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Postulat von Jacqueline Halder: Lückenlose und unabhängige Aufklärung über die Gefährdung des Trinkwassers durch die Chemiemülldeponien in Muttenz
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Autor/in:
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Jacqueline Halder, SP-Fraktion (Abt, Aeschlimann, Chappuis, Fuchs, Hilber, Joset, Meschberger, Münger, Nussbaumer, Plattner, Portmann, Rudin Christoph, Rudin Karl, Schmied, Wüthrich und Ziegler)
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Eingereicht am:
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14. März 2002
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Nr.:
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2002-072
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Die Feldrebengrube beherbergt schätzungsweise 13'000 Tonnen giftigen Chemiemülls, welcher von der chemischen Industrie Basels im Grundwassergebiet der Hard abgelagert wurde. Rund 100'000 Menschen in der Region Basel beziehen ihr Trinkwasser aus der Hard. Allein Basel-Stadt bezieht nach dem neuen Hardwasservertrag jährlich rund 10 Mio m3 Wasser von der Hardwasser AG. Sollte diese Trinkwasserquelle wegen Verunreinigungen eines Tages geschlossen werden müssen, dann wäre die Trinkwasserversorgung der Region Basel ernsthaft gefährdet.
Noch in den 50-er Jahren wurde mit dem Segen der Baselbieter Regierung in der Feldrebengrube Chemiemüll abgelagert, obwohl eine Gefährdung der Trinkwasserfassungen nicht ausgeschlossen werden konnte. Erst die Verschmutzung des Florin-Brunnens und harsche Kritik der Betroffenen führte dazu, dass die Deponie 1957 geschlossen wurde. Seither wurden viele offene Frage nicht angegangen. Es blieb unklar, wie der gelagerte Chemiemüll zusammengesetzt ist, wo die Sickerbrühe hinfliesst, und ob sie allenfalls in die Trinkwasserzone vordringt. Die heute bestehende Messnetze werden von Fachleuten als ungenügend, die getätigten Schadstoffmessungen als teilweise unbrauchbar eingestuft.
Endlich, im Januar 2002 wurde ein neuer Untersuchungsbericht über die Muttenzer Deponien veröffentlicht. Gemäss einem Artikel in der Basler Zeitung vom 2. März 2002 wurde jedoch der Originalbericht von Vertretern der basellandschaftlichen Behörden und der chemischen Industrie "überarbeitet". Die Glaubwürdigkeit des neuesten Berichts ist somit nicht mehr gegeben. Was angesichts der Risiken für die benachbarten Trinkwasserbrunnen somit immer noch fehlt sind glaubwürdige, unabhängige Untersuchungsergebnisse.
Deshalb ersuche ich den Regierungsrat:
1.
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Eine unabhängige Institution - wie etwa die Eawag - mit der Untersuchung der Auswirkungen der Deponie Feldreben und der anderen Chemiemülldeponien in Muttenz (Rothusstrasse, Margelacker) zu beauftragen.
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2.
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Eine zweite unabhängige Institution, wie etwa das Geologische Institut der Universität Basel, mit der Untersuchung der Zuflussverhältnisse von verschmutztem Grundwasser aus dem Bereich der Feldrebengrube Richtung Trinkwasserbrunnen der Hard zu beauftragen.
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3.
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Eine dritte unabhängige Institution, z.B. das Institut für organische Chemie der Universität Basel, mit den chemischen Analysen zu beauftragen, die für die obigen Untersuchungen notwendig sind und die auf die damalige Produktionspalette der chemischen Industrie ausgerichtet sein müssen.
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