2001-64

(Vorstoss zum Wirtschaftsbericht 2000 Kanton Basel-Landschaft)


Weltweit haben sich Bio- und Gentechnologie während der letzten 20 Jahre zu einem Wissenschaftsgebiet mit enormer Bedeutung entwickelt. Dabei hat sich die Schweiz, insbesondere auch die Universität Basel mit dem Biozentrum und der pharmazeutischen/chemischen Industrie, stark engagiert und hervorragend behauptet. Mit Prof. Arber brachte das Biozentrum einen Nobelpreisträger hervor und hielt noch Anfang der 90er Jahre die Spitzenposition in der biologischen Grundlagenforschung in der Schweiz inne. Zusammen mit der hier ansässigen pharmazeutischen/chemischen Industrie, die weltweit ebenfalls eine Spitzenposition einnimmt, konnten wichtige Synergien entwickelt werden, die zur Attraktivität des Standorts Basel ganz wesentlich beitrugen.


Heute nun stehen wir vor einer veränderten Ausgangslage: Einmal von der weltweiten Entwicklung abgesehen, werden in unserer unmittelbaren nördlichen Nachbarschaft Biotech-Schwerpunktregionen (z.B. Freiburg) gebildet und entsprechend stark gefördert. Auch der Raum Strassburg setzt auf diese Branche. Auf Schweizer Seite haben sich sowohl im Mittelland als auch im Weischland Kooperationen unter den Universitäten ausgebildet, während Basel in der Schweiz kaum Partnerschaften findet. Die Forschungsgelder des Bundes fliessen mehrheitlich nach Zürich und in den Raum Genf. Man wird den Eindruck nicht los, dass im Bereich Bio- und Gentechnologie neben Zürich und Basel am Genfersee ein neues Biozentrum aufgebaut werden soll. In diesem Zusammenhang werden auch parlamentarische Vorstösse auf nationaler Ebene wichtig sein.


Aber auch auf kantonaler Ebene ist Unterstützung von Nöten: Obschon die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Synergien in der Bio- und Gentechnologie in den beiden kürzlich veröffentlichten Wirtschaftsberichten BS und BL nicht besonders hervorgehoben wurden, stellen sie ganz entscheidende Faktoren dar für die Entwicklung des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts Nordwestschweiz, und es ist alles daran zu setzen, dass wir in unserer Region diese Position behalten und nicht in die Mittelmässigkeit abgleiten.


Vor dem Hintergrund der dargestellten Ausgangslage sind wir der Überzeugung, dass es nun die koordinierte Unterstützung durch Politik, Universität und Industrie dringend braucht, um diese einmalige Chance nicht zu verspielen.


Der Regierungsrat wird deshalb aufgefordert, unter Einbezug von Vertretern der Universität, der Industrie, der Verbände und der Wirtschafts-Förderung beider Basel, zusammen mit der Regierung des Kantons Basel-Stadt, eine Biotech-Task-Force einzusetzen zur Koordination und zur Umsetzung einer dringend benötigten Förderstrategie.



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