Vorlage an den Landrat
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Vorlage an den Landrat |
Titel: | A: Gewährung eines Kredits für die Vorprojektphase für die Errichtung eines Neubaus des Universitätskinderspitals beider Basel (UKBB) | |
vom: | 28. Mai 2002 | |
Nr.: | 2002-136 | |
Bemerkungen: | Inhaltsübersicht dieser Vorlage || Verlauf dieses Geschäfts |
5. Kooperationen
5.1 Kooperationen mit dem Kantonsspital Basel
Im Rahmen der Festlegung des langfristigen Leistungsprofils des UKBB wurden Kooperationsmöglichkeiten mit dem KBS evaluiert. Dabei wurden vor allem die Kooperationsmöglichkeiten mit Potential zur Raumersparnis geprüft. Weitere Kooperationen ohne Raumrelevanz, speziell im ärztlichen Dienst, wurden zum jetzigen Zeitpunkt bewusst nicht in Betracht gezogen. Für das KBS sind Kooperationen mit anderen Leistungserbringern nichts Neues, da bereits heute mehrere mit dem UKBB und anderen Institutionen bestehen.
Es bleibt zu bemerken, dass bisher nur erste Vorabklärungen über mögliche Kooperationen mit dem KBS vorgenommen werden konnten. Weitere Analysen sind notwendig und werden in den nächsten Monaten, spätestens bis zu Beginn der Vorprojektphase, erfolgen.
5.1.1 Künftige externe Leistungserbringung
Es wurden zahlreiche Leistungsbereiche eruiert, die künftig vollumfänglich vom KBS für das UKBB erbracht werden können. Als Folge davon wird das UKBB praktisch keine eigenen personellen und infrastrukturellen Ressourcen in diesen Bereichen bereitstellen müssen; die bezogenen Leistungen wird es hingegen abgelten. Es handelt sich dabei um folgende Leistungen: Sterilisation, Apotheke, Verpflegung der Patienten und des Personals inkl. Personalrestaurant, Materialversorgung, Wäscheversorgung, Abfallentsorgung, Technischer Dienst und Post .
Die künftige aus der Sicht des UKBB externe Leistungserbringung durch das KBS setzt jedoch voraus, dass im Neubau UKBB eine ausreichende Anbindung an die Transportsysteme des KBS (Mitteltransportanlage [MTA], Spontantransportanlage [STA] und Rohrpostanlage) erstellt wird. Dies muss im Bauprojekt Neubau UKBB eingeplant werden. Dafür sind voraussichtlich die bereits vorhandenen unterirdischen Tunnels zwischen dem KBS-Areal und dem jetzigen Frauenspital auszubauen oder zu ersetzen. Die Kosten eines neuen unterirdischen Tunnels dürften sich gemäss Erfahrungen aus anderen Projekten auf ca. Fr. 1 Mio. belaufen.
Diese Kooperationsmöglichkeiten sind für beide Partner wirtschaftlich interessant, da sie sowohl beim KBS als auch beim UKBB keinen Ausbau bzw. keine Erstellung der räumlichen Infrastruktur bedingen. Teilweise muss das KBS zusätzliche Arbeitsstellen schaffen und die Betriebseinrichtungen ausbauen, dafür entfallen diese beim UKBB. Insgesamt können deshalb diese Leistungen beim KBS kostengünstiger als beim UKBB erbracht werden. Dies gilt auch wenn das KBS für den erhöhten Leistungsumfang seine verschiedenen Transportanlagen ausbauen muss, wofür gemäss ersten Kostenschätzungen einmalige Kosten im Gesamtbetrag von ca. Fr. 2 Mio. anfallen.
Im Bereich Radiologie kann das KBS mit dem jetzigen Raumangebot die Leistungen der MRI (Magnetresonanz-Tomografie) und der CT (Computer-Tomografie) für das UKBB übernehmen. Bei der MRI müsste das KBS jedoch aus heutiger Sicht einen dritten Apparat anschaffen. Da die Entwicklung in der Radiologie rasant voranschreitet (kleinere und günstigere Geräte), ist es schwierig langfristig zu planen. Deshalb soll in der Vorprojektphase eine Raumreserve (50 m2) für einen möglichen Radiologiebereich im UKBB eingesetzt werden.
Im Laborbereich verbleiben jene Labors im UKBB, welche kinderspezifische Diagnostik durchführen und von den behandelnden Ärzten beaufsichtigt werden, wie beispielsweise diejenigen für Stoffwechsel. Hingegen können sämtliche Routine-Untersuchungen vom KBS übernommen werden. Dafür müsste jedoch das KBS aus Platzgründen ein Labor auslagern, wofür gemäss ersten Schätzungen anderswo ein Raum von ca. 400 m2 zur Verfügung stehen sollte. Weitere Abklärungen sind hier noch notwendig. Zunächst wird dieser Raumbedarf im aktuellen Raum- und Funktionsprogramm des UKBB berücksichtigt.
Für die praktische Pflegeausbildung soll künftig ein Lernlabor zur Verfügung stehen. Das UKBB verfügt heute noch nicht über ein solches für die praktische Ausbildung wertvolles Übungszimmer. Die Berufsschulen im Gesundheitswesen erwarten jedoch, dass die einzelnen Institutionen für ihre Auszubildenden ein Lernlabor einrichten. Da im KBS auch kein Lernlabor besteht und derzeit auch der Raum dafür nicht vorhanden ist, soll ein solches im Neubau UKBB erstellt werden. Das KBS wäre grundsätzlich an einer Mitnutzung interessiert.
5.1.2 Weiterhin interne Leistungserbringung
Aus verschiedenen Gründen ergaben sich in mehreren Bereichen keine Kooperationsmöglichkeiten. Das UKBB wird für die Erbringung dieser Leistungen auch in Zukunft eigene Ressourcen und Raum beanspruchen sowie die Leitung und Verantwortung übernehmen:
- | Ergotherapie, Logopädie und Ernährungsberatung. In diesen Bereichen besteht ein kinderspezifisches Fachwissen, sodass eine Übernahme durch das KBS aus fachlichen Gründen schwierig ist. Diese Leistungen verbleiben voraussichtlich beim UKBB. |
- | Sozialdienst. Im KBS ist der Sozialdienst dezentral in den einzelnen Kliniken organisiert; somit ist eine Übernahme durch das KBS nicht möglich bzw. sinnvoll. |
- | Bettenaufbereitung. Die Übernahme dieser Leistung durch das KBS fällt aus betriebswirtschaftlichen Gründen (hohe Transportzeit zwischen UKBB und Bettenaufbereitungsraum) weg. |
- | Archiv. Ein Archiv wird das UKBB selbst erstellen müssen, da das KBS keinen Raum dafür anbieten kann. |
- | Administration: Personaldienste, Lohnbüro, Patientenaufnahme, Patientenabrechnung, Rechnungswesen. Das KBS verfügt über kein wirkliches zentrales Backoffice. Die Administration wird von den einzelnen Kliniken autonom erbracht. Das UKBB wird deshalb voraussichtlich eine ähnliche Infrastruktur wie die KBS-Kliniken aufweisen, da das KBS administrative Aufgaben nicht zentral abdeckt. Sparpotentiale sind dagegen durch die Nutzung gemeinsamer Systeme beim späteren Betrieb zu erwarten. |
- | Informatik. Die Informatik ist und wird künftig vermehrt eine betriebliche Schlüsselfunktion einnehmen, sodass die Verantwortung und Leitung im UKBB verbleiben soll. Dagegen sollen künftig Synergien mit dem KBS durch ein gemeinsames und abgestimmtes Vorgehen bei Einkauf, Nutzung und Wartung der EDV-Systeme genutzt werden |
- | Lehr- und Schulungsräume. Das räumliche Angebot des KBS (v.a. Schanzenstr. 23) ist nicht ausreichend, um auch die Bedürfnisse des UKBB abzudecken. Deswegen wird im Neubau UKBB ein mulitfunktioneller und unterteilbarer Mehrzweckraum eingeplant, der die Raumnutzung sowohl in Form mehrerer kleiner Räume als auch eines grösseren Raumes ermöglicht. |
5.2 Synergien auf dem Areal Schanzenstrasse/Schällemätteli
Die gewollte räumliche Nähe des Neubaus UKBB zur Universität und zur Zentrumsmedizin, wie dies durch den Standort auf dem Areal Schanzenstrasse/Schällemätteli ermöglicht wird, bietet die Möglichkeit weitere Synergien zu nutzen. Entsprechend werden im Neubau UKBB kein eigener Hörsaal und keine Labors für die klinische Forschung erstellt. Diese Infrastrukturen sollen im Rahmen von Universitätsprojekten künftig auf dem Areal Schanzenstrasse/Schällemätteli oder in unmittelbarer Nähe erbaut und vom UKBB mitbenutzt werden können.
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