Festlegung von Standorten für zukünftige Inertstoffdeponien in der Region Liestal
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Festlegung von Standorten für zukünftige Inertstoffdeponien in der Region Liestal |
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Vorlage 2000-148 vom 27. Juni 2000 - [Vorlage 2000-148; Inhalt ] |
4. Inertstoffdeponie-Standort für die Region Liestal (Teilregion 3)
4.1.1. Heutige und zukünftige Situation
Die im Konzept definierte Teilregion 3 umfasst im wesentlichen den Bezirk Liestal. Der jährliche Materialanfall an Aushub und Bauschutt wird auf rund 100'000 m 3 (fest) geschätzt, wovon der Aushub ca. 83'000 m 3 ausmacht. Die aktuellen regionalen Entsorgungsmöglichkeiten sind bei den Inertstoffen sehr beschränkt (rund 60'000 m 3 ), während die Ablagerung von Aushub dank der bevorstehenden Erweiterung der Deponie "Buchhalden", Seltisberg, um rund 1 Mio m 3 in nächster Zeit gesichert sein dürfte.
Aufgrund der recht grossen jährlich anfallenden Kubaturen und dem Mangel an Ablagerungsmöglichkeiten für Inertstoffe muss in der Teilregion der Standort für eine längerfristig nutzbare Inertstoffdeponie (mind. 1 Mio m 3 für 10-15 Jahre) festgelegt werden. Gleichzeitig sind die bereits in Planung stehende Inertstoff "Hinterhürst", Arisdorf, mit rund 250'000 m 3 sowie allenfalls eine vorübergehende Verlagerung von Abfällen in Nachbarregionen (Deponien "Strickrain", Sissach und "Bruggtal", Bennwil) als kurzfristige Ausweichlösungen weiterzuverfolgen.
4.1.2. Bisheriges Vorgehen / Planungsschritte
In der Region Liestal erarbeitete eine Projektgruppe, bestehend aus dem Amt für Raumplanung, dem Amt für Umweltschutz und Energie, dem Forstamt beider Basel, der privaten Projektträgerschaft und einem Ingenieurbüro das Evaluationsverfahren und überprüfte die vom Ingenieurbüro vorbereiteten Evaluationsschritte. Der Inhalt der Negativplanung, die Ausschlusskriterien der Grobevaluation sowie die Kriterienliste der Feinevaluation sind inzwischen im Konzept für die Aushub- und Bauschuttentsorgung im Kanton Basel-Landschaft vom Juni 1998 verbindlich festgelegt worden.
Die von den Standorten in der engeren Wahl betroffenen Gemeinden Füllinsdorf, Liestal, Sissach und Itingen wurden ab der Feinevaluation in das Verfahren miteinbezogen. Im Rahmen der Begleitkommission konnten die Gemeinden die geleisteten Vorarbeiten nochmals kritisch beurteilen und ihre Argumente bei der Bewertung und Gegenüberstellung der favorisierten Standorte einbringen.
Die Standortevaluation in der Teilregion 3 (inkl. einiger angrenzender Gemeinden) wurde wie folgt durchgeführt:
Systematische Standortsuche | Aufzeigen von 56 möglichen Standorten auf der Basis verschiedener Kartenunterlagen im Massstab 1:25'000 (Negativplanung, Geologie etc.) | |
Grobevaluation | Ausschluss von 36 Standorten aufgrund von Ausschlusskriterien Weiterbearbeitung von 20 Standorten |
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Feinevaluation | Begehung | Ausschluss von 8 Standorten aufgrund spezifischer Schwachstellen Weiterbearbeitung von 12 Standorten |
1. Auswertung | Bewertung aufgrund einer Kriterienliste (Wertanalyse) Ausschluss von 5 Standorten am Schluss der Rangliste |
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2. Auswertung | Überprüfung/Verfeinerung der Bewertung der verbleibenden 7 Standorte, Schwachstellenkatalog |
Aus der Feinevaluation (Nutzwertanalyse) ergab sich folgende Rangfolge der sieben bestplatzierten Standorte (maximale Punktzahl = 300):
1. "Höli", Liestal 236.5 Punkte
2. "Elbis Nord", Füllinsdorf/Liestal 229.0 Punkte
3. "Strickrain", Sissach 224.5 Punkte
4. "Säuboden", Liestal 219.5 Punkte
5. "Alti Stell", Liestal 213.5 Punkte
6. "Windental", Liestal 212.0 Punkte
7. "Bärnholden", Sissach/Itingen 194.0 Punkte
Kartenausschnitt:
Inertstoffdeponie Region Liestal die sieben bestplatzierten Standorte