2002-12

Der Presse habe ich entnehmen können, dass der Regierungsrat eine umfassende Planung für die Rheineben zwischen Schweizerhalle und Kaiseraugst in Auftrag gegeben hat. Dabei ist eine bessere Erschliessung der in jüngster Zeit entstandenen Einkaufszentren durch den öffentlichen Verkehr vorgesehen wie auch eine Besiedelung der Rheinebene durch eine Reihe von Modulen mit verschiedenen Nutzungszielen wie Wohnen am Rhein, Gewerbeliegenschaften für den Hightechbereich und auch Freizeiteinrichtungen.


Dieser so beschriebene Nutzungsmix liest sich exakt gleich wie der ursprüngliche Projektbeschrieb für die Überbauung "Raurice nova" auf dem Henkelareal. Das zeigt, dass in Pratteln Private und öffentliche Hand ähnliche Ziele verfolgen, allerdings ohne koordinierte Planung. Gerade im Freizeitbereich sind zwei Projekte weit fortgeschritten:


- Das Multiplexkino im Hohenrain. Sein Standort ist mittlerweile durch die Buslinie 80 versuchsweise an den öffentlichen Verkehr angebunden, aber die Erschliessung für den privaten Verkehr ist unbefriedigend gelöst.
- Das Projekt "Raurica nova" auf dem Henkelareal. Es ist nur mit grossen Sicherheitsauflagen am vorgesehenen Standort realisierbar. An den öffentlichen Verkehr ist es nicht angebunden. Die Erschliessung für den privaten Verkehr würde wie beim Multiplexkino über den Knotenpunkt Kunimatt erfolgen, der jetzt schon an die Grenzen seiner Kapazität stösst.


Da offensichtlich Private und öffentliche Hand gleiche Ziele verfolgen, die privaten Projekte aber schwerwiegende Mängel der Planung zeigen und nachteilige Folgen für Verkehr und Umwelt nach sich ziehen werden, bitte ich den Regierungsrat, die beiden privaten Projekte in seine Planung der Rheineben einzubeziehen und unverzüglich mit den Projektführern Kontakt aufzunehmen mit dem Ziel, zu prüfen:


1. ob und wie die beiden Projekte in die Planung der Rheinebene integriert werden können.
2. ob und wie die beiden Projekte mit ihrer Ausrichtung auf den Freizeitbereich ein Modul in der Rheinebene abgegeben können.
3. ob zur Realisierung der beiden Projekte in der Rheineben ein Landabtausch möglich wäre.


Werden die beiden Projekte der "Freizeitindustrie" an den vorgesehenen Standorten realisiert, ergibt sich in Pratteln ein bunter Flickenteppich von Lagerhäusern, Einkaufszentren, Freizeiteinrichtungen und Industriebetrieben. Das kann niemals Sinn und Ziel einer Planung sein. Eine Integration der beiden Freizeitprojekte in eine umfassende Planung von Pratteln-Nord dürfte auch den privaten Unternehmen Vorteile bringen. Von der unmittelbaren Nähe und besseren Erschliessung verschiedener Freizeitbetriebe dürften alle Beteiligten profitieren können.


Da die beiden erwähnten Projekte in der Planung weit fortgeschritten sind, liegt die Dringlichkeit des Postulates auf der Hand. Noch ist nichts gebaut, aber die Zeit drängt!



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