Vorlage an den Landrat
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Vorlage an den Landrat |
Titel: | A: Gewährung eines Kredits für die Vorprojektphase für die Errichtung eines Neubaus des Universitätskinderspitals beider Basel (UKBB) | |
vom: | 28. Mai 2002 | |
Nr.: | 2002-136 | |
Bemerkungen: | Inhaltsübersicht dieser Vorlage || Verlauf dieses Geschäfts |
8. Bauplanung
8.1 Richtplan Schällemätteli
Der vorgesehene Standort für den Neubau UKBB liegt auf einer Parzelle, auf der heute neben dem Frauenspital Bauten der Universität (Biozentrum, Pharmazentrum) sowie das Vollzugsgefängnis Schällemätteli untergebracht sind. Da sowohl das Frauenspital wie auch die Gefängnisbauten in Kürze zur Disposition stehen, bemühen sich derzeit verschiedene Nutzergruppen um diesen Standort. Neben dem Neubau des UKBB sollen hier nach Möglichkeit Projekte der Universität und des Gesundheitswesens verwirklicht werden. Überdies soll im Rahmen des Programms "5'000 neue Wohnungen" auch ein Teil des Areals für Wohnungsbau genutzt werden. Im Rahmen einer Testplanung hat das Baudepartement deshalb das Mass der möglichen Nutzung sowie ein städtebauliches Konzept für die Bebauung ermitteln lassen. Die Resultate dieser Studien bildeten in der Folge die Basis für den "Richtplan Schällemätteli". Dieser Richtplan sieht für öffentliche Nutzungen maximal 50'000 m2 oberirdische Bruttogeschossfläche (BGF) sowie einen Wohnanteil von rund 20% der Gesamtnutzung vor. Nach der Realisierung des UKBB verbleiben somit noch rund 30'000 m2 BGF für die geplanten Projekte der Universität und des Gesundheitswesens übrig.
Der Richtplan Schällemätteli ist ein behördenverbindliches bzw. verwaltungsweisendes Instrument. Er kann aber bei Bedarf rasch auf zukünftige Anforderungen angepasst werden, da der Regierungsrat Basel-Stadt in eigener Kompetenz jederzeit Änderungen beschliessen kann.
Der Planungspermimeter für den Neubau UKBB soll für die Erreichung einer optimalen Lösung, welche neben den räumlichen Gegebenheiten auch die finanziellen Möglichkeiten in hohem Masse berücksichtigt, in der Vorprojektphase möglichst breit definiert werden. Deshalb umfasst dieser neben dem Areal Schällemätteli auch die dem Kantonsspital Basel unmittelbar angrenzenden Standorte.
8.2 Der Wettbewerb als erster Planungsschritt
Die Vergabe der Planerleistungen für den Neubau des UKBB hat nach den geltenden Vergaberichtlinien des Kantons Basel-Stadt zu erfolgen. Der entsprechende Generalplanerauftrag muss deshalb öffentlich ausgeschrieben werden. Im Rahmen eines Präqualifikationsverfahrens werden ca. 20 qualifizierte Teams ermittelt, welche zur ersten Stufe eines Projektwettbewerbes eingeladen werden. Diese erste Stufe dient der Festlegung eines städtebaulichen Konzeptes bei der Umsetzung des Raumprogramms für den Neubau UKBB in Relation zu den übrigen Arealnutzungen. Aus den eingereichten Entwürfen wählt die Jury ca. fünf Vorschläge aus, welche von den Verfasserteams in der zweiten Wettbewerbsstufe zu definitiven Projektvorschlägen weiterentwickelt werden sollen. Die Beurteilung dieser Entwürfe wird vom gleichen Preisgericht vorgenommen, welches die Präqualifikation sowie die Jurierung der Arbeiten der ersten Wettbewerbsstufe durchgeführt hat. Hauptkriterien werden in dieser zweiten Stufe die architektonische Gestaltung, die Funktionalität und die Wirtschaftlichkeit sein. Der Auftrag zur Ausführung des Bauvorhabens soll von den Regierungen der beiden Basel auf Grund der Empfehlung des Preisgerichts erfolgen.
Mit dem zweistufigen Verfahren soll einerseits stufengerecht die Nachhaltigkeit des Richtplanes Schällemätteli überprüft werden. Gegebenenfalls können notwendige Korrekturen zeitgerecht vorgenommen werden. Andererseits soll durch die Reduktion der Zahl der Wettbewerbsteilnehmer im Rahmen einer Zwischenbeurteilung unnützer Aufwand von Bewerbern verhindert werden. Das ganze Wettbewerbsverfahren soll anonym durchgeführt werden. Es nimmt voraussichtlich rund 12 Monate in Anspruch.
8.3 Das weitere Planungsverfahren
Der im Rahmen des Wettbewerbs ausgewählte Projektvorschlag soll die Grundlage für die weitere Planungsarbeit bilden. Den Projektverfassern wird als Generalplanerteam in einem weiteren Schritt eine erste Überarbeitung des Projektes in Auftrag gegeben. Grundlage dafür bilden die Anregungen der Wettbewerbsjury sowie Änderungs- und Ergänzungsvorschläge nach einer Überprüfung durch die verschiedenen in der Projektorganisation vertretenen Gremien. Der so überarbeitete Projektvorschlag gilt es anschliessend bezüglich der Kostenprämissen zu überprüfen. Vorgesehen ist zu diesem Zwecke die Erteilung eines Auftrages an einen Kostenplaner mit Erfahrungen im Spitalbau. Übersteigt die entsprechende Kostenschätzung die in Kapitel 7.1 dieses Berichts festgehaltenen Annahmen, muss der Vorschlag auf kostensparende Änderungen überprüft und allenfalls angepasst werden.
Der in der vorstehenden Art zum eigentlichen Vorprojekt überarbeitete Wettbewerbsvorschlag dient als Grundlage für eine zweite Kreditvorlage an die Parlamente. Diese soll wie in Kapitel 7.2 bereits ausgeführt alle Kosten für die Ausarbeitung des Bauprojektes und die Ausführung des Bauvorhabens beinhalten. Der zu genehmigende Kredit ist als Kostendach zu betrachten.
Die Ausarbeitung des Bauprojektes sowie die Vorbereitung der Ausführung (Plan- und Ausschreibungsunterlagen) wird in einem dritten Schritt an die Verfasser des Vorprojektes übertragen. Diese Weiterbearbeitung wird unter der Kontrolle und der Mitarbeit der für die vorgängigen Arbeiten gebildeten Projektorganisation durchgeführt. Hat das Projekt die Baureife erreicht, soll entschieden werden, wie die Ausführung der Arbeiten in Auftrag gegeben wird. Möglich ist eine Vergabe der einzelnen Arbeitsgattungen sowie die Ausführung der Arbeiten unter der Leitung und Kontrolle des bestehenden Generalplanerteams oder als Generalunternehmerauftrag.
8.4 Projektorganisation
Der Standortentscheid zu Gunsten eines Areals im Kanton Basel-Stadt sowie die Beziehungen des Neubaus zu den Bauten des Kantonsspitals Basel und der Universität sprechen klar für eine Zuteilung der Projektverantwortung an das Baudepartement des Kantons Basel-Stadt. Da es sich aber um ein partnerschaftliches Projekt der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft handelt, ist sicherzustellen, dass beide Partner in jeder Projektphase optimal über den Verlauf des Vorhabens informiert sind und wenn erwünscht oder notwendig ihren Einfluss geltend machen können. Diesem Anliegen soll mit nachfolgender Projektorganisation, welche eine angemessene Vertretung beider Partner auf den verschiedenen Stufen vorsieht, Rechnung getragen werden:
Bauherrschaft | Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt und Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft |
Lenkungs-ausschuss | Vorsteher/in Sanitätsdepartements BS Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektor/in BL Vorsteher/in Baudepartement BS Bau- und Umweltschutzdirektor/in BL Vertretung UKBB-Rat |
Projektkoordi-nation | Projektleiter/in Hochbau- und Planungsamt BS Projektdelegierte/r Hochbauamt BL Projektdelegierte/r Sanitätsdepartement BS Projektdelegierte/r Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion BL Projektdelegierte/r Nutzerausschuss (UKBB) Vorsitzende/r Generalplanerteam |
Projektteam Bau | Projektleiter/in Hochbau- und Planungsamt BS (Vorsitz) div. Fachleiter/innen Haustechnik Hochbau- und Planungsamt BS |
Nutzerausschuss UKBB | Projektdelegierte/r Nutzerausschuss (UKBB) Vertreter/innen der div. Nutzerbereiche Vertreter/innen KBS |
8.5 Termine
Unter der Annahme, dass der Kredit für die Durchführung der Vorprojektphase noch im Jahr 2002 freigegeben wird, werden die Termine für die weitere Planung und die Ausführung wie folgt geschätzt (vgl. Anhang II, Variante C):
- Wettbewerb und Kostenplanung | 1. Quartal 2003 bis 2. Quartal 2004 |
- Kreditvorlage für Planung und Ausführung | 3. Quartal 2004 bis 2. Quartal 2005 |
- Bauprojekt und Ausführungsplanung | 3. Quartal 2005 bis 2. Quartal 2007 |
- Ausführung und Einrichtung | 3. Quartal 2007 bis 4. Quartal 2009 |
Die Behandlung des Universitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB) ist im Regierungsprogramm 1999 - 2003 und im Jahresprogramm des Regierungsrates für das Jahr 2001 unter Berichtspunkt 3.01.16 aufgeführt.
I Raumprogramm entlang der Prozessschritte [PDF; 379 KB]
II Ablaufplanung [PDF; 8 KB]
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