2000-43
Landrat / Parlament
Interpellation der Grünen Fraktion: Neue Um- und Ausbaupläne auf dern Gutsbetrieb Ebenrain
Geschäfte des Landrates || Hinweise und Erklärungen
Autor: Grüne Fraktion (Daniel Wyss)
Eingereicht: 10. Februar 2000
Nr.: 2000-043
Am 3. Februar 2000 wurde im Amtsblatt folgendes Baugesuch publiziert: 0182100 Gesuchsteller/in: Kantonales Hochbauamt Baselland, Rheinstrasse 29, 4410 Liestal. Projekt: Neubau Boxenlaufstall/Zweckänderung Maststall. Parz. 728, Ebenrain.
Der neue Boxenlaufstall für das Milchvieh wird gemäss Bauprofilen mitten in den Bauerngarten, unmittelbar südlich vor das bestehende Pächterhaus in die Nähe des Schlosses gebaut. Dieser Neubau erstaunt deshalb, weil der Landrat erst 1989 eine Kreditvorlage für eine Gesamtsanierung des Gutsbetriebes Ebenrain beschlossen hat und der Stallumbau 1991 abgeschlossen wurde. Das Betriebskonzept sah damals 26 Kuhplätze ohne Aufzucht vor. Heute, obwohl der Betrieb durch die Umfahrung Sissach Land verloren hat, sieht das neue Betriebskonzept nach unseren Informationen einen wesentlich höheren Tierbestand vor (34 Kühe, Aufzucht, Pensionspferde).
Vor 1 1/2 Jahren hat der Regierungsrat in eigener Kompetenz trotz u. a. bäuerlichem und grünem Protest den Gutsbetrieb vom Landwirtschaftlichen Schulbetrieb getrennt und aus Spargründen zu einem Pachtbetrieb gemacht. Ein Argument für die Pacht war damals ebenfalls, dass auch für einen staatlichen landwirtschaftlichen Betrieb die gleichen wirtschaftlichen Bedingungen wie für die übrigen Bauernbetriebe gelten soll. Darum erstaunt dieser Neubau auf Staatskosten nach nur einem Jahr Verpachtung um so mehr.
Wir bitten, den Regierungsrat folgende Fragen, wenn möglich schriftlich zu beantworten:
1.
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Wäre für einen Stallneubau und die Umnutzung der 1990/91 neu sanierten Ställe nicht eine Vorlage oder wenigstens eine Information an den Landrat notwendig und wichtig gewesen?
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2.
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WiehochwarendieUmbaukosten1990/91? Wie hoch sind die Kosten für den erneuten Umbau und Neubau im Gutsbetriebes Ebenrain in diesem Jahr? Wie lässt sich der erneute Um- und Ausbau betriebs- und volkswirtschaftlich rechtfertigen?
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3.
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Hat der, Kanton seit 1991 für den Ebenrain wesentlich mehr Land zugepachtet oder führt der Um- und Ausbau zu einer unökologischen Intensivierung des biologisch geführten Betriebes? War der Umbau des Milchviehstalles (neue Läger, neue Melkanlage, neue Milchkammer, etc) 1991 eine Fehlplanung?
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4.
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Wurden auch Umbauvarianten für einen Laufstall in bescheidenerem finanziellen Rahmen und unter Einbezug der bestehenden Stallgebäude geprüft?
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5.
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Führt der Neubau am geplanten Ort nicht zu einer wesentlichen Abwertung des gesamten, recht harmonischen Ebenrain-Komplexes und zu einer Wertverminderung des bestehenden Pächterwohnhauses?
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6.
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Wie lässt sich die bei der Verpachtung als Argument geführte Sparpolitik und Vermeidung einer Wettbewerbsverzerrung mit einem kompletten Neu- und Ausbauprojekt auf Kosten des Kantons vereinbaren? Ist die Verpachtung wirklich ein Erfolg? Wie sieht die Bilanz nach 1 1/2Jahren Erfahrungen aus der Warte des Pächterpaares, der Landwirtschaftlichen Schule und der Bauern aus?
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